Fast ein halbes Jahr waren wir in der Schweiz, so lange hat es gedauert bis Niggi sich soweit erholt hat, dass wir ohne Angst ein weiteres Abenteuer starten können. Der Abschied viel uns schwer, hatten wir in der Alters-WG uns so wohl gefühlt, hatten wir so viele schöne Kontakte mit Freunden und auch unsere Familie war uns wieder näher gekommen. Was wird auf uns zukommen? Ist das Auto noch in Addis? In welchem Zustand?

Am Dienstag Morgen, den 8.10. landeten wir in Addis Abeba und Afrika empfing uns. Es begann, dass der Taxifahrer mehr für die Fahrt ins Hotel verlangte, als es üblich ist. Natürlich wusste ich den Preis, so dass er notgedrungen einschlug. Das Hotel wusste er nicht, obwohl er 2 Minuten vorher ganz fest versicherte, dass er den Weg wüsste. Ich versicherte ihm, dass ich ihn leiten kann. In der Nähe des Hotels musste er aber fragen, in welcher Seitengasse es liegt. Beim Bezahlen meinte er, er müsse mehr Geld bekommen, hätte er doch das Hotel gefunden. Bei soviel Logik konnte ich nur noch ja sagen und ihm ein Trinkgeld geben.
Nach einer Dusche ging es zur Mercedes Vertretung, um die grosse Überraschung zu erleben. Unser Auto war noch da, keine kleinen und große Besucher hatten unser Auto heimgesucht. Schnell die Batterie angeschlossen und schon summte der Motor. Was für ein Wohlklang. Ein riesengroßer Stein viel uns vom Herzen. Eine Carwäsche und unser Auto sah wie neu aus.
In den nächsten 3 Tagen stauten wir in Addis von Ost nach West, von Süd nach Nord und umgekehrt. Wir brauchten noch eine Autoversicherung für die nächsten Länder, die wir besuchen wollen, wir mussten ein VISA für Kenia besorgen (das enorm schnell, unbürokratisch und sehr freundlich ausgestellt wurde) und eine SIM-Karte, damit wir wieder online sind. Natürlich mussten wir uns von allen verabschieden und uns bedanken, die uns geholfen haben. Ohne ihre Hilfe hätten wir es nicht geschafft.
Todmüde gingen wir nach einem Bier zu Bett.
Wir wollen zum Semien Gebirge und dort ein paar Tage Treccken. Auf den Weg dorthin nimmt uns die äthiopische Landschaft gefangen.
Neben der Landschaft bewundern wir die riesigen Euphorbien, die gerade blühen und die Aloe.
Als wir die ersten Dschelladas (Rotbrustpaviane) am Straßenrand entdecken, bin ich so aufgeregt, dass ich nur 1 Foto etwas wird, das ich euch zeigen kann. Alle anderen sind verwackelt oder unscharf oder man sieht gerade noch ein Tier, das wegspringt.
Die Dornen von den Dornakazien erinnerten uns an die Reifenpannen unserer 1.Afrikatour 1980. Wie haben wir diese Bäume verflucht!
Auf den Feldern ist bald die Hirse reif.
Auf unserem Speiseplan steht Mittags und Abends Avocado und Papaya. Hmm, reif geerntet schmecken sie sehr fein. Gestern war Sonntag, so dass viele Äthiopier frei hatten oder die Zeit genutzt haben, ihre TukTuk zu waschen. Ein paar Kamikazefahrer weniger auf der Straße!
Halten wir irgendwo an, so sind wir nicht allein. Sofort kommen Äthiopier, um uns zu begrüßen und vor allem unser Auto zu bewundern. Auch interessiert es sie, was wir essen, wie wir leben und so beobachten Sie uns, bis wir bye bye sagen.