18.08.2020, Paestum, UNESCO ….

Nein, wir sind nicht in Griechenland! Wir sind immer noch in Italien und besuchen Paestum, eine griechische Kolonie von Griechen und ihre erbaute Tempeln. Es gibt einige Kulturbegeisterte wie wir, vor allem Italiener und doch ab und zu Deutsche, die vielleicht wie ich in der Schule Latein büffeln mussten und so griechische und römische Geschichte in den Lateinstunden aufgesogen haben. In das offene Museum konnten wir zuerst nicht hinein, weil Niggi seine Maske im Auto vergessen hatte, aber eine nette Italienerin schenkte uns eine und so konnten wir ohne Schwierigkeit das Gelände betreten. Wir sind wieder einmal begeistert von der Baukunst der Griechen.

Aber bevor wir Paestum erreichten waren wir zuerst im Osten von Italien und sahen uns dort UNESCO Weltkulturerbe an. Zuerst Castel Monte, eine von dem Stauferkaiser Friedrich II., einem Enkel von Friedrich Barbarossa, erbaute Burg in Puglia. Mich hatte in der Schule schon immer Friedrich II. beeindruckt, sein Leben und sein Werk, besonders, wie er als in Sizilien aufgewachsener Adeliger nach Deutschland reiste und dort zum König und danach zum deutschen Kaiser römischer Nation gekrönt wurde, immer im Streit mit dem Papst, der Kreuzzüge veranstalten wollte und Jerusalem so in seine Macht bekommen wollte und Friedrich lieber die Erbin von Jerusalem heiratete und so Jerusalem erbte.

Die Burg ist in einem 8-Eck gebaut und hat 8 Türme, einfach perfekt in der Symmetrie.

Danach ging es weiter nach Bari, das uns enorm gefallen hat, obwohl es nicht zu UNESCO Welterbe gezählt wird. Bari und seine lebendige Altstadt, seinem Dom, wo der heilige Nikolaus begraben ist, dessen Gebeine aus Myrta von den Normannen gestohlen wurde und in Bari nochmals beigesetzt wurde, aus religiösen Gründen, aus Furcht der Zerstörung seines Grabes durch die Mohammedaner und, ich meine, aus geschäftlichen Gründen, denn ein Wallfahrtsort verdient gut an seine Pilger, Touristen.

Enge Gassen der Altstadt von Bari
Altstadt von Bari
Frauen sitzen in den Gassen und bereiten von Hand Orchiette her

Wir können uns gut vorstellen, hier in Bari einmal eine Wohnung zu mieten, um die Stadt näher kennenlernen zu können.

Von dort ging es zum nächsten UNESCO Ort, nach Alberobello, nach Trulli. Ich muss gleich sagen, dass uns dieser Ort mit seinen berühmten Rundhäusern sehr enttäuschte, sei es, weil Massen von italienischen Touristen laut plappernd sich für Selfies in Pose setzend Wege versperrte, kleine Hunde an der Leine kläfften, Souvenirläden das Gleiche feilboten, oder weil wir keinen Sinn für italienisches Gefühl für Tourismus und Ferien haben, da Italiener sich nur in overcrowded Orten wahrscheinlich wohl fühlen, am Strand, an Orten, wo sie lauthals diskutieren und miteinander gestikulieren können, mit oder ohne Maske. Wir haben schon gelernt, dass eine italienische Familie 1 oder 2 Hunde besitzt und manchmal 1 oder 2 Kinder haben. Familien mit 3 Kinder sind kinderreich. Hunde sind aber ein „Mast“, um Streichelimpulse und Verwöhnungsverhalten ausleben zu können.

Die Nacht verbrachten wir wild campend mit Blick auf Matera, unserem nächsten UNESCO Ziel.

Matera bei Tag

Diese Stadt hat uns sehr gefallen, erinnerte sie uns an Städte in Maghreb. Die Altstadt besitzt nur sehr wenige Souvenirläden, einige Hotels, Restaurants, Cafés und kleine Läden und wir konnten treppauf, treppab, durch kleine Gassen Felsenkirchen mit wunderschönen Fresken besuchen.

Diese Türe erinnert uns an unseren Tod

Nun hieß es Abschied von Südosten Italiens zu nehmen. Ein kurzer Abstecher im Nationalpark von Pollina und Sila ging es nach Reggio di Calabria. Dort kehrten wir um und nun geht es nordwärts, eben nach Paestum.

11.08.2020, Vieste an der Adria, UNESCO Welterbe 5, 6 + 7

Nachdem wir 2 Abende exzellent in der Toscana verköstigt wurden, fuhren wir am Samstag nach Tarquinia, zu unserem nächsten UNESCO Stop, das nicht so weit von Roccadeterighi liegt. Dieses Mal waren Etruskische Gräber und das Tarquinia National Museum auf unserer Liste. Da es sehr, sehr heiss war, gingen wir zuerst ins Museum. Nur sehr wenige Besucher waren im Museum, dank Corona? oder dank der Hitze?, jedenfalls war es einmalig, die Sarkophage und den Toten mitgegebenen Gegenstände zu bewundern, ohne dass jemand Selfies aufnahm oder den Blick störte.

Sarkophage wurden reich verziert
Der Tote wurde auf dem Sargdeckel abgebildet
Es gab auch zu damaliger Zeit Personen mit Gewichtsproblemen
Das Highlight aus der Sammlung: die fliegenden Pferde

Danach fuhren wir zu den Etrusker Gräber, die am Stadtrand liegen. Da wir so wenige Besucher waren, mussten wir nicht bei den einzelnen Gräber warten, die unter der Erde liegen, bis wir die Treppe herabsteigen konnten. Unten konnten wir so lange wie wir wollten die farbig ausgemalten Grabstätten bewundern, deren Sarkophage wir kurz vorher im Museum sahen.

Eingang zu einem Grab
Die Bilder zeigten Szenen aus dem Leben der Etrusker oder Mythen
In diesen Steinpilzen fand man Krüge, Vasen, Schmuck und andere Gegenstände, die der Tote im anderen Leben gebrauchen könnte

Natürlich wurden nicht alle Etrusker so beerdigt, sondern nur reiche Adelige konnten sich verewigen.

Am nächsten Tag, am Sonntag, fuhren wir nach Tivoli, das östlich vom Rom liegt, um dort die Villa d‘Este zu besuchen. Die Villa ist ein beispielloses Zeugnis von dem damaligen Reichtum der Kirche. Ein Kardinal d‘Este fand es würdig ein Schloss mit Hunderten von Brunnen zu besitzen, damit er in der Kühle der Wasserbecken lustwandeln und sich erfreuen konnte.

Nach nur 15 Minuten anstehen konnten wir unsere Tickets kaufen. Diese „lange“ Wartezeit war bedingt, weil nur 1 Person zur Kasse gehen konnte und mit Karte zahlte.

Ausblick aus der Villa.
Ein kleines Detail am Fußboden der Terrasse der prächtig ausgestatteten Villa
So ein Brunnen ist auch gut um den Durst zu löschen
Villa d‘Este
Von oben betrachtet
Terrasse mit den hundert Brunnen
Einer von Niggis Lieblingsbrunnen
Dieser war sicherlich einer der Lieblingsbrunnen des Kardinals

Dann ging es weiter zur Adriaküste nach Monte Sant‘ Angelo, unserem nächsten UNESCO Ziel, einem Dorf, das wie so viele Dörfer und Städtchen in Italien am Felsen „geklebt“ wurden, nur das dieses ganz in Weiss gehalten wurde und uns so an die Städte des Maghreb erinnerte. In diesem Städtchen gibt es unzählige Kirchen. Eine ist die berühmte Wallfahrtskirche St. Michael, die aus der Zeit der Normannen stammt.

Ein besonderer sechseckiger Glockenturm zeigt den Kircheingang zur St. Michaelskirche
Die Kirche selbst ist eine Felsenkirche, tief unter der Erde, in einer Höhle
Kreuz über 1000 Jahre alt

Nach dieser harten Arbeit haben wir ein wenig Ruhe verdient. So ging es weiter nach Vieste um das Dolce far niente am Meer zu genießen.

08.08.2020, Roccadeterighi, UNESCO 3+4

Ich sitze draußen unter der Bergola in Schorts am Morgentisch und Niggi hilft unseren Freunden aus Obwalden Früchte ernten. Es ist wunderbar warm und wir genießen die milden, warmen Sommertage in der Toscana.

Unser 3. UNESCO Welterbe Stop war Brescia. Wir standen früh auf, damit wir noch am Morgen das Museum Santa Guilia besuchen können, einen Rundgang um dem Campitolium unternehmen und weiter fahren können.

Denkste, wir vergaßen, dass es noch Corona Zeit herrscht. UNESCO Welterbe muss verdient werden! Zuerst war das Museum zu! Um 11:00 Uhr am Morgen! Einlass um 12:00 Uhr. O.k. Gehen wir also zu den Ausgrabungsstätten um den Campitolium, denken wir, das wird ja zugänglich sein. Das römische Theater war zu, okay, wegen Renovation.

römischer Tempel
Römisches Theater

Also weiter, barocken Dom ansehen (nicht UNESCO), Kaffee trinken, menschenleeren ! Domplatz erleben, zurück zum Museum Santa Guilia.

Wirklich pünktlich um 12:00 wurden die Pforten geöffnet und versteckt hinter der Maske konnten wir Tickets erstehen. 10 weitere Kulturbegeisterte wollten mit uns das Museum besuchen. Nur mit einer Museumswärterin konnten wir, unsere kleine Gruppe, die einzelnen Räume ansehen, und bekamen auf Italienisch erklärt, was wir sahen. Unsere Aufpasserin hielt uns zusammen und achtete darauf, dass Niggi nicht zu schnell durch das Museum rast.

Römischer Mosaikboden
Santa Guilia

Danach ging es weiter nach San Giminiano, das wir vor 42 Jahren auf unserer Hochzeitsreise entdeckten. Damals war es noch nicht UNESCO Kulturerbe. In unserer Erinnerung ragten die Türme in den Himmel, Nebel verdeckte die Spitzen, einsam durchstreiften wir die Gassen, eine Bar war geöffnet, wo wir unseren Kaffe trinken und in Zellophan eingepackte Biscotti erstehen konnten.

5 der vielen Türme
Heute können Italiener wieder alleine ihr Kulturhotspot ohne Bustouristen aus aller Welt besuchen
Zum Sommer gehört ein Sonnenschutz
Der Dom ist ausgemalt, einfach wunderschön
Ausblick in die toskanische Hügellandschaft

Und dann ging es nach Roccadeterighi, um Freunde zu besuchen.

Es gibt noch Familien, die in mittelalterlichen Städtchen wohnen.

04.08.2020 UNESCO Welterbe 1. + 2.

Gestern konnte ich nicht weiterschreiben, das Internet wollte auch schlafen gehen.

Am 6.Tag unserer Velotour kamen wir in Lausanne an. Was für einen tollen Ausblick hatten wir!

Mit Volldampf sausten wir die Laveaux hinunter.

Und dann ging es mit dem Zug heim.

In Sarnen angekommen dachten wir unser nächstes Projekt aus: Alle UNESCO Kulturgüter in Italien besuchen. Jetzt wo keine, fast keine Touristen in Italien sind, gehen wir nach Italien. Venedig ohne Kreuzfahrtschiffe, ohne Massentourismus, San Marco wie vor 40 Jahren erleben, neue italienische Weltkulturgüter, die wir verpasst haben, weil wir lieber woanders waren.

Crespi d‘Adda , ein „Juwel der Industriearchaelogie“, war unser 1. Halt. EinIndustrieller lies am Fluss Adda eine Fabrikanlage mit Stadt für die Arbeiterfamilien errichten, um dort Baumwolle und Tuch zu produzieren. Zum Dorf gehörte Warmwasserversorgung, Schule, Arzt, Kirche und Geschäfte. Natürlich sollte es ästhetisch schön aussehen.

Eingang zur Fabrik
Links Fabrikhallen – rechts Häuser der Arbeiter
Jede Halle bekam das gleiche Emblem
Ein Friedhof durfte nicht fehlen -mit dem Mausoleum der Familie Crespi

Dann ging es weiter zu unserem 2. Objekt ins Val Carmonica am Lago d‘Iseo, zu den Felsbildern, die um 8000 Jahre entstanden sind.

Val Carmonica
Pferd mit Reiter
Boot? Fisch?

Ich habe nur 2 der 140 000 Felsgravuren gezeigt. Sorry! Dafür habe ich es interessant gefunden, dass Frauen in der Nähe noch am Brunnen auf dem Stein Wäsche waschen.

Am Abend schlenderten wir nach so viel Kultur durch das Dorf Pisogne am Lago d‘Iseo.

Pisogne bei Nacht
Nach getaner Arbeit plaudert man in der Kühle auf der Straße
Die Natur wuchert und erobert sich wieder das Städtchen

03.08.2020 Start UNESCO Welterbe-Projekt Italien

Die ersten beiden Juliwochen haben wir mit Familie in der Schweiz verbracht. Zuerst waren wir am Sarnersee mit Tochter und Enkelkinder, dann am Thunersee mit Kinder und Enkelkinder campen. Es war wunderschön und wir alle genossen diese Ferienstimmung auf Campingplätze. Aber danach hieß es, wieder zu sich selber finden, denn jetzt gab es kein Kinderlärm, keine Glace verschmierte Münder, kein „muss ich jetzt wirklich – bin gerade so schön am Spielen“ mehr.

Also sattelten wir unsere Velos und schon ging es über Luzern – Willisau auf dir Route 99, die Herzroute. Ich gebe es zu, von Sarnen nach Luzern nahmen wir den Zug, weil es in Obwalden so geregnet hat. Ein Freund schrieb uns, seid ihr schon unterwegs? In Luzern scheint die Sonne! Dafür stoppten wir in Willisau nicht und radelten bis nach Langenthal, so dass wir am Abend stolz berichten konnten, 60 km geschafft. Von dort konnte uns keiner mehr bremsen. In 6 Tagen erreichten wir Lausanne.

Die Herzroute beginnt eigentlich in Rorschach und endet nach 13 Etappen in Lausanne. Niggi meinte, die Route 99 heißt so, weil sie direkt diagonal von Ost nach West durch die Schweiz führt. Für mich klang das sehr reizvoll, aber schon nach einem Tag auf der Route von Langenthal nach Burgdorf wusste ich, dass dies nur eine Werbekampagne ist. Die Route führt die Hügel rauf und runter. Gut, wenn ich also rauf gestrampelt bin, wusste ich, es geht wieder erholsam mit Höllenkarachau bergabwärts. Das perfide war aber, kaum sauste ich wie ein Pfeil herab, schon zeigte der Wegweiser „Abbiegen“ und es ging bergauf. Schluss mit dem Spaß, es ging weiter mit Strampeln und Keuchen. Deshalb heißt diese Strecke „Herzroute“, weil das Herz, Kondition gefragt ist.

Aber es war schon etwas für das Herz, für die Seele. Jeden Tag hielten wir so oft irgendwo an und sagten, wie schön ….

Eines der vielen wunderschönen Bauernhäusern im Emmental
Dazu passend das Stöckli
Bauerngärten, einfach phantastisch

Auch wir machten einen Boxenstop in der Emmentaler Schaukäserei, um uns kulinarisch mit Käse verwöhnen zu lassen.

Falls jemand auch dorthin kommt, sie produzieren …….

Die Landschaft war kolossal! Immer wieder staunten wir, wie schön das Schweizer Mittelland ist. Aber auch die Städtchen waren eine Entdeckung wert.

Burgdorf mit einer Plastik von Bernhard Luiginbuehl
Thun
Laufen, ein wunderschönes mittelalterliches Städtchen, das noch Autoparkplätze im Dorfkern anbietet
Murten mit Murtensee und Jura
Avenches mit einem Amphitheater direkt am Stadtrand. Wer kann an römischen Ruinen jeden Tag vorbei spazieren?

Wir waren nach ein paar Radltagen so fit, dass wir Umwege natürlich machten, vorausgesetzt, sie boten etwas an. So gelangten wir nach Payern, das eine der ältesten Kirchen der Schweiz besitzt und diese gerade als Museum renoviert hat.

Kirche, Kloster und Kirchhof
Die wenigen erhaltenen Wandmalereien

Rosenheim, 19.06.2020

Vor 2 Wochen wurden die Coronaregeln in der Schweiz soweit gelockert, dass wir zu der Geburtstagsfeier unsere Freundin Christa nach Steckborn an den Bodensee reisen konnten.

Apéro am Bodensee mit einem Glas „Grüner Veltliner“ nach dem Motto, wenn schon die Grenzen nach Österreich geschlossen sind, holen wir die Schmankerln des Landes zu uns.
Das Geburtstagskind und ihr Ex-Ehemann Dominik

Es war ein tolles Fest und wir sahen nach Jahren ! wieder ihre Familie. Natürlich hat uns das Eintauchen in die Vergangenheit, eine gemeinsame Saharadurchquerung 1980, überwältig. Vor 40 Jahren konnten wir als 2 junge Paare nach Tunesien und Libyen mit eigenen Landrover reisen, mit der Idee in den Nordtschad, in das Gebirge Tibesti, zu gelangen. Gut damals war der Tibesti dann doch gesperrt und die Rebellen in Nordtschad ließen keinen Touristen herein. Jahrzehnte später konnte Niggi und ich in einem kurzen friedvollen Zeitfenster im Ennedi (Nordtschad) wandern und Niggi konnte sogar den Emi Koussi (3415 m) besteigen.

Nach diesem schönen Fest ging es zurück nach Bern um die Fahrräder gegen unserer Enkelin zu tauschen und weiter zum Murtensee zu fahren.

Eskarina ruht sich während der Fahrt aus, um Abends länger aufzubleiben….

Leider war das Wetter nicht so schön, dass ein Ausflug nach Murten und ins Papiliorama (Kerzers) eingeplant wurde. Murtensee war für uns eine noch unbekannte Ecke in der Schweiz.

Endlich schön warm im Papiliorama!
Campen macht Spaß und es ist immer etwas interessantes zu beobachten
Maskentragen muss auch geübt werden

2 Tage später ging es zurück nach Bern und Enkelin wurde gegen Enkel getauscht. Welche Attraktion können wir ihm bieten, fragten wir uns. Was ist auch für ihn nebst Campen spannend? Auf zum Zürcher Zoo, wo ein neues Gehege, die Lewa Savanne, ein Nachbau von Kenia vor kurzer Zeit eröffnet wurde.

Leider nicht mit unserem Wohnmobil Richtung Savanne
Kurze Rast auf einem Termitenhügel
3 Nashörner auf einem Fleck, das haben wir bis jetzt in keinem Nationalpark gesehen
Fast wie Afrika ….
Wie in Afrika ….
Zu einem Zoobesuch gehört auch ein Abstecher zum Tiger dazu

Nach 2 Nächten ging es wieder zurück nach Bern und Enkel wurde gegen Fahrräder eingetauscht. Jetzt konnten wir den Murtensee umradeln und zum 1. Mal Murten und Avenches besuchen. Wir wussten gar nicht wie schön Murten ist.

Endlich am 15. Juni wurden die Grenzen nach Deutschland geöffnet und wir konnten nach Bayern einreisen. Natürlich nur mit Masken!

Chiemsee, Bier, Familie … Eine wunderschöne Zeit!

Wieder mobil, 31.05.2020

Am Freitag, den 14. Februar sind wir von Nairobi in die Schweiz zurückgeflogen, mit der Meinung am 30. März geht es dann wieder weiter Richtung Südafrika. Schnell noch Tschüss an alle gesagt und unser „Bänz“ bei Chris abgestellt

Unser Bänz, nicht einsam und allein in Nairobi

und schon waren wir in der Luft. Freudig begrüßten wir unsere Familie und Freunde in der Schweiz und genossen den Frühlingsanfang.

Sarnen, März 2020

Aber, wie ich als Kind oft genug von meinen Eltern gehört habe, der Mensch denkt und Gott lenkt oder es kommt immer anders als man denkt, waren diese „Wahrheiten“ nicht nur Sprüche sondern plötzlich Wirklichkeit. Der Virus Covid 19 verbreitete sich so schnell, zuerst in Italien, dann in der Schweiz und bevor wir uns entschieden hatten, hier zu bleiben oder nach Afrika zu fliegen, wurde der Flugverkehr eingestellt und am 16. März wurde der Lockdown ausgerufen. Alles stand still! Bleib zu Hause, hieß es. Alle über 65 Jahre gehören der Risikogruppe an, bei der die Lungenentzündung tödlich enden kann. So auch wir beide.

Leere Straßen in Sarnen, kein Auto, keine Menschen

Wir konnten bei unserem Freund in Sarnen weiterhin wohnen und er organisierte unseren Einkauf, so dass wir wirklich 3 Wochen keinen persönlichen Kontakt mit anderen Menschen hatten. Er war streng und wir sind ihm enorm dankbar, dass er unseren Eigensinn „selber einzukaufen“ eingeschränkt hatte, denn wir steckten uns nicht an.

Persönlich ging es uns gut, konnten wir in dieser schlimmen Zeit spazierengehen oder Fahrrad fahren, immer mit der Devise, Abstand zu anderen Menschen halten, Hände bei der Rückkehr zu waschen.

Wege wurden gesperrt, um Menschansammlungen zu vermeiden

Wir erlebten einen wunderbaren Frühlingsanfang am Sarnersee.

Dank moderner Kommunikationsmitteln konnten wir mit unserer Familie in Kontakt bleiben, konnten Home Schooling unserer Enkel mitverfolgen und bekamen endlos viele Videos und Fotos von unseren Freunden mit Berichten, wie es ihnen geht und welche schöne Wanderung sie unternommen hatten.

Aber wir waren nicht die einzigen, die in der Schweiz gestrandet waren und den Weiterflug nicht antreten konnten.

Mandarinente am Sarnersee

Nach einem Monat erstand sich Niggi ein E-Bike um nicht nur die nähere Umgebung unsicher zu machen, sondern auch die weiteren Berge zu erforschen.

Mit der Zeit wurde auch uns bewusst, dass die Pandemie nicht so schnell vorüber geht und wir auch den Sommer hier in Zentraleuropa verbringen werden. Am Donnerstag, den 7. Mai sahen wir uns Mobilhomes an, am nächsten Tag am Freitag kauften wir eines und Montag holten wir unseres ab. Unser Entscheidung fiel auf ein Fiat Ducato Adria.

Juidihui! Wir sind wieder mobil. Wir können wieder von „fernen“ Orten träumen, natürlich bis jetzt nur in der Schweiz, aber ….

Als erstes fuhren wir ins Engadin, um die Freiheit zu genießen und das Auto näher kennenzulernen. Es war einfach phantastisch die letzten beiden Monate innerhalb von 2 Stunden nochmals zu erleben. Auf den Pässen Schnee, kalter Wind, keine Pflanzen und dann ins Engadin zu kommen, das uns mit Frühling begrüßte.

Nun planen wir wieder zu reisen, freuen uns auf den 15. Juni, wenn die Grenzen nach Deutschland, Österreich und Frankreich geöffnet werden. So haben wir uns entschlossen den Blog wieder auferstehen zu lassen, damit unsere Familie und Freunden an unsere Erlebnisse teilnehmen können.

Eiger, Mönch und Jungfrau