09.12.2019, Selous Game Reserve

Der Übertritt von Kenia nach Tansania ging wie gehabt mit kleinen Problemen bei der Ausreise vonstatten, die nach längeren Diskussionen gelöst werden konnten. Dafür war die Einreise nach Tansania um so schneller und wir waren in einem anderen Land mit einer anderen Kultur. „Karibu“ (Willkommen), “ Asanta sana“ (Danke) und vor allem „Pole Pole“ (langsam, nimm dir Zeit) lernten wir sofort, da Suaheli die Landessprache ist und nicht English. Vor allem pole pole ist wichtig. Der Verkehr richtet sich auch danach. Am Dorfanfang wird die Geschwindigkeit mit Tafeln, 2 – 5 Humps und Polizisten mit Geschwindigkeitsmesser verlangsamt und am Ende des Dorfes kann wieder schneller gefahren werden bis zur nächsten Dorf, das gleich darauf beginnt.

Unser 1. Übernachtungsplatz war in einem Magrovenwald und wir werden von Winkekrabben begrüßt.

Dann ging es weiter nach Bagamoyo, einem verschlafenen Hafenstädtchen, das früher eine wichtiger Hafen war. Von hier aus wurden die Sklaven nach Arabien und in den Osten verschifft, später im 19. Jahrhundert Sisal. An die deutsche Kolonialherrschaft erinnern noch alte Häuser, die 100 Jahre Tropen überstanden haben.

Die Küste Kenias war unter arabischen Einfluss, so dass hier mehr Muslime gibt als in Zentraltansania. Aber die Natur erobert sich den Raum zurück.

Die Fischer verkaufen wie schon von jeher an am Morgen ihren nächtlichen Fang.

Leider ist so ein Fang selten, die meisten Fische sind klein und eignen sich eher für Fischsuppe.

Dhaus segeln wie schon seit Jahrhunderten von Jemen an die kenianische und tansanischen Küste bis Sansibar und zurück. Es wird alles gehandelt z.B. Holz.

Es ist Ananaszeit. Es duftet süß nach diesen Früchten und leider können wir nicht so viele essen, denn es gibt ja auch noch Mangos, Kokusnüsse, Bananen, Passionsfrüchte, und Orangen.

Von hier aus ging es weiter nach Dar-es-Salam, kurz Dar genannt. Auch hier können wir noch Spuren der deutschen Kolonialzeit sehen.

Aber Dar ist modern und der Hafen ist eher ein Containerhafen als ein Zwischenstopp für Dhaus.

Wie geht es weiter, haben wir uns gefragt. Wir haben Zeit. Am 14.02.2020 haben wir einen Flug von Nairobi in die Schweiz gebucht. 6 Wochen wollen wir wieder unsere Familie und Freunde sehen. Vor allem mich plagt manchmal sehr das Heimweh.

Eigentlich herrscht nun im Dezember die kleine Trockenzeit, aber wie auf der ganzen Welt kann man sich auf das Klima nicht mehr verlassen. Es regnet, nein es schüttet am Morgen, am Nachmittag und auch nachts.

So geht es südwärts in den Selous Game Reserve. Am Hauptgate rege ich mich über das Abzocken der tansanischen Tourismusministeriums auf. Zum Eintritt kommt eine Steuer für Tierschutz (!), Strassensteuer nach Gewicht des Autos, Camping für 1 Nacht (ohne Campingplatz, da diese wegen Wasser nicht erreichbar sind). Wir zahlen nur 309 Dollar für 24 Stunden, weil ich mich so aufrege, dass sie unser Auto auf kleinste Stufe eintragen (nur 59 Dollar) anstatt auf die richtige Stufe mit über 150 Dollar. Dafür gibt es eine Hydroprojekt im Reserve und zig LKWs donnern durch den Park und die Gamerouten werden nicht gewartet, so dass wir des öfteren umkehren müssen, weil an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist und das nicht nur für uns.

Aber wir genießen die Zeit im Game Reserve mit vielen Giraffen, sehr vielen Impalas, Flusspferden,….

Auch die sehr selten gewordenen Afrikanischen Wildhunde können wir zum ersten Mal beobachten.

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