24.02.2019, Immer noch Alexandria

Unser Auto ist tatsächlich am Samstag, den 23.02.2019 angekommen und steht im Zollfreihafen. Heute haben wir als Beweis ein Foto bekommen, aber selber durften wir es noch nicht begrüssen.

Das Einlösen aus dem Zoll dauert noch, Geduld ist gefragt. Jeden Tag kommen wir in klitzekleinen Schritten näher an unser Ziel. Zuerst bekamen wir das Carne de Passage zurück, am nächsten Tag überborderte der Aktionismus. Wir bekamen einen Stempel in den Pass, dass wir bis zum 11. April in Ägypten bleiben dürfen (die wissen schon warum wir Zeit brauchen) und dann bestätigte der Touringclub Alexandria unser Carne de Passage. Diese Bestätigung mussten wir natürlich mit 66.- CHF berappen.

Da am Freitag hier der heilige Tag ist, schliefen wir lange. Die Strassen sind richtig leer, kaum ein Auto, das hupt.

Erst am Nachmittag werden die Geschäfte wieder geöffnet und die Alexandrier geniessen den freien Tag wie auch wir bei einer Tasse Kaffee.

Am Abend gingen wir in die Oper und hörten Nesma Mahgoub, eine berühmte Sängerin, die den 8. Star Academy Arab World Preis gewonnen hat. Mir hat das Life Konzert enorm gefallen. Aber nicht nur mir!

Samstag gehört auch zum Wochenende, so spazierten wir am Strand entlang und besuchten die berühmte Bibliothek. Diese besitzt mit 2000 Leseplätzen den grössten Lesesaal der Welt.

Aber nicht nur Bücher, sondern auch Kunstwerke liessen einen staunen.

Wir spazierten am Meer entlang zum Castell ,

und assen Physalis.

Während heute Niggi und Werner mit unseren alexandrischen Helfern im Hafen Papiere ausfüllte

besuchte Heidi und ich das National Museum von Alexandria. Ein kleines Museum, aber mit wunderbaren Fundstücken aus der Pharaonenzeit.

19.01.2019, Ankunft in Alexandria

Gestern fuhren wir mit dem Zug von Kairo nach Alexandria. Der Bahnhof in Kairo zeigt noch wunderschönes Jugendstil Dekor.

Schnell noch einen Kaffee geholt und schon ratterte der Zug den Nil entlang durch grüne kleine Felder. Nach der Megapolis Kairo war es eine Wohltat das satte Grün der Felder zu sehen.

Hier in Alexandria geniessen wir die Spaziergänge durch die Stadt, weniger Autos, weniger lautes, anhaltendes Hupen, bessere Luft dank Mittelmeer.

Die Stadt duftet nach frisch gerösteten Kaffee und an jeder Strassenecke laden Cafés zum Bleiben ein. Und erst die Cafés mit Kuchenverkauf! Es ist eine Wucht. Die Vielzahl an Kuchen und Kekse, himmlisch! Heute musste Niggi sich zwischen 10 Arten von Cremeschnitten entscheidenden oder sollte er lieber eine Erdbeertorte nehmen? Auch hier bewundern wir Dekors in Jugendstil.

Die Ägypter freuen sich, dass Touristen ihr Land besuchen. Oft werden wir um ein Selfie mit ihnen gefragt.

Die Wirtschaft leidet an den fehlenden Devisen und es fehlt an Geld, die wunderbaren Bauten des letzten Jahrhunderts zu erhalten. Auch hier in Alexandria zerfallen wunderschöne Häuser. Ganz traurig werde ich, wenn ich starr blickend an die vielen Bettler vorbei gehen muss. So viele Menschen, Kinder, Junge und Alte, müssen auf der Strasse die Hand offen halten. Ich schäme mich über meinen Reichtum, wenn ich Ihnen ein paar Pfund gebe und sie sich noch bedanken.

Bevor wir nach Alexandria reisten, besuchten wir die Pyramiden von Gize. Es ist wirklich so, die Pyramiden liegen heute in ! Kairo, nicht ausserhalb in der Wüste sondern direkt im Häusermeer. Das letzte der 7 Weltwunder der Antike wird von der Neuzeit umschlossen.

Selbst wir können es verstehen, dass manche meinen, dass Ausserirdische beim Bau der Pyramiden mithalfen, so perfekt wurden die grossen Steinblöcke aufeinander gestellt.

Natürlich mussten wir an „Asterix und Obelix bei Kleopatra“ denken, als wir die Sphinx ohne Nase sahen.

Auch Niggi fühlte sich heute erleichtert, „mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“ meinte er. Wir bekamen das Carnet de Passage zurück. In Venedig musste er es im Hafen dem Spediteur abgeben, was eigentlich ganz ungewöhnlich war. Nun haben wir es per Kurier wieder erhalten. Nun fehlt uns nur noch das Auto. Das Schiff soll am 22.02.2019 einlaufen. Inshallah.

18.02.2019, Letzte Nacht in Kairo

Jeden Morgen verlassen wir das Hotel, gestärkt mit Omlett und Fladenbrot und einer Tasse Tee, um ein Viertel der riesigen Metropole mit über 22 Millionen Einwohner zu erkunden.

Kairo im Mogendunst

Am 1. Tag hatten wir das Alte Ägypten der Pharoenen angesehen und am 2. Tag entschieden wir uns das koptische zu erkundigen. Wir liefen fast 3 km am Nil entlang bis wir das Ziel erreichten. Dachten wir, es gäbe eine Promenade mit Spaziergänger, dann täuschten wir uns gewaltig. Kaum Jemand schlenderte mit uns und genoss den Blick auf den längsten Fluss der Erde, mit seinen kleinen, schmalen Gärten an den Ufern. Die Bänke waren Schlafbetten für Obdachlose, eingehüllt in Decken mit leeren Wasserflaschen als Kopfkissen.

Das koptische Viertel wurde streng bewacht und trotzdem waren die Besucher nervös. Als ein kleines Kind eine Zuckerwattetüte platzen liess, erstarrten alle und blickten ängstlich zum Ort des Knalles. Lächeln entspannten sie sich, als sie merkten, dass nichts passiert war.

Der Heilige Georg wir auch hier sehr verehrt
Adam und Eva im Paradies

Das koptische Museum war ein kleines Highlight, sahen wir doch Objekte aus dem Beginn des Christentums.

Kairo ist eine chaotische, überbordende, lebendige Stadt mit einem nicht endenden Verkehr. Die Autofahrer kommunizieren mit der Hupe, die Fussgänger überqueren die Strassen todesmutig in der Hoffnung, dass die Bremsen der Autos Das moslemische funktionieren. Eigentlich wird mit allen Möglichen Transportmittel gefahren, transportiert oder von diesem Waren verkauft.

22 Millionen Tuktuks schwirren durch die Gassen
Einhändig ! flitzen Brotausträger durch das Getümmel und können uns mit der Fahrradklingel zur Seite scheuchen
Durch die engen Gassen quetscht sich derTouristenbus

Das moslemische Viertel mit seinen Moscheen gefiel uns ausserordentlich.

Auch hier gibt es ein Museum, das uns zum Staunen brachte.

14.02.2019, Ankunft in Kairo

Wir sind wieder unterwegs! Diesmal geht es nach Afrika! Für wie lange? Das wissen wir nicht. Wir wollen bis Südafrika, Namibia fahren, aber wer weiss schon, was uns morgen erwartet? Wir haben auf der letzten Reise gelernt, je langsamer, desto besser. Die Gebiete, die wir uns näher, länger angesehen haben, blieben in lebhafter Erinnerung. So lautet dieses Mal die Devise gemütlich, sich Zeit nehmen und die Tage geniessen.

Aber schon der Abschied aus der Schweiz zeigte uns, man kann nicht alles vorbestimmen. Er verlief gar nicht so geruhsam wie wir es vorbereitet hatten. Das Schiff, das unser Auto nach Alexandria bringt, war gefunden, die Agentur in Venedig und wir waren bereit, die Weiterreise von Venedig nach Kairo war gebucht, aber plötzlich gab es Komplikationen. Wir hatten keine Visa, unsere Pässe waren in der ägyptischen Botschaft in Bern, der Konsul war nicht da, d.h. keine Unterschrift. Nun hiess es zu improvisieren. Niggi fuhr alleine am Montag nach Venedig und verlud am Dienstag das Auto und fuhr mit dem Zug nach Mailand, während ich nochmals in Sarnen übernachten durfte, am Dienstag nach Luzern fuhr, am Bahnhof vom Kurier die Pässe überreicht bekam, zum Gleis 7 sputete und 5 Minuten später fuhr der Zug nach Mailand ab.

Dieses Mal fahren wir nicht alleine. Freunde aus Sarnen, Heidi und Werner, wagen es mit uns die Reise anzutreten. Werner wollte noch eine schöne Kappe erstehen, aber er war nicht ganz zufrieden.

Nach einem guten italienischen Abendessen flogen wir am Mittwoch von Mailand ohne Probleme nach Kairo.

Heute morgen aus unserem Hotelzimmer in Kairo Downtown. Das alte Kairo zerfällt.

So besuchten wir das alte „ägyptische Altertumsmuseum“, um die Handwerkskunst aus dem Alten Ägypten zu bewundern.

Es ist einfach fantastisch! Die Schätze aus der Grabkammer des Pharaos Tutankhamun bewundern und Nofretete bestaunen zu können. Super! Selbst Niggi war begeistert und so konnte ich zwei Stunden (manche empfehlen zwei Tage) durch das Museum wandeln.

Das Museum ist riesig

und einmalig in seiner Sammlung und in seiner Ausstellung. Wo kann man tausende Kunstschätze in Vitrinen bewundern?

Aber bald gibt es ja eine neues Museum, trotzdem wird das alte mit viel Mut renoviert.

Wer will, kann schon einmal sich in der Entzifferung von Hieroglyphen probieren.