Wir haben es geschafft! Mit viel Glück und sehr viel Unterstützung von Freunden hier in Addis Abeba haben wir Zollprobleme lösen können und können heute schon in die Schweiz fliegen und morgen am Sonntag unsere Familie in die Arme nehmen. Wir freuen uns riesig. Es war eine gute Entscheidung so schnell wie möglich nach Addis zu reisen. Wir hatten so ein Glück die Grenze passiert zu haben, denn kurz darauf kam es zum Putsch in Sudan und die Grenze war geschlossen. Wir hatten ja schon in Port Sudan befürchtet, dass es brenzlig werden könnte, war das Militär schon ein wenig nervös und sperrte Strassen ab.
Nach der Grenze ging es nach Gonder. Leider konnten wir den schönen Norden von Äthiopien nicht besuchen, der ein kulturelles Highlight darstellt. Fast 2000 Jahre alte christliche Kirchen, die heute noch von Gläubigen als Gebetsstätte besucht werden. Aber wir hatten das Ziel so schnell wie möglich nach Addis zu gelangen. Trotzdem wurde in Gonder kurz gehalten, um das 1. Bier und Wein zu kaufen. Wir mussten noch durch den Markt, was ein absolutes Erlebnis war. Zwischen Pferdetaxis, Tuktuk, Händler und Lastwagen kam es zu einem friedlichen Schieben und Tricksen um jeden verfügbaren Platz.
Aber auch das Hochland beeindruckte uns.
Aber es war harte Arbeit, die Strecke zu fahren. Jede Stunde mussten wir abwechseln. Denn in Äthiopien gibt es viele Menschen und Dörfer. Die Dörfer sind entlang der Straße angelegt und alles, auch wirklich alles ist und lebt auf der Strasse. So muss man Hühnern, Schafen, Ziegen, Hunde, Eseln, Pferden, Eselfuhrwerken, Kühen, Kälber, Tuktuks, Lastwägen, Menschen ausweichen, denn alle haben ihre eigene Geschwindigkeit. Selbst Paviane versperrten uns einmal den Weg. Wir konnten diese Szene nicht fotografieren, weil die Strasse 1000 Höhenmeter zu einer Brücke über den blauen Nil in vielen Serpentinen herunterging und nach der Brücke wieder 1000 m hinauf ins Hochland führte, was sich ja gar nicht so schlimm anhört, wenn man nicht weiß, in welchem Zustand diese Strasse war. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 20 km, d.h. wir holperten, ruckelten, stolperten von einem Loch zum nächsten.
So kamen wir gestern Mittag in Addis an. Ein Freund gab uns eine Adresse und so stauten wir das 1.Mal am Morgen durch die Stadt, um Hilfe zu erbitten. Wir sind immer wieder erstaunt und enorm dankbar über die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft für unsere ausgefallenen Probleme. So halfen sie uns das richtige Gebäude mit dem richtigen Büro und den richtigen Schreibtisch beim Zoll zu finden, um die Auskunft zu bekommen, dass wir einen sicheren Parkplatz in Addis finden müssen, wenn wir ausfliegen wollen und das Auto hier bleiben soll. Nicht ein Hotel, wie wir es vorschlugen, sondern am besten in der Botschaft. Also nichts wie hin. Wieder durch die Stadt im Nachmittagsstau, bei einem Regenschauer zur Botschaft, die Freitag Nachmittag geschlossen war. Was jetzt? Wir erinnerten uns an die Freundlichkeit und Verständnis von den Mercedes Garagen in Zentralasien. So nichts wie stauend hin. Welcher Empfang! Der General Manager begrüßte uns auf schweizerdeutsch! Wieder erlebten wir enorme Großzügigkeit. Gar kein Problem! Wir können unser Auto in der Mercedes Vertretung parken und bekamen dies für den Zoll schriftlich mit Unterschrift und Stempel. Der Zoll akzeptierte dies heute morgen (arbeitet Samstag morgen!) und wir bekamen eine Bestätigung vom Zoll (mit Stempel und Unterschrift und Eintrag ins große Buch), dass das Fahrzeug temporär alleine hier bleiben darf.
Wir freuen uns auf den Flug heute Nacht!