Georgien und der Kaukasus sind ja wunderschön! Ich bin aber dankbar im Paradies zuhause zu sein und meine Rente nicht so aufbessern zu müssen um zu überleben:

Sibylle's und Niggi's Reise
Georgien und der Kaukasus sind ja wunderschön! Ich bin aber dankbar im Paradies zuhause zu sein und meine Rente nicht so aufbessern zu müssen um zu überleben:
Nach einer regnerischen Nacht auf den 28.03. und einer Strecke in Schlamm (Niggi konnte mal wieder den 4–Rad ausprobieren!) musste das Auto gewaschen werden. Im nächsten Dorf gab es eine Gelegenheit.
Dann ging es nach Kintsvisi, die blaue Klosterkirche zu besichtigen. Wir waren ergriffen vom blauen Hintergrund der Fresken. Mir kam es vor, als ob ich im Himmel gelandet wäre und die Heiligen schauen auf mich!
Dann ging es wieder zurück nach Tbilisi. Wir wollen ja langsam aber sicher weiter nach Tschetschenien und Kasachstan. Der Wetterbricht sagte schönes Wetter erst am Samstag und Sonntag voraus und die georgische Heerstrasse, ein Highlight, wollen wir „geniessen“. So werden zwei weitere Kirchen besichtigt um die Zeit zu überbrücken. Zuerst im Tanatal die Kirche von Didi Ateni.
Und als nächstes die Bischofskirche Samtsevrisi in der Nähe von Mtskheta.
So waren wir am Donnerstag (29.03.) in Tbilisi. Wir lieben die Stadt, das „Paris im Osten“. Der Fluss Kura teilt die Stadt, es gibt eine wunderschöne Altstadt, Kirchen, Kunstgalerien, Monumente, tolle Plätze und immer wieder etwas zu entdecken.
Wir wollten etwas für Geist und Körper machen, so kauften wir erst einmal Tickets für die Oper „Turendot“ für heute Abend und dann gingen wir ins Bad. Tbilisi verfügt über heisse, schwefelhaltige Quellen, die an einem Ort in der Altstadt an die Oberfläche kommen. Der Wasserdruck reicht nicht ganz, um das Wasser heraussprudeln zu lassen, so sind die Bäder einfach unter die Erde verlegt worden und der Wasserdampf geht über kuppelförmige Dächer an die Aussenluft. Wir hatten ein eigenes Bad für uns, ein Heisswasserbecken, Kaltwasserbecken, Sauna und ein Ruheraum. Das Foto mit mir bei einer Massage habe ich zensiert! 🤬
Am Abend assen wir georgisch. Die Küche ist einfach 👍.
Liebe Feunde, liebe Blogleserinnen und –Leser es tut uns leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt, weil ihr schon eine Weile nichts mehr von uns gehört habt. Uns geht es sehr gut, ein wenig müde, aber wer kann das nach einem 7–stündigen Flug nicht verdenken. Wir sind über das Wochenende in die Schweiz geflogen, um unsere Familie wieder zu sehen und vor allem mit unseren Enkelkinder zu kuscheln, spielen, spazieren zu gehen, …. Am Freitag (23.03.) startete das Flugzeug von Tbilisi um 4.30 Uhr Richtung Zürich über Istanbul. Gelandet sind wir schon um 10.00 Uhr, dank 3 Stunden Zeitverschiebung. Und heute kehrten wir wieder zurück. Um 5.00 Uhr waren wir wieder „daheim“ in unserem Rollinghome, das auf den Parkplatz auf dem Flughafen auf uns wartete. Super! in das eigene Bett zu fallen!
Bevor wir wieder Schweizer Luft einatmen durften, fuhren wir nach Davit Gareja, eine Einsiedelei an der Grenze nach Aserbaidschan, mitten in der Steppe, einsam, nur der Wind heulte zur Begrüssung. Der mystische Ort fing auch uns ein! Heute leben die Mönche nicht mehr in Höhlen, sondern im Kloster.
Um die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken, besichtigten wir die Kirche Sveti Tskhoveli in Mtskheta, in der Nähe von Tbilisi. Was für ein Highlight! Schon von aussen beeindruckt als Wehrkirche mit der schützenden Mauer und dann erst das Innere durch ihre Dimension und die Wandmalereien und Ikonen. Noch heute werden die Heiligen und an die Entstehung der Kirche gedacht.
Von Weitem, immer wieder haben wir eine Kirche auf einem Felsen über den Zusammenfluss von Aragvi und Mtkavi gesehen.Natürlich wollten wir diese auch besichtigen, kein Problem mit maps.me,
Jetz sinken wir müde ins Bett. Baerry bewacht uns.
Wir sind im Paradies! Jeden Tag Wein ohne Ende: Saperavi, Kindsmarauli, Naparauli. Der Frühling ist da! Alles blüht und grünt. Es ist warm! Wir sitzen in der Sonne und geniessen die Wärme, das gute Essen. Und ab und zu besuchen wir ein Kloster.
Heute wird wieder vermehrt Wein nach georgischer Art gekeltert, in eingegrabenen Amphoren mit ganzen Trauben.
Die wunderschönen Fresken können wir euch leider nicht zeigen, weil Fotografieren verboten ist!
Auch die Burg Gemi und das Kloster in der Nähe von Napareuli zeigte uns wieder das hohe Niveau von mittelalterlicher Baukunst in Georgien.
Aber Einkaufen macht trotzdem Spass!
Gestern übernachteten wir kurz nach der armenischen Grenze und so waren wir schon am Vormittag in Tbilisi. Welch anderer Verkehr! Chaotisch, hektisch, atemberaubend! Zuerst einmal hiess es eine Wäscherei zu finden und in der Nähe zu parkieren. Niggi blieb beim Auto und fand in der Nähe das ultimative Cafė mit Milfeuille und ich machte mich auf die Suche nach der Wäscherei, was nicht so einfach war. Ich fand das Gebäude, aber nicht den Eingang, so fragte ich in der Appotheke, da diese ja ein wenig Englisch verstehen, nach der Wäscherei. Die Appothekerin meinte, ja, hier daneben. Meine Mimik war sicher ein grosses Fragezeichen, weil sie mich vor den Eingang, zwei Türen weiter brachte, eine kleine Türe zwischen riesigen Geschäften!
Danach ging es zur Konzerthalle Tickets zu erstehen. Falls jemand dies auch möchte, einfach hinter das Baugerüst von der Konzerthalle gehen, bis man zu einer kleinen Türe kommt, frech an das Fenster klopfen und nach Tickets für das nächste Konzert fragen. Ältere Dame freut sich und ermahnt, angemessene Kleidung zu tragen!
Nach Abklärung eines guten Übernachtungsplatzes entschieden wir uns direkt vis-a-vis der Altstadt neben der neuen, noch nicht eröffneten, Konzerthalle zu übernachten, in der Nähe der Freedomsbrücke.
Nach einem tollen Abend in der Downtown verbracht hatten und gut geschlafen hatten, ist heute unser 40. Hochzeitstag. Wir gönnen uns ein Ruhetag, strolchen durch die Gassen der Altstadt unter dem Monument „Mother of Georgia“ und stossen mit einer Flasche georgischem Sekt an.
Das Konzert am Abend war ein Traum, Brahms, Shostakovitch, Sibelius und Klavierkonzert von Rachmanioff.
Nur drei Klöster von mehreren hatten wir uns heute vorgenommen, immerhin zwei mit dem Titel UNESCO Kulturerbe, denn wir wollten noch über die Grenze zurück nach Georgien.
Zuerst besuchten wir, wie immer, ganz allein Sanahin . Früh am Morgen um 10.00 Uhr waren selbst die Kerzenverkäufer in der Kirche noch nicht da. Dann ging es weiter nach Haghpat, das uns in seiner Mächtigkeit sehr imponierte.
Es ist noch gut erhalten, selbst die Übergabe der Kirche vom Klosterstifter ist noch zu sehen und die wunderschöne Steinmetzarbeiten.
Als letztes Kloster vor der Grenze haben wir Achtalat angesehen, das einzigartig für Armenien mit byzantinisch georgische Fresken ausgemalt ist. In ganz Armenien sind die Kirchen ohne Wandgemälde.
Armenien hat uns sehr gut gefallen, die Menschen sind gastfreundlich, die Landschaft ist grossartig und die Kultur einmalig. Armenien ist arm, sehr arm. Sie haben in den letzten 30 Jahre sehr viel erdulden müssen: 1988 ein Erdbeben in einer wichtigen Industreizone mit 25 000 Toten, der Zerfall des Sowjetreiches, der Konflikt um Berg-Karabach zu Beginn der 90-Jahre, das Embargo von Aserbeidschan von Gas und Strom, so dass in den Winter 1993 und 1994 keine ! Elektizität vorhanden war ( und die Winter sind sehr lang und sehr kalt! In Armenien), das Schliessen der Grenze von der Türkei, so dass notwendige Güter nicht mehr ins Land kamen. Viele Armenier wanderten aus oder gingen nach Jerevan, eine Stadt die boomt. Über 1/3 Armenier leben dort und der Rest auf dem Land, in einem Staat der fast so gross wie Begien ist.
In den Dörfern sieht man Gasleitungen mit Zähler, über der Strasse gelegt. Ich hoffte nur immer, dass niemand zufällig in so einer Leitung hineinfährt!
Industrieanlagen stehen still, sei es weil die Produktion sich nicht mehr lohnt, sei es weil die Ersatzteile nicht mehr geliefert werden kann (Russisch), sei es, weil es …
Trozdem sahen wir immer wieder den Willen zum Weitermachen, zum Neuanfang, zum Bleiben im Dorf, zum Glauben es geht wieder aufwärts! Wir wünschen es diesem Land!
Heute startete der Tag super. Nach dem Frühstück, wie üblich Müsli mit Milch und Yoghurt und Tee, damit der Abwasch schneller geht. Ei und Speck gibt es nur am Wochenende! Kaum waren wir unterwegs, so mussten wir schon wieder an einer himmlischen Bäckerei halten: Steinofenbrot, Kuchen, Patisserie, Selbstgemachte Kekse! Daneben ein Fischladen und ein Supermarkt. Natürlich mussten wir uns mit Kuchen eindecken.
Nach dem 2.Frühstück, Kaffee und Kuchen, ging es an die Arbeit, die nächsten 2 Klöster anzusehen. „Haghartsin“ entdeckten wir im Nebel, wild, romantisch, mystisch.
Niggi und der Klosterhund standen Modell!
Ein Priester sprach uns mit perfektem Deutsch an. Er hätte an der katholischen Universität in Eichstätt studiert. (Für Nichtbayern: Eichstätt liegt im Altmühltal in Oberbayern). So einsam wie am heutigen Tag ist es nicht immer. Im Sommer tummeln sich täglich tausende Pilger um das Kloster. Da haben wir lieber das schlechte Wetter und dafür das Feeling von einem Kloster wie im „Namen der Rose“.
Das 2. Kloster, auch aus dem 12. Jhrt. war einfach einmalig in der Ausführung in seiner Steinmetzarbeit.
Vanadzor gefiel uns nicht so gut, eine sehr arme Industriestadt mit kaum Arbeit, heruntergekommen ohne viel Zukunft. Deprimierend! Diese Häuser sind noch die schönsten in dieser Stadt.
Überall im Land finden wir ein reichhaltiges Angebot an Früchte und Gemüse.
Wenn wir durch die Städte und Dörfer fahren, sehen wir fast nur Männer. Frauen sind ganz selten auf der Strasse. Frauen sind in Supermärkten an der Kasse oder wuseln als Verkäuferinnen hinter uns her, um uns zu helfen oder verkaufen an Marktständen oder eben sind daheim und arbeiten dort. Männer jedes Alters stehen auf der Strasse in kleinen Gruppen zusammen, quatschen miteinander, kaufen ein, fahren Autos oder beobachten mit anderen Männer einen bei der Arbeit. Ihre Kleidung ist dunkel. Schwarze, dunkelblaue oder dunkelgraue Hose, schwarzer Pullover und ganz modisch eine schwarze Lederjacke oder eine schwarze Jacke oder Mantel. Frauen tragen auch dunkel. Manchmal sehen wir ganz verwegene Frauen mit rotem Mantel.
Um an den Sevansee zu gelangen, mussten wir den Selimpass (2410 m ü.M.) überqueren, wie damals vor Hunderten von Jahren die Händler auf der grossen Seidenstrasse. Kurz vor dem Pass konnten sie in einer Karawanserei rasten, wir nur fotografieren.
Auf der Passhöhe hatten wir eine super Aussicht auf den Sevansee, der seinen Namen „blaue Perle“ heute zu recht trägt.
Bei dem schönem Wetter drehte sich unsere tibetische Gebetsmühle ohne Unterbruch und betete nonstop für uns.
Die beiden nächsten Klöster „Hajravankh“ und “Sevankloster“ lagen wunderschön direkt am Ufer.
Der See und seine Umgebung ist so eindrucksvoll, so dass wir unser Nachtlager vis-a-vis dem „Sevankloster“ aufschlagen.
Polenta nach Ann‘s Rezept mit Steinpilzen (Beute von unserer letzten Italienreise) und gemischter Salat gab es dann zum „Z‘Nacht“.
Gestern sind wir zum Kloster Tatev, ganz im Süden hoch oben in den Wolken in den Bergen von Armenien gefahren. Im Sommer führt eine Seilbahn, von Garaventa, einer schweizerischen Firma, zum Kloster, 5.7 km lang mit einem Masten dazwischen, über die Schlucht. Ich hätte mich sowieso nicht getraut die Bahn „Wings of Tatev, Air Tramway“ zu benutzen, so schwindelerregend sie über die Schlucht gleitet und obwohl es ein Schweizer Produkt ist! Wir benutzten die kurvenreiche Holperstrasse.
Über der halsbrecherische Schlucht liegt das Kloster aus dem 9. Jahrhundert, das auch eine Universität hatte.
Heute ging es weiter Richtung Savansee, einem See auf 2000 m ü. M.
Aber zuerst hiess es einkaufen. Hier in Armenien kann man zufällig an der Strasse einkaufen oder am Markttag oder in Supermärkten, die es in fast jeder Ortschaft gibt. Hier gibt es fast alles, vor allem Süssigkeiten, wie Bonbons, Schokolade, Kekse und Konak, Wein und natürlich Wodka!
Aber man kann auch offen Nudeln, Reis, Mehl und Linsen kaufen.
Wir kaufen lieber am Markt ein. Da das Gemüse so fein ist, gehen wir kaum zum Metzger. Es gibt alles und Salat. Und vor allem Kräuter wie Petersilie, Koriander, Dill und Estragon.
Übrigens, heute ist Waschtag!
Heute morgen ging es weiter zu den vielen wunderschönen Kirchen.
Von Ararat behütet kamen wir nach Chor Virap, nahe der türkischen Grenze, das in einer riesengrossen Ebene liegt.
Das Kloster nahm uns gleich gefangen, ist es doch stark mit den Legenden des Heiligen Grigori verbunden. Der Heilige musste aus Wut des heidnischen Königs in einer tiefen Grube 15 Jahre verbringen, bis er durch das Flehen der Königstochter freigelassen wurde. Man kann heute noch in das Kerkerloch „herunterkraxeln“. Nach dem Miterleben des Gefangenseins geht es zum Glück wieder nach oben!
Obwohl es Sonntag ist, kann man am Strassenrand alles mögliche einkaufen, auch das heutige Abendessen, frische Forelle, die gerade gefangen und getötet wurde.
Dann ging es weiter zum Kloster Noravank. Wieder ein Highlight mehr, nachdem wir in einem Weinkeller Superwein von Areni gekostet und natürlich auch gekauft haben.
Dieses Kloster ist auch an einer Schlucht, in völliger Einsamkeit, von Felsen umgeben.
Zum Glück hatte es ein Seil um die schmalen Treppen zum Glockenturm zu erklimmen. Alle Kirchen faszinieren uns von ihrer Architektur. Die Steinmetzarbeiten sind fantastisch.
Der heutige Übernachtungsplatz ist bei einem Hotel auf einer Hochebene von 2 000 m, das noch im Winterschlaf ist. Wir sind aber nicht allein! 3 Hunde bewachen unser Auto und bellen, sobald sich etwas regt, und sei es nur ein vom Wind herabfallendes Blatt. Autos auf der Strasse hören wir nicht, da in Dunkelheit die Lastwagen von Iran nach Armenien, Georgien und … nicht fahren. Die Forelle, gebacken in Butter, dazu frischer Spinat und Weisswein war super. Was will man mehr?