Khorugh, 30.06.

Liebe Kinder, liebe Verwandte, liebe Freunde!

Morgen ist schon der 1. Juli und ihr habt schon lange nichts mehr von uns gehört. Am 21.06. sind wir nach Tadschikistan eingereist und sind gleich Richtung Süden ins Pamirgebirge gefahren. Seit 9 Tagen will ich euch so gerne von unseren Abenteuer erzählen und die wunderbare Landschaft beschreiben, natürlich mit Fotos, aber entweder gibt es kein WiFi oder es ist wie hier in Khorugh so langsam, dass nichts geht. Schade!

Gerne hätte ich euch die Gebirgswüste, die gewaltigen Hörner von Marco Polo Schafen, Niggi beim Baden in der heissen Quelle gezeigt. Aber auch unser Einmatschen und Befreiung aus dem Sumpf wäre ein Beitrag gewesen.

Nun sind wir schon in Khorugh, haben den wunderschönen Whakan—Korridor durchquert, haben 3 Tage lang über den Fluss Panj nach Afghanistan geblickt und Männern zugewunken und haben heute mit den Einwohnern von Khorough das 60. Jubiläum von Agha Khan mitgefeiert.

Morgen geht es weiter das Gunttal, den Pamir—Highway, entlang nach Bachor, um dort ein 7 Tagestrecking zu machen. Dann geht es weiter im Outback durch das Shohdaratal zurück nach Khorugh. Mit anderen Worten, ihr werdet erst in14 Tagen vielleicht von uns etwas hören. Bis bald, In Sh’Allah!

19.06.2018 Basecamp Peak Lenin

Wir sind auf 3600 m üM. und wir merken die dünne Luft. Lenin versteckt sich seit heute Mittag hinter einer Wolke und will sein Gesicht nicht zeigen. Ausserdem graupelt es jetzt am Abend, so dass wir im Auto bleiben und keine Lust haben, einen kleinen Spaziergang zu machen. Vielleicht haben wir morgen Glück!

Gestern verliess uns die Geduld auf den Rucksack zu warten. Die Mechaniker von MuzToo reparierten uns die Zuleitung zum Wassertank ( Ersatzteil im Rucksack!) und so fuhren wir Richtung Süden ins Pamirgebirge, um den Peak Lenin zu sehen. Schnell noch einkaufen, ohne Bier, Wodka, Käse, Gemüse und Obst, können wir schlecht reisen. Tajikistan ist sehr arm und wenig bevölkert. In Osch war es 31° warm und den Abend verbrachten wir lieber im Auto bei 13°!

Heute morgen erreichte uns die Nachricht „Rucksack hier“! Oibek, der Manager von MuzToo, schickt ihn freundlicher Weise mit einem Taxi nach Sari Tasch! Mal sehen ob die Übergabe klappt! Dann hält uns nichts mehr zurück! Tajikistan wir kommen!

Nur werdet ihr von uns viel weniger hören. Das Pamirgebirge besitzt sehr hohe Gebirgsketten und tiefe Täler, d.h. fast kein Internet! Also keine Angst, wenn wir lange Zeit nichts von uns hören lassen!

17.06.2018 und … immer noch Osch

Seit Freitag hat sich nichts verändert! Wir sitzen auf Kohle, Niggi verzwackelt fast, aber es hilft nichts, wir warten. Sehr viele, die wir hier in Osch treffen, trösten uns, erzählen, es wäre Ihnen auch passiert, wünschen uns viel Geduld und Glück!

Der Freitag Nachmittag verlief schön. Wir besuchten die Schweizer Familie mit ihren 3 Töchtern und es war sehr interessant von Menschen, die schon 5 Jahre hier wohnen und arbeiten, von Kirgistan erzählt bekommen. Auf Reisen erfährt man doch nicht alles und viele Fragen bleiben offen.

Wer ein junges Kätzchen aus Osch adoptieren möchte, ich werde es gerne weiterleiten.

Am Samstag hängten wir herum, trafen Björn und Mareike, die wir auf der Reise an der Usbekischen Grenze kennengelernt haben. Am Abend gingen wir in den Biergarten und genossen den Abend bei Bier und Barbecue.

Heute ist Sonntag und wir …. warten. Also wird alles mögliche erdacht sich zu beschäftigen wie Blog schreiben, kochen, Betten abziehen, Wäsche waschen.

15.06.2018 immer noch Osch (Osh, ош)

Da wir ohne Rucksack ankamen, haben wir uns entschlossen die Umgebung von Osch zu erkunden, um die Zeit sinnvoll zu verbringen.

So fuhren wir am Dienstag zum Papan–Stausee ca. 20 km südlich von Osch und erholten uns von dem Nachtflug.

An einem Ort können wir ja nicht bleiben, so ging es ins Pamirgebirge (zum ersten Mal), um die hohen Berge zu „erschnüffeln“ und ein Feeling zu bekommen, ob unser Häuschen auch 4000 Höhenmeter schafft.

Nach dem Sonnenaufgang starteten wir unsere wunderschöne Fahrt, dem Zufluss vom Papansee entlang. Unterwegs grüssten uns Hirten, Nomaden.

Wie bei uns gibt es Sommerlager, um das Vieh in den Bergen weiden zu lassen. Die Runden „Zelte“ nennt man Jurte.

Sie haben nur wenige Kühe in diesem Klima, dafür umso mehr Fettschwanzschafe, Ziegen und Yaks.

Natürlich spielten Murmeltiere mit uns, sehen, gesehen werden und wer kann sich am schnellsten verstecken. Die Pamir–Murmeltiere sind grösser und fetter als unsere und goldrot gefärbt.

Auf dem Pass in 4200 m üM angekommen, überlegten wir, geht die Strasse weiter oder nicht. Nach MapOut war es unmöglich. Niggi meinte, jetzt wäre ein englisch-sprechender Fahrer mit Ortskenntnis von Vorteil. Und siehe da, ein Toyota kam angerollt und englisch–sprechende Russen, die Luftaufnahmen zur Landvermessung machen, stiegen aus. Niet, die Strasse geht zu einer Kohlemiene und dann ist Schluss.

Niggi kontrollierte die Reifen. Auweija, ein Platten! Es zischte aus dem Hinterrad! Also Reifen wechseln auf 4200 m üM. Eine gute Gelegenheit zur Akklimatisation!

Da wir doch die Höhenmeter spürten, ging es zurück auf 3800 m, um zu übernachten. Bei Kartoffel–Auberginen Eintopf liessen wir den Abend verklingen.

Am Donnerstag fuhren wir zurück zum Papansee, in der Hoffnung den Rucksack abholen zu können. Ein Fischer schenkte uns einen Fisch, als ich fragte ob ich einen kaufen könnte! So gab es am Abend Bratkartoffel, Fisch und zum Dessert Melone.

Heute ist Freitag und ich sitze im Café Brio in Osch (Osh, ош), einem Treffpunkt von Traveller und Ausländer. Der Rucksack ist noch nicht da, es ist Nationalfeiertag, Fastenbrechen, Ende des Ramadan und alles ist zu. Nun haben wir eine Schweizer Familie kennengelernt, die hier eine Hühnerfarm leiten. So werden wir den Feiertag bei Kaffee und Kuchen schliessen. Und In S’Allah morgen ist der Rucksack da!

13.06.2018 Osch, on the road again

Der Flug von Zürich nach Osch verlief reibungslos. Blauer Himmel, Sonnenschein, Schneeberge des Pamirs empfingen uns. Schnell war der Stempel in unserem Pass gedrückt worden, ein Lächeln und schon waren wir wieder in Kirgistan. Nur der Rucksack mit den meisten Sachen von uns wollte noch nicht den Weg nach Osch nehmen und gondelt weiter zwischen Zürich – Berlin – Moskau – Osch.

Dafür empfing uns unser Auto, das wir in der Firma „MuzToo“ in Osch abgestellt hatten, ohne Murren. Die Mitarbeiter begrüßten uns mit frisch gepflückten Kirschen (Hmm) und Oibek, der Manager meinte, warum in Osch auf den Rucksack warten,er kenne diese Problematik von seinen anderen Touristenkunden. Er wird sich um unser Gepäck kümmern, während wir doch die wunderschöne Umgebung von Osch erkunden könnten.

Und wirklich er hat Recht. Wir sind am Stausee Papan gefahren, haben gebadet und genießen den Abend.

Bild: Niggi relaxt mit Bier (wird später gezeigt!)

Übrigens, falls jemand Usbekistan, Kirgistan oder Tajikistan alleine mit Auto erkunden möchte, aber den langen Hinweg scheut, die Firma Muztoo vermietet nicht nur Motorräder, sondern auch Autos.

11.Juni 2018 Schaffhausen

3 Wochen Urlaub in der Schweiz sind vorbei! Wir hatten wunderschönes sommerliches Wetter, wir hatten ganz tolle Begegnungen mit einigen von unseren Freunden und genossen die Zeit mit unserer Familie, besonders mit den Enkeln.

Vielen Freunden und Verwandten haben wir nicht telefoniert oder wir konnten sie nicht treffen, was uns sehr traurig stimmt, aber wir hatten einfach keine Zeit, Musse, Kontakt aufzunehmen, was uns sehr leid tut.

Nun geht es wieder zurück nach Osch über Berlin und Moskau und wir freuen uns auf unser „Haus“. Natürlich geht der Blog weiter und ich werde mich wieder melden, wenn wir WiFi haben.