14.11.22 Konya

Beim letzten Blogbeitrag habe ich euch geschrieben, dass wir Thessaloniki ansehen wollen. Das haben wir am nächsten Tag auch wirklich getan. Wir parkten ausserhalb der Stadt auf dem riesengrossen IKEA-Parkplatz und fuhren mit dem Bus in die Stadt. Das war eine weise Voraussicht, denn die Stadt überquillt von Autos, LKWs und Motorräder.

Alte griechisch-orthodoxe Kirchen eingeengt in Neubauten,
römische Triumphbögen, errichtet nach gewonnener Schlacht,
Freiheitsheld,
„Weisser Turm“, Wahrzeichen von Thessaloniki, errichtet von dem grossen Architekten Sinan.

Der kurze Tagesaufenthalt lies uns nur einen klitzekleinen Teil von Thessaloniki sehen, aber uns hat die Stadt unheimlich gefallen. Wir fuhren noch ein wenig aus der Stadt und übernachteten auf einem Parkplatz eines Klosters, das nur von einem einzelnen Mönch gepflegt wird. Er lud uns zum Tee ein. Wie haben wir uns verständigt? Er sprach perfekt deutsch, das er als Gastarbeiter in Deutschland gelernt hatte.

Ein kleines Highlight am Tag war, „Safran“-Krokus und riesengrosse Eicheln mit ihrer Hülle zu finden.

Kaum waren wir in der Türkei, suchten wir den Basar in Busra auf. Eigentlich shoppen wir beide nicht gerne und sind froh, wenn wir nicht all zu viel Zeit in Läden verbringen müssen. Aber durch die engen Strassen einer türkischen Altstadt, durch den Basar zu schlendern, ist absolut ein Vergnügen.

Was für ein Angebot!
So viele verschiedene Dattelsorten. Wir kosteten mehrere und alle schmeckten verschieden.
Wer die Wahl hat, hat die Qual! Wir entschieden uns für zwei Sorten. Das nächste Mal …
Gewürze, schon der Duft lässt einen von „1001 Nacht“ träumen.
Nichts für Vegetarier! Aber keine Bange die türkische Küche kennt enorm viele vegetarische Gerichte. Wir probieren gerade Auberginen-, Zucchini-, Tomaten-, Bohnen-Eintöpfe aus. Alles „delicious“!
Zum Glück – leider – bin ich Diabetikerin. Mein Gewicht bleibt, aber ich hätte so gerne diese himmlischen Süssigkeiten probiert.
Der Traum von Mädchen und Jungen. Oder nicht?
Das Warenangebot ist so gross, dass der Geschäftsraum nicht langt. So muss der Bürgersteig her halten.

Die Altstädte von Bursa und Cumalikicik besitzen UNESCO-Weltkultur Status. Zwei weitere auf unserer Liste und die Jagd geht weiter ….

Aber die Türkei hat nicht nur alte Städte zu bieten. Die Städte boomen, die neuen Wohnvierteln sind riesig. In nachhaltige Energien wird investiert. Wir haben noch nie so viele Flügel von Windräder auf der Strasse gesehen.

Auf unserer Reise kamen wir auch in Kütahya, der Porzellan und Kachelstadt an. Springbrunnen, öffentliche Brunnen und sogar Kioske sind mit Kacheln verkleidet.

Wir besuchen die Grosse Moschee , die 1410 errichtet wurde. Die Holzsäulen wurden vom grossen Baumeister Sinan durch antike Marmorsäulen vom nahen Zeustempel ersetzt.

Wenn die Säulen vom Zeustempel aus der antiken Stadt Aizanoi stammen, dann müssen wir ja den Tempel uns ansehen. Nichts wie hin.

Das dachte der Fotograf und das Brautpaar auch.
Und das wurde im 1. Jh. errichtet, ohne Mörtel und Kran!
Sehr viele schön gemeisselte Grabstelen umgaben den Tempel.
Wenn Römer etwas gebaut haben, dann hält das auch 2000 Jahre. Wie sieht das mit unseren Bauwerken aus?
Halten unsere Stadien oder Theater so lange?
Und dann ging es weiter ins Innere von Westanatolien.

Hier könnten wir die Ruinen des Reiches der Phryger besichtigen. Keine Ahnung von diesem Grossreich. Aber als wir lasen, dass Midas einer ihrer Könige war und dass der Gordische Knoten von ihrem 1. König stammte, fiel uns all die Sagen und Erzählungen ein.

Eine wichtige Grabstätte
Midas-Monument in Midas-Stadt
Ausgehöhlter Tufffelsen mit Grabkammern (hellenistischer Zeit)
Eine Grabkammer aus phrygerischen Zeit.
Blick zum heutigen Dorf
Manchmal haben wir Glück beim Erkunden. Ein wunderschöner Rittersporn! Das Besondere an der Blume war, dass der Stengel total dürr war und solch eine schöne Blüte hervorbrachte.
Jedes Kind in der Türkei kennt ihn: Nasreddin Hoca (Hodscha), der im 13. Jh. gelebt hat, haben soll. Er ist wie Till Eulenspiegel, Simplicissimus oder Don Quichote, bauernschlau, Narr und Idealist. Seine Geschichten sind witzig, lehrreich, philosophisch. Warum sitzt er verkehrt auf seinem Esel? Hoca meinte dazu: Ich möchte nicht in dieselbe Richtung schauen wie der Esel.
Konya

In Konya muss man das Mevlana-Kloster besuchen, wo der Mystiker Celaleddin Rumi, (Mevlana, unser Meister), der als Volksheiliger verehrt wird, begraben liegt. Hier hat er gelebt und gelehrt und die „Bruderschaft der Tanzenden Derwische“ gegründet.

Mauer um das Mevlana-Kloster
Sarg vom Celaleddin Rumi
kunstvolle Kalligrafie
Decke des Schreins
Puppen in Klosterzellen zeigen das Leben zu Zeiten des Mystikers

Nun bin ich müde und morgen geht es weiter ….

Ein Kommentar zu „14.11.22 Konya

  1. Liebe Sibylle, vielen Dank für die Beiträge Eurer neuen Reise. Wie immer finde ich die Fotoauswahl und Deine Kommentare sehr einladend und unterhaltsam. Vor allem die Bilder von den Plitvička Seen (Kroatien) fand ich ganz einzigartig. Und: Ich bin übrigens sogar in Afrika mit Nasreddin Geschichten gross geworden, meinte aber, er habe in Isfahan gelebt. So kann man sich täuschen…wir wünschen Euch eine gute und sichere Weiterreise – und beneiden Euch um das sonnige Wetter. Ganz liebe Grüsse von Annette und mir

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