Da wir ohne Rucksack ankamen, haben wir uns entschlossen die Umgebung von Osch zu erkunden, um die Zeit sinnvoll zu verbringen.
So fuhren wir am Dienstag zum Papan–Stausee ca. 20 km südlich von Osch und erholten uns von dem Nachtflug.


An einem Ort können wir ja nicht bleiben, so ging es ins Pamirgebirge (zum ersten Mal), um die hohen Berge zu „erschnüffeln“ und ein Feeling zu bekommen, ob unser Häuschen auch 4000 Höhenmeter schafft.

Nach dem Sonnenaufgang starteten wir unsere wunderschöne Fahrt, dem Zufluss vom Papansee entlang. Unterwegs grüssten uns Hirten, Nomaden.

Wie bei uns gibt es Sommerlager, um das Vieh in den Bergen weiden zu lassen. Die Runden „Zelte“ nennt man Jurte.


Sie haben nur wenige Kühe in diesem Klima, dafür umso mehr Fettschwanzschafe, Ziegen und Yaks.


Natürlich spielten Murmeltiere mit uns, sehen, gesehen werden und wer kann sich am schnellsten verstecken. Die Pamir–Murmeltiere sind grösser und fetter als unsere und goldrot gefärbt.

Auf dem Pass in 4200 m üM angekommen, überlegten wir, geht die Strasse weiter oder nicht. Nach MapOut war es unmöglich. Niggi meinte, jetzt wäre ein englisch-sprechender Fahrer mit Ortskenntnis von Vorteil. Und siehe da, ein Toyota kam angerollt und englisch–sprechende Russen, die Luftaufnahmen zur Landvermessung machen, stiegen aus. Niet, die Strasse geht zu einer Kohlemiene und dann ist Schluss.
Niggi kontrollierte die Reifen. Auweija, ein Platten! Es zischte aus dem Hinterrad! Also Reifen wechseln auf 4200 m üM. Eine gute Gelegenheit zur Akklimatisation!



Da wir doch die Höhenmeter spürten, ging es zurück auf 3800 m, um zu übernachten. Bei Kartoffel–Auberginen Eintopf liessen wir den Abend verklingen.



Am Donnerstag fuhren wir zurück zum Papansee, in der Hoffnung den Rucksack abholen zu können. Ein Fischer schenkte uns einen Fisch, als ich fragte ob ich einen kaufen könnte! So gab es am Abend Bratkartoffel, Fisch und zum Dessert Melone.

Heute ist Freitag und ich sitze im Café Brio in Osch (Osh, ош), einem Treffpunkt von Traveller und Ausländer. Der Rucksack ist noch nicht da, es ist Nationalfeiertag, Fastenbrechen, Ende des Ramadan und alles ist zu. Nun haben wir eine Schweizer Familie kennengelernt, die hier eine Hühnerfarm leiten. So werden wir den Feiertag bei Kaffee und Kuchen schliessen. Und In S’Allah morgen ist der Rucksack da!