Am Mittwoch, den 22.10. hieß es Abschied von Chris und seiner Crew, in Jungle Junction, Nairobi, zu nehmen. Wie immer ist für uns “good bye” zu sagen schwierig, einerseits haben wir Freundschaften geknüpft, andererseits freuen wir uns, dass unser Abenteuer weitergeht. Ich komme mir vor wie Lukas, der Lokomotivführer, mit Emma und Jim Knopf und seiner Molli, die zu neuen Ufer aufbrechen, um die Wilde 13 zu finden, neugierig, aber auch ängstlich, weil sie nicht wissen, was auf ihnen zukommt. Auf alle Fälle tätschelte ich Bänz Motorhaube, sagte ihm “na, my boy, wollen wir?” und freudig heulte sein Motor auf als Niggi den Zündschlüssel drehte.
Wir fuhren von Nairobi die Mombassa Road entlang, dieses Mal dank Corona ohne viel Stau, und bogen zum Amboseli Nationalpark ab, auf einer super schönen Strasse. Das tut gut, einfach zu rollen und die Aussicht zu geniessen. Am Abend übernachteten wir auf einem kleinen Camp, der Amboseli Eco Lodge. Eigentlich war es wegen Mangel an Touristen geschlossen, aber die Eigentümer waren froh uns zu sehen, öffneten für uns das Tor und so schliefen wir wohlbehütet in der Wildnis.

Am nächsten Tag ging es zum Grenzübergang Kenia/Tansania. Was wird uns dort erwarten? Niggi war ganz nervös. Umsonst, die Keniagrenze zu überqueren war in einer halben Stunde vorbei. Ein Stein fiel uns vom Herzen. War unser Auto seit 8 Monaten in Kenia und wir in Europa, da kann schon Unangenehmes anfallen. Auch die tansianischen Beamten waren freundlich. Zuerst mussten wir in das Gesundheitszelt. Zum zweiten Mal half uns unser negativer Coronatest aus der Schweiz mit dem Stempel und Unterschrift von unserem Kantonsarzt. Fieber wurde uns gemessen und wir unterzeichneten einen Zettel, dass wir gesund sind. Dann ging es zur Immigration und eine halbe Stunde später hatten wir ein dreimonatiges Visum im Pass. War es das wirklich? Nur 1 Stunde? Kann es das gewesen sein? Wo bleiben die Schwierigkeiten bei afrikanischen Grenzübergängen? Die Diskussionen mit Beamten?
Wir hatten Recht, so einfach kann das nicht gewesen sein. Beim Zoll für die Einfuhr von Autos kam es endlich zu Diskussionen und Schwierigkeiten, wie sie an Grenzen üblich sind. Wir hatten nämlich unser Carnet de passage in Nairobi verlängern lassen und der kenianische Automobilclub hat es auch mit Stempel und Unterschrift abgesegnet, aber nur auf der Titelseite und nicht auf jeder noch verbleibenden Seite, die im jeweiligen Land bleibt. So meinte unsere Zollbeamtin, das könne sie nicht akzeptieren. Nach längerem hin und her, kam sie doch auf die glorreiche Idee unser Auto kurzfristig zu importieren, was 60 Dollar für 3 Monate kostet. Nun wir zahlten diese zusätzliche Gebühr und wir konnten einreisen. Trotzdem war unser Grenzübertritt einmalig, dauerte er nicht länger als 3 1/2 Stunden!
So kamen wir am Abend nach Moshi und fanden auch Shungu, den Besitzer der Lion B&B Lodge, der uns empfohlen worden war. Noch ein Bier, den Kilimandscharo begrüßen und dann hieß es ins Bett zu gehen.

Gestern hieß es zuerst wie üblich Geld wechseln und Simkarte besorgen. Den Nachmittag verbrachten wir ruhig und faul mit unseren Lodgebewohnern, Pippi und Bob.


Heute fuhren wir nach Arusha, unserem Ausgangsort für unsere morgige beginnenden dreitägigen Safari in den Serengeti Nationalpark. Wir lassen unseren Bänz in Arusha und fahren mit einer Gruppe durch den Park, weil das günstiger als alleine auf Entdeckungsfahrt zu gehen kommt. Mal sehen wie das wird. In Arusha mussten wir natürlich Mount Meru mit einer Flasche Bier begrüßen.

Es ist ein Highlight hier in Arusha zu sein, denn der Clocktower Platz ist genau der Mittelpunkt der Strecke von Kairo nach Kapstadt. Wir haben die Hälfte unserer Durchquerung geschafft!
