Heute ist wieder einmal schlechtes Wetter, Regen, Nebel und nur 11°. Da wir gelernt haben sowohl mit dem Reiseführer und Landkarte als auch, vor allem, mit dem Wetter-Vorhersage-App die Reise zu organisieren, haben wir schon gestern den heutigen Besuch in einem Museum in Vardø geplant. Wie wurden wir von dieser Ausstrahlung des Memorials überrascht! Das Ziel der Gedenkstätte ist es, an die 91 Opfer der Hexen- Verbrennungen des 17. Jahrhunderts in Finnmark zu gedenken. Die Macht der Umsetzung von der Künstlerin Louise Bourgeois und dem Architekten Peter Zumthor lies uns den Atem nehmen.







Wie in mehreren Orten in Norwegen gibt es in Vardø auch Strassenkunst.





Manchmal ist die Welt klein. Vor 5 Jahren traf Niggi Fritz aus dem Aargau, der das gleiche Auto zur selben Zeit wie wir gekauft hatte, in Schaffhausen. Er wollte nach Südamerika und wir nach Zentralasien. Und vor einer Woche trafen wir uns wieder am nördlichsten Leuchtturm der Welt.






Durch Zufall entdeckte ich im Internet eine Seite, in deren der Autor beschreibt, wie er um der Kirche von Nesseby auf Varanger eine Sumpfohreule (Asio flammeus) sehen konnte. Nichts wir hin! Was sind 300 km (mit einem kleinem Umweg von 40 km, um Wattvögel zu bewundern), um eine Eule zu beobachten. Niggi zweifelte die ganze Zeit, ob wir eine Eule sichten können. Vielleicht hat sie schon wegen der vielen Ornithologen das Weite gesucht oder war schon gestorben oder hat das Revier gewechselt oder …

Nein, wir sahen am Morgen zwei Sumpfohreulen, eine kleinere junge und eine größere alte. Und wir konnten sie ganz lange bei der Jagd nach Mäusen über eine abgemähte Wiese beobachten. Was für ein Glück! (Starrsinn zählt sich manchmal aus!)

Die Halbinsel Varanger ist ein Vogelparadies. Wir benutzten den gestrigen schönen Tag, um eine Bird watching Safari per pedes zu machen. (Es regnet nicht jeden Tag!)





Unterwegs fanden wir noch ganz viele Moltebeeren (Rubus chamaemorus), die wir natürlich nicht pflückten. Zeigt die Beere mit ihrer so schön rot leuchtenden Farbe uns an, ich bin noch nicht genießbar. Erst wenn die Früchte knallig gelb sind, anfangs Herbst, können sie geerntet werden. Sie gelten als Delikatesse.


Leider wuchert das schmalblättrige Weideröschen (Epilobium angustifolium) überall und verdrängt einheimische Pflanzen.

Immer wieder treffen wir auf Rentiere, die sehr scheu sind. Schnell laufen sie weg, wenn sie spüren, ich will sie fotografieren.


