Wir sind auf dem Weg nach Usbekistan und machen kurz Halt in Beyneu, um Diesel und Wasser zu tanken, Gemüse und Obst einzukaufen.
Wir waren nochmals in der Wüste am Salzsee Tuzbair. Diesmal alleine, aber Dank Sergeys Infos, ein Kinderspiel. Hier unser Abschied von Sergey:
Keine Seltenheit Kamele, Pferde kreuzen die Fahrbahn.
Ganz überraschend entdecken wir eine Quelle!
Tuzbair, ein Salzsee in der Wüste. Es ist wieder einmalig schön. Ganz alleine entdecken wir den Tuzbair Arch.
Wir umrundeten den Salzsee und Niggi bekam bei dieser Piste einen Geschwindigkeitsrausch.
In der Wüste von Kasachstan findet man nicht nur Salzseen und wundervolle Kreideformationen vom Urmeer, sondern auch minimalisierte Riesenkugel.
Dies ist die Haltung der kasachstanischen Wüstenfahrer: Toyota Number One, aber sie haben von uns gelernt, dass Mercedes gleich danach kommt (wenn nicht gleich!)!
Gestern haben wir das Auto gewaschen und innen ein wenig geputzt, damit der mehlige Wüstenstaub uns nicht andauernd in der Nase kitzelt. Ausserdem liessen wir unsere Wäsche waschen, was jedes Mal ein Highlight, ist die Schränke wieder mit sauberer Wäsche zu füllen.
Sobald wir irgendwo stehen kommen Kasachstaner und wollen unser Auto sehen. Jedes Mal beglückwünschen sie uns zu diesem Wohnmobil. Es ist keine Jurte, trotzdem bewundern sie unser Heim, das ihrer Nomadenseele entspricht.
Am Abend mussten wir uns von unseren russischen Freunde verabschieden, die wieder zurück zur Arbeit müssen.
Wer Lust bekommen hat, die Halbinsel Mangyschlak mit der sensationellen Wüste zu besuchen, können wir Sergey wärmsten empfehlen. Er kennt die Wüste wie seine Hosentasche und organisiert die Touren mit allem, was man braucht. Hier seine Adresse:
Sergey Khachatryan, E-Mail: sergeykz.12, Mobil +7 701 371 80 01.
Auf YouTube ist ein Film von ihm. Schaut einmal rein unter: Aktau off–Road Club, Mangistay.
Unser letztes Bild heute: Sonnenuntergang am Kaspischen Meer.
Zurück in der Zivilisation! So können wir euch wieder weiter von unseren Erlebnissen aus der Wüste Mangyschlak erzählen.
Am Sonntag ging es von Zhanaözen Richtung Ustjurt–Plateau. Ziel war der Nationalpark Ustjurt. Der Sonntag verlief super, 27 Schildkröten!, 4 Erdhörnchen, 2 Widerhopfe, viele Kamele, Pferde und sehr viele Riesenzecken, die uns verjagten. Am Abend besuchten uns eine Reisegruppe aus Russland mit einem Reiseveranstalter aus Aqtau, Sergey Khachatryan. Wir hatten Glück, dass sie uns begrüssten, denn ohne sie hätten wir nicht zum schönsten Ort der Wüste gekonnt.
Wir trafen sie am nächsten Morgen am Militärposten im Nationalpark wieder. Die Kontrolle der Papiere war in Ordnung, nur hatten wir keine Genehmigung in den Park zu reisen. Mit Hilfe von Sergey erlaubte uns der Kontrollposten weiterzufahren, mit der Bedingung ein Konvoi zu sein, 4 Toyota und unser Mercedes. Die nächste Hürde war das Nationalpark Büro ein paar hundert Meter weiter. Nach einer längeren Diskussion kasachisch, russisch durften sie und somit auch wir 1 Nacht am Viewpoint übernachten. Dieser Erfolg musste gefeiert werden, es gab Wodka, Speck und Salat. So ging es zuerst zu einer Höhle, 90 m tief kletterten wir hinunter. Zurück am Tageslicht musste dieser Erfolg mit Wodka begossen werden.
Dann ging es zum absoluten Highlight unseren vielen Reisen, zur Karynzharyk Senke.
5 Berge scheinen aus einem riesigen Salzsee zu steigen und über diesen zu schweben. Wir konnten uns gar nicht satt sehen.
Am Abend verwöhnte uns Nicolas mit einem wunderbaren Plov und es wurde viel angestossen, natürlich mit Wodka!
Angeheitert gingen wir zu unserem Auto, das wir aud dem Plateau geparkt hatten, während Sergey mit den Russen weiter unten ihre Zelte aufgeschlagen hatten.
Am nächsten Tag waren wir über unsere Vorsicht froh, als wir die Toyotas arbeiten sahen!
Leider mussten wir von diesem schönen Ort Abschied nehmen. Es ging weiter nach Bozzhira. Wir waren schon dort, aber nicht mit Russen! Das ist natürlich ein anderes Erlebnis! Mit viel Wodka!
So sahen wir Bozzhira nochmals und übernachteten sogar an den zwei berühmten Nadeln. Am nächsten Tag kletterten wir zum Hochplateau.
Danach ging es weiter zum Berg Bokty, der mit Bozzhira auf dem 1000 Tenge Schein abgebildet ist.
Wer findet die Schlange?
Über eine weite Ebene ging es weiter zu den gestreiften Bergen, wobei auch einmal eine Strasse repariert werden musste.
Sergey in Aktion! Er filmt drei Junge in einem Adlernest!
Nach einer Nacht am Kaspischen Meer ging es heute nach Aqtau.
Schon lange haben wir nicht mehr geschrieben, weil wir in der Wüste/Halbwüste Mangyshlak herumgedüst, herumgerötst, herumgegurkt sind. Wir haben letzten Sonntag, Montag in Aktau kurz gerastet und gearbeitet, d.h. Coiffeur besuchen, Wasser tanken, Auto waschen, Tanken, einkaufen, Kaffe trinken, Bier trinken, Pizza essen, neue Freunde in Ihren Wohnmobils heimsuchen und zusammen palavern….
Am Dienstag lernten wir Jon und Regula aus dem Argau kennen, die uns viele Reisetipps geben konnten, unter anderem MapOut. DANKE! Das App hat uns zur Wüstenfahrt Bozhirra geholfen.
Durch Zufall lernten wir in der Wüste einen kasachstanischen–russischen Reiseveranstalter mit japanischen Touristen kennen, die uns viele weitere Infos über Orte in der Wüste gaben. DANKE! Wir durften mit ihnen mitfahren und mitwandern.
Es ist wunderschön mitzuerleben, wir Vielfältig das Leben in der Wüste ist!
Wir sind nicht die einzigen „berühmten“ Schweizer in Kasachstan!
Der Grenzübertritt verlief reibungslos. Es ist immer eigenartig, dass wir kleinste ! Zettelchen bei den Kontrollen bekommen, die abgestempelt werden müssen ( hat fast kein Platz) und unterzeichnet werden müssen. Diese kleine Zettelchen sind enorm wichtig und dürfen bis zum Schluss nicht verloren gehen, was sehr schwierig ist, da der Wind ungestüm bläst. Niggi muss in der Kälte vor den Häuschen stehen, während ich durch das riesige Zolhaus gehen darf.
Dieses Mal wartete nach der Grenze die grosse Überraschung. Vermummte Personen stürzten auf uns. Kopftücher um das ganze Gesicht verschlungen, Sonnenbrille, lange Jacken und Hosen machten die Personen unkenntlich. Die Figur, Schuhe und die lackierten Fingernägel zeigten uns, dass es sich um Frauen handelte. Sie wollten Geld wechseln. Nun ging das Feilschen los, zum Glück wussten wir einiger Massen den Kurs Euro zu Tenge.
Überhaupt waren die letzten Wochen für mich als Frau interessant. Georgien wurde ich fast gleich wie Niggi behandelt und es wurde mit mir geredet. Dann kam Tschetschenien, wo mir weder die Hand gereicht wurde noch mir in die Augen gesehen wurde. Von ansprechen keine Rede! 99.9 % der Frauen trugen Kopftücher und lange Kleider oder Jacken mit Hose. Kaum über die Regionalgrenze nach Kalmyken, lachte uns Dalai Lama von Plakaten herab, chinesische Tempel zierten die Dörfer der Tataren, den Nachkommen der goldenen Horden von Dschingis Khan. Ich wurde wieder angesehen. Dann kamen wir nach Wolgagrad. Hier zogen sich die Frauen westlich an, mit Sonnenbrille auf langen Haaren, gelöcherte Jeans und Sneakers. Die Bedienung im Restaurant „Bamberg“ trug ein ausgeschnittenes Dirndl!
Nun in Kasachstan, das auch moslemisch ist, gibt es keine Kleidervorschriften, die Frauen sind selbstbewusst und offen und man spricht wieder mit mir.
Niggi in Atyrau mit LeninWir sind in der Wüste, dazu gehören KameleModerner Cowboy! Treibt Kamel zur Herde!Neben Kamele, Schafen und Ziegen weiden Pferde frei
In Kasachstan werden die Toten besonders begraben. Man picknickt oft an dem Grab, dafür gibt es Bänke.
Es gibt auch Grabstätten von Heiligen, die sich hier in die Wüste zum Meditieren zurückgezogen hatten, islamische Niklaus von der Flüe. Sie hatten kleine Moschen in Höhlen oder unter der Erde. In der Nähe begraben zu werden, ist natürlich besser.
Schopan Ata, eine Heilienstätte
Moderner Freidhof
Eingang zum Heiligtum
In einer Höhle ist die Moschee aus 4 Räumen
Es wird auch wärmer und die Wüste blüht!
Die Wüste erscheint nicht mehr nur flach, sondern Canyons brechen auf.
Von Bergen ! Wurden früher Feuer zur Warnung vor den Feinden angezündet. Dies wird mit Monumenten gezeigt.
dem russisch orthodoxen Ostersonntag, mit wunderbaren blauen Himmel, aber noch kaltem Wind, fuhren wir Richtung Astachan, in der Nähe zur Grenze nach Kasachstan. Seit wir aus Grosny fuhren ist es eben, flach. Stundenlang fahren wir an riesengrossen Schafherden (500 und mehr Tiere) und frei laufenden Kuhherden vorbei. Ab und zu kann man getrockenen, geräucherten Fisch aus der Wolga am Strassenrand kaufen.
In Astachan nehmen wir zum ersten Mal ein Hotelzimmer, weil Niggi die russische Grippe 🤧 😷 hatte. Als wir aus dem Hotel kommen spricht uns zwei Frauen aus Obwalden ! Und Luzern an! Sie würden auch Ferien machen! Wie klein die Welt ist!
Natürlich mussten wir den Kreml und die Kirche Mutter entschlafen besuchen und unsere Kerzen anzünden.
Eingangstor zum Kreml
Und nun hiess es Abschied von Russland zu nehmen, noch eine Flasche Wodka kaufen und dann ging es zur Grenze Russland – Kasachstan.
Wir haben uns kurzfristig entschieden einen kleinen Umweg zu fahren und Wolgograd zu besuchen. Einerseits müssen wir den geschichtlichen Ort sehen und aber wollen wir ein wenig von Russland spüren – das wirkliche Russland nicht Tschetschenien und Dagestan welches an der Route nach Kasachstan liegt. Die Fahrt geht während 800 km über Ebene, kein merklicher Hügel und es wird immer kälter. Wolgograd ist eine sehr graue Stadt, etwa 30 km zieht sie sich der Wolga entlang, rundherum viel Industrie (und nicht grad von der saubersten Art) und endlos viele Plattenbauten.
Einfahrt nach WolgogradIndustriehafen immer noch gefroren
Nach dem Krieg war alles zerstört, das einzige Gebäude was noch stand war die Mühle, heute ein Mahnmal.
Nach dem sinnlosen Krieg wurde alles neu aufgebaut, schachbrettartig, breite Avenuen, Blockrabdbebauungen mit Innenhöfen und was sonst noch die Architektur für toll befindet, jedenfalls bombastisch musste es sein…… ob’s den Menschen wohl ist – fraglich.
InnenstadtLebendige Innenhöfe
Auf dem einzigen und deshalb schrecklich umkämpften Hügel wo 400‘000 Soldaten gefallen sind (sinnloser gehts nicht), ragt heute das Denkmal „Mutter Heimat“ in den Himmel. Natürlich ist sie gleich gross wie die Freiheitsstatue!
Mutter HeimatDie Garde vor den Namen der 200‘000 russischen Gefallenen – die deutschen fehlen.
Wolgograd ein tolles interessantes Erlebnis, bereit für neues:
Die Nacht vom Ostersonntag auf Ostermontag haben wir bei einer sternenklaren Nacht am Fusse vom Kazbegi verbracht.
Am Abend vorher hiess es noch arbeiten, Russland vorbereiten, Blog schreiben 😀, WhatsAppen mit der Familie. Das geht am besten in einem Restaurant mit einem besseren Internetanschluss als wir es haben und einem Glas Bier, eines der letzten für eine längere Zeit, da es nun in muslimische Staaten geht.
Die Fahrt zur Grenze führt durch eine atemberaubende Schlucht. Der Fluss Terek grub sich jahrtausend lang durch den Grossen Kaukasus. Da diese Schlucht so eng ist, wurde schon von den Römern ein Fort errichtet, um die „Barbaren“ abzuhalten, nach Georgien einzufallen. Viele Wachtürme zeigen die Wichtigkeit der Schlucht.
Blick zurück nach Stepantsminda, Georgien
Nun ging es zur Grnze an Hunderten von wartenden Lastwägen vorbei, mit entgegenkommenden Lastwägen., wie gesagt auf einer engen Strasse. Die Grenze ist natürlich an der engsten Stelle. Der Abschied aus Georgien ging schnell, ich durch die Passkontrolle im warmen Häuschen, Niggi draussen bei starkem Wind am Häusschen.
Ein paar Meter kam die russische Grenze. Sehr freundlich wurden wir empfangen. Viele Papiere mussten ausgefüllt werden, zum Glück waren die meisten auch auf englisch, neugierige Blicke ins Auto, anerkennende Bemerkungen für die Einrichtung und ganz grosses Kopfschütteln für unsere Reisepläne. Lachend, wer kann nur so verrückt sein, verstehen wir auch auf Russisch.
Schon 2 Stunden später ist der Spuk vorbei und wir sind in Поссия! An der Grenze tauschen wir Euro in Rubel und sind wieder reich (100 Euro = 6800 Rubel), kaufen noch eine Autoversicherung.
Dann plagt uns der Hunger. Ein Picknickplatz ohne Müll muss gefunden werden. Das haben wir dann auch am Fluss in der Nähe eines Bauernhofes. Der Bauer kommt grimmig schauend zu uns. Wir wissen es ja schon von den Georgiern, dass diese Mimik nichts Böses heisst. Wir grüssen, er starrt uns mit stechenden Augen an, wir zeigen, dass wir essen wollen, er lächelt, fragt wo wir herkommen, lacht und lädt uns freundlich zu sich ein, etwas zu trinken. Wir lehnen dankbar ab und er geht.
Next Stop Grosny, Simkarte erstehen. Das geht nicht so schnell, weil immer wieder Strassensperren uns aufhalten und von der Polizei mit Kalaschnikows unsere Papiere angesehen werden.
In Grosny haben wir wieder Glück! Zwei englisch sprechende ! Tschetschenen helfen uns eine Simkarte zu erstehen, die sie bezahlen. Das geht so ruckzuck, dass wir gar nicht mitbekommen, wie die Bezahlung vor sich geht. Sie haben noch Zeit, so zeigen sie uns die Stadt, erzählen ein wenig von sich und geben einen super Tip, wo wir übernachten können, natürlich hinter der Moschee im Zentrum der Stadt!