Wenn jemand zu gerne genau wissen möchte, wo Steytlerville liegt, kann ich gerne ihm die Koordinaten zusenden, sonst ist es ein kleines Dörfchen in der Karoo, Eastern Cape Provinz, auf dem Weg zum Addo Elephant NP. Wieder schwärme ich von der blühenden Halbwüste, die sich uns grün und gelb zeigt, hat es doch nach 7 Jahren wieder geregnet. Wir können uns das nicht vorstellen 7 Jahre auf Regen zu hoffen.
Nachdem wir uns von unseren Freunden verabschiedet hatten, fuhren wir zum südlichsten Landpunkt vom Kontinent Afrika, zum Cape Agulhas. Wir sind stolz auf unseren Bänz, dass er uns 60 000 km durch Afrika, von Alexandria bis hierher, geführt hat. Am 26.02.2019 konnten wir ihn endlich aus den Fängen der ägyptischen Zollbehörde befreien und seitdem brachte er uns an alle von uns gewünschten Orte, mochten sie so verrückt sein wie sie wollten. Manchmal wartete er geduldig auf unser Wiederkommen aus der Schweiz, sei es in Addis Abeba, als Niggi krank wurde und wir 6 Monate in der Schweiz waren, oder in Nairobi 9 Monate wegen Lock down der Welt, oder in Windhoek 5 Monate wegen Kinder- und Enkelkinderheimwehsehnsuchterkrankung von mir. Dafür bekam er einmal grossen Service und neue Finken in Windhoek und 7890 l Diesel tankten wir.


Die Attraktion von L’Agulhas ist ein riesiges Modell vom Kontinent Afrika. So gross bzw. klein ist Afrika! Es war schon lustig, dass wir in 5 Minuten unsere Reise abschreiten konnten. Sehr schnell statten wir allen Länder Afrikas einen Kurzbesuch ab, verfolgten die grossen Flüsse von der Quelle bis zur Mündung. Kein Gipfel war uns zu hoch! Mit einer Leichtigkeit berührten unsere Zehenspitzen Kilimandscharo, Mount Kenia, Emi Koussi. Mit Wehmut gedachten wir an die wegen Regen nicht durchgeführten Bergbesteigungen in den Drakensbergen. Wir erinnerten uns an die früheren Reisen und traurig gedachten wir an die vielen Regionen, die jetzt wegen militärischen Auseinandersetzungen gesperrt sind. Wie viele, freundliche, uns wohlgesinnten Menschen haben wir getroffen, die uns für Afrika schwärmen lassen. DANKE!
Wie geht es weiter? Die Ostroute zurück geht nicht mehr, weil Äthiopien und Sudan gesperrt sind, die Westroute wollen wir nicht, wir fühlen uns schon zu alt für Kongo und Nigeria, Grenze Niger – Algerien ist gesperrt, so dass wir keine „weisst-du-noch“- Erinnerungsreise durch die Sahara durchführen könnten, ausserdem ist Nordkamerun durch Boko Haram Entführungen zu unsicher. Also was nun? Wir trennen uns kurz von unserem Bänz. Er schippert am Montag, den 24.01. von East-London nach Seebrücke und wir fliegen am Samstag nach Zürich. Wir werden ihn 3 Wochen später wieder abholen können.



Die Küste von L‘Agluhas nach Port Elisabeth ist einfach phantastisch. Kulinarisch,

und botanisch wegen des Gartenroute NP, einem riesigen Stück erhaltenem Urwald.






Aber das schönste ist die Touristenattraktion „Birds of Eden“, eine der grössten Freiflug-Voliere der Welt. Einfach phantastisch! Tausende Vögel leben frei unter einem Netz, das mehr als 2 ha grosssen Urwald mit Flussschluchten überspannt. Von ganz nah konnte ich die Vögel bewundern, betrachten, bestimmen, fotografieren. Und schon war ich in einem Dilemma. Darf ich die Vögel aus dem südlichen Afrika zu meiner Liste dazuzählen oder nur die frei lebenden? Dann würde diese nicht nur 256 Arten zählen, sondern ich käme auf fast 300! Was soll’s. Der Besuch war phantastisch!











Also, ich könnte noch viel ! mehr Fotos euch zeigen, aber ich weiß nicht, ob ihr so viel Geduld habt wie Niggi. Zum Schluss unserer Reise wollten wir noch einen Nationalpark besuchen, ohne zu fotografieren, einfach nur genießend beobachten. Naja, ein Foto habe ich dann doch noch gemacht, als unzählige Elefanten in einem kleinen Wasserloch baden gingen und schwimmend sich amüsierten. Wie kleine Kinder genossen sie das Wasser, spritzten sich an, versuchten sich gegenseitig zu tauchen, ließen andere nicht ans Ufer kommen, halfen den jüngsten, den Babys ans rutschige Ufer, einfach ein Getümmel.
