Ja, wir sind wieder in Namibia und besuchen das Damaraland, wo die Spitzkoppe liegt, ungefähr 200 km nordwestlich von Windhoek. Lange ist es her, dass ich geschrieben habe und ein schlechtes Gewissen plagte mich schon, aber in Südafrika waren wir fast zwei Wochen in Nationalparks und dann kam die Grenzüberschreitung mit neuen Problemen. Aber langsam! der Reihe nach.

Nach der wunderbaren Zeit im Namaqualand im Norden von Südafrika bei den „wild flowers“ wollten wir noch die beiden Nationalparks Augrabies Falls NP und Kgalagadi Transfrontier NP besuchen. Natürlich um neue Landschaften zu entdecken, wilde Tiere zu beobachten und Einsamkeit zu geniessen. Und vor allem die „wild card“, die Jahreskarte für alle NP von Südafrika, auszunutzen! Heisst es doch „Return of Investment“.


Es hatte nur wenig Wasser im Oranje River, so dass der Wasserfall nur dürftig aussah. Aber wir sahen Fotos von diesem Januar, wo riesige Wassermassen die Schlucht herabstürzten und wir erinnerten uns, dass wir zur selben Zeit am Oranje River auf der Namibischen Seite waren und das Steigen des Flusses miterlebt hatten.
Eigentlich wollten wir zu gerne den fünf tägigen Nossob 4×4 Trail im Kgalagadi Transfrontier NP fahren, der nur in Konvoi mit Führer erlaubt ist, aber dieser war schon seit über einem Jahr ausgebucht. Die Monate Juli, August und September, im Winter von Südafrika, sind die wichtigsten Monate für den NP, denn dann ist kalt, die Nächte „saukalt“. Schon im Oktober verwandelt sich der NP in einen Backofen und von gemütlichen Tierbeobachtungen kann nicht mehr die Rede sein. So waren wir glücklich fünf Nächte hintereinander in zwei Camps buchen zu können. Die Camps waren voll von südafrikanischen 4×4 Autos mit Anhänger. Das zu unserer Suche von Einsamkeit.

Es war trotzdem ein Highlight! Schon allein meine Vogelliste erhöhte sich um 15 neu bestimmten Vögel, so dass mir nur noch fünf ! fehlen, damit ich jubeln kann, dass ich die Grenze 200 erreicht habe. Vor allem, dass wir eine Verreux‘s (Giant) Eagle-Owl (Blassuhu) fotografieren konnten, und dass diese riesige Eule am nächsten frühen Morgen nochmals Modell saß auf unserem Grill, war schon toll.


Immer wieder musste Niggi anhalten, damit ich Vögel bestimmen konnte.









Wir haben noch nie so viele Oryxe und Strausse wie in diesem NP bewundern können.

Wie immer gab es auch Springböcke und Gnus.


Dass wir Kuhantilopen sahen, die sehr scheu sind, war ein Stopp wert.

Natürlich wissen wir, dass diese Tiere Nahrung für den „König der Tiere“ sind. Und da war er! Mit Familie!




Nicht nur wir waren begeistert von diesen majestätischen Tieren.

Einmalig ist es, wenn “neue” Tiere entdeckt und beobachtet werden können.





Nicht immer sind wir es, die die Tiere suchen. Manchmal bekommen wir Besuch wie hier von einer riesigen, uralten Schildkröte.

Nach diesen super schönen Tagen hieß es arbeiten. PCR-Test machen, Auto vom Kalahari-Sand befreien, einkaufen und noch vieles mehr. Auch dieses Mal war ich froh, negativ getestet worden zu sein, um zur Grenze fahren zu können. Die Ausreise dauerte nur 10 Minuten, dafür war die Einreise ein wenig schwieriger, weil die Zöllnerin noch niemals in ihrem Berufsleben ein “Carnet de Passage” gesehen hätte. Sie glaubte den Erklärungen von Niggi nicht, wie sie die Papiere abstempeln muss. Erst nach einigen Rückfragen bei ihren Kollegen sah sie ein, dass Niggi ihr alles richtig erklärt hat.
Dann kam die Immigration. Dort war wieder eine Frau am Schalter, die auch etwas dagegen hatte, uns ein Visa auszuhändigen. Sie meinte, sie könne großzügiger Weise uns für 7 Tage ein Einreisevisa geben. In Windhoek müssten wir im Ministerium für “Home affairs” für eine Visaverlängerung anfragen. So stempelte sie ein Kurzzeitvisa von 6 Tagen in unsere Pässe.
Warum haben wir immer mit Frauen an Schaltern Probleme? Wir schließen schon Wetten ab, wie zügig es voran geht.
Darum waren die nächsten Tage belegt mit Suchen des Ministeriums in Windhoek (ist im Bau), der Ausweichstelle (Container, diese Büros sind nicht für Visa zuständig) und dem Auffinden des richtigen Büros. Und wieder einmal wurden wir angenehm überrascht. Mit Hilfe von Passanten fanden wir die richtige Türe, freundlich wurden unsere Pässe eingefordert und ein paar Stunden später durften wir diese mit Visa für die nächsten drei Monate in Empfang nehmen. Super gelaufen!
Nun vertreiben wir unsere Zeit und bangen bis auf den nächsten Montag, denn da wollen unsere Tochter Simone mit Ehemann und deren drei Kinder nach Namibia kommen. Wir freuen uns riesig!!!