Diese Woche war für uns eine spezielle Woche. Der Montag fing super an, wir schenkten uns als Weihnachtsgeschenk einen einstündigen Helikopterflug über das Okavangodelta. Früh morgens, als die Sonne aufgegangen war und das Licht noch für das Fotografieren gut war, ging es los. Natürlich war ich sehr aufgeregt und nervös in so einen kleinen Helikopter ohne ! Seitentüren einzusteigen, nur gesichert mit Sicherheitsgurten wie in einem Auto.

Niggi meinte, sitz du nur vorne neben dem Pilot, da hast du eine bessere Aussicht. Ich glaube, das war nicht der Grund, der hintere Sitz war teilweise vom Gehäuse besser geschützt und er hatte wohl auch ein mulmiges Gefühl, nur wollte er es nicht zugeben.


Und dann erreichten wir das Delta. Nach der Trockenzeit, die dieses Jahr von April bis Anfang Dezember gedauert hat, war das Delta ausgetrocknet. Die letzte Woche hat es aber zum ersten Mal wieder geregnet und wir sahen das Delta im üppigen Grün.



Zurück auf der Erde empfang uns ein gut getarntes Chamäleon.

Nun dachten wir die Regenzeit, die seit einer Woche begonnen hatte, ging so weiter, wie wir es erlebt hatten, am Nachmittag ein kleines Gewitter, aber dann Sonne, die schnell die Spuren des Regens verdampfen lässt. So machten wir uns in den Moremi Nationalpark auf. Wir wussten nur nicht, welches Abenteuer uns dort erwartet, keinen Kontakt mit der Aussenwelt, keine Touristen, keine Autos von Touroperators, einfach alleine mit ein paar wilden Tieren.
Zuerst ging die Strasse noch einiger Massen gut, einfach sehr sandig, streckenweise mit tiefen Sandlöcher, wo wir uns fragten, sollen wir Luft ablassen, um so besser durch den Sand schlingern zu können, aber dann waren wieder grosse Wasserstellen zu durchqueren, die wieder aufgeblasene grosse Reifen erforderten, so wurde der Weg nie langweilig und wir hatten etwas zu diskutieren.
Endlich am Abend erreichten wir den Campingplatz „Third Bridge“.




Am Abend gelang es Niggi noch ein kleines Holzkohlenfeuer und das Abendessen war gerettet.

Aber dann …. fing es an in Strömen zu gießen. Die ganze Nacht schüttete es. Zum Glück waren wir in der Nähe der Piste, so dass wir aus der nassen Wiese herausfahren konnten. Und nun ging das Abenteuer los. Die Piste im Nationalpark war durch den starken Regenfall mit Wasser bedeckt. Vor jedem Loch wussten wir nicht, gelangen wir durch das Wasser oder bleiben wir im Loch stecken, weil der Untergrund schlammig ist oder weil ein riesiges Loch auf uns wartet oder liegt ein grosser Stein im Wasser, der uns einen Platten beschert. 60 km in Schritttempo, 60 km ohne jemand zu sehen, 60 km mit Hippos, die sich in den Schlammlöchern neben der Piste suhlten, 60 km mit Elefanten, die genüsslich die frischen Blätter von den Bäumen rissen und mampften. 5 Stunden harte Arbeit für Niggi, der konzentriert fuhr, 5 Stunden hielt ich verkrampft die Halterung der Seitentüre fest, 5 Stunden spürten wir beide unseren hohen Adrenalinspiegel im Blut, 5 Stunden Stress.
Wir waren so froh, als wir am Gate waren, den Nationalpark verlassen konnten ohne stecken geblieben zu sein. Aufatmend dachten wir, auf der Hauptstraße nach Maun sei es besser. Die Wellblechpiste ist frisch geschoben worden und das Wasser könnte an den Seitenrändern ablaufen. Denkste! Die Strasse war nur breiter, keine Hippos oder Elefanten kreuzten unseren Weg, dafür mussten wir weiter durch tiefe Seen fahren.

In Maun angekommen kauften wir erst einmal Wein und Bier, da wegen Corona die Alkohol verkaufende Geschäfte nur Donnerstag und Freitag von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet sein dürfen. Wir wollten für die nächsten Regentage gerüstet sein.


Es lässt sich gut mit 3 Besuchern den Regennachmittag in unserem Auto verbringen. Selbst Toto der Hund von Réné hatte Platz. Wegen Corona hielten wir Sozial Distanz, Niggi und ich teilten uns einen Sitz.