Gestern haben wir es geschafft, wir sind am Norkapp angekommen. Genau vor einem Monat waren wir im sommerlichen Malmö und machten uns mit Skandinavien vertraut, fuhren mehrheitlich nordwärts und jetzt hört hier die Strasse am nördlichsten Punkt auf, am 71°10’21“ Breitengrad. Am 2. Januar waren wir am südlichsten Punkt in Afrika und fragten uns wie unsere Reise weitergeht.
Ein bisschen schräg ist es schon, Nebel, eigentlich warm, wenn nicht der kalte Wind wehen würde, Einsamkeit, viele Menschen, ….
Und wir sind nicht allein am Ziel der Ziele …
Eine von vier Reihen!Norwegen ist ein phantastisches Reiseland. Es gibt für jeden etwas zu bestaunen. Singschwan oder Rentiere auf der Sommerweide oder Tunnelrentiere, die sich abkühlen oderriesengrosse Schwärme von Papageientaucher in der Luft undim Wasser oderPottwale.
Fische vor allem Kabeljau wird in riesigen Mengen gefangen. Nicht nur heute, sondern schon immer war Kabeljau der Fangfisch von Norwegen.
Für die Fischer, die im Winter bei schlechtem Wetter eine Bleibe brauchten, wurden auf den Lofoten Schutzhütten gebaut, die heute Touristen mieten können. Der Fisch wurde und wird heute noch draussen zum Trocknen aufgehängtund nach Portugal, Italien oder sogar bis nach Nigeria verkauft.Diesem luftgetrockneten Fisch, dem Stockfisch, nicht zu verwechseln mit dem Klippfisch, der gesalzen und so getrocknet wird, ist sogar auf den Lofoten ein Museum gewidmet. Bei so viel Fisch gab es bei uns am Abend Pilze mit Semmelknödel.Wo Fisch gibt, sind Möwen nicht weit entfernt. Warum nicht gleich auf dem Fenstersims nisten?Wer auf den Lofoten seine Ferien verbringt, braucht auf keine Wohnmobilausstellung zu gehen. Alle Typen von WoMos sind hier vertreten. Unser Bänz gehört zu den kleineren. Vorsicht ist geboten auf den engen Strassen bei dreiachsigen Monsteroder vor Elcheoder vor Schildkröten.Zum Glück gibt es noch Trolle, die am Wegesrand stehenund auf die Urlauber aufpassen.
Ist eines meiner Ziele Tiere oder Blumen anzusehen, wie die Pflanzen im Botanischen Garten in Tromsø, dem nördlichsten Botanischen Garten der Hemisphäre, der sich auf alpine Pflanzen spezialisiert hat,
so kann sich Niggi mehr für Gletscher und Berge begeistern.
Der Svartisen-Gletscher, der zweitgrößte Skandinaviens, fließt beinahe ins Meer. Vor 100 Jahren reichte er wirklich bis ans Meer. Niggi ließ es sich nicht nehmen bis an den Rand zu klettern.
Überhaupt ist die Landschaft grandios. Immer wieder müssen wir anhalten und die Aussicht bewundern.
Sind wir im März in den Sudan gereist, um Felsbilder zu betrachten, so mussten wir hier in Norwegen nicht so weit reisen, um die nördlichsten Felsbilder anzusehen.
Jäger und RentiereWunderschön sind die Darstellungen der BärenRentiere wurden innerhalb von Zäunen getrieben, während Elche außerhalb lebten, eigentlich wie heute, 7000 Jahre später Selbst Wale wurden so gezeichnet, als ob sie in den “Wasserstrudel” eintauchen würdenIn den jüngeren Bilder kamen die Wasservögel dazu. Lustig dargestellt ist wie sich ein Kormoran seine Flügel trocknet (links unten).
Im Norden Skandinavien leben die Samen, fälschlicherweise oftmals auch als “Lappen” bezeichnet, die sich immer mehr zurückziehen mussten, bis in diesen unwirtlichen Teil Nordeuropas. Sie lebten als Halbnomaden und wohnten in Zelten. Früher hatten sie Holzhütten, deren Dächer mit Birkenrinde abgedeckt wurden. Darauf wurden Torfplatten als Isolierung gelegt.
Diese Hütten waren niedrig.Auch Erdhügel eigneten sich als Schutz vor Wind und Kälte.Auch heute noch werden Hütten mit Erde isoliert. Auch futuristisch aussehende Gebäude werden errichtet, wie diese Kirche, die mit besonderen Titanplatten bedeckt wurde, um das Polarlicht zu reflektieren.Zum tiefsten Canyon in Nordeuropa wanderten wir um 22:00 Uhr. Warum nicht? Die Sonne geht nicht unter, es wird ja nicht dunkel.