24.10.2020, Moshi / Arusha

Am Mittwoch, den 22.10. hieß es Abschied von Chris und seiner Crew, in Jungle Junction, Nairobi, zu nehmen. Wie immer ist für uns “good bye” zu sagen schwierig, einerseits haben wir Freundschaften geknüpft, andererseits freuen wir uns, dass unser Abenteuer weitergeht. Ich komme mir vor wie Lukas, der Lokomotivführer, mit Emma und Jim Knopf und seiner Molli, die zu neuen Ufer aufbrechen, um die Wilde 13 zu finden, neugierig, aber auch ängstlich, weil sie nicht wissen, was auf ihnen zukommt. Auf alle Fälle tätschelte ich Bänz Motorhaube, sagte ihm “na, my boy, wollen wir?” und freudig heulte sein Motor auf als Niggi den Zündschlüssel drehte.

Wir fuhren von Nairobi die Mombassa Road entlang, dieses Mal dank Corona ohne viel Stau, und bogen zum Amboseli Nationalpark ab, auf einer super schönen Strasse. Das tut gut, einfach zu rollen und die Aussicht zu geniessen. Am Abend übernachteten wir auf einem kleinen Camp, der Amboseli Eco Lodge. Eigentlich war es wegen Mangel an Touristen geschlossen, aber die Eigentümer waren froh uns zu sehen, öffneten für uns das Tor und so schliefen wir wohlbehütet in der Wildnis.

Am nächsten Tag ging es zum Grenzübergang Kenia/Tansania. Was wird uns dort erwarten? Niggi war ganz nervös. Umsonst, die Keniagrenze zu überqueren war in einer halben Stunde vorbei. Ein Stein fiel uns vom Herzen. War unser Auto seit 8 Monaten in Kenia und wir in Europa, da kann schon Unangenehmes anfallen. Auch die tansianischen Beamten waren freundlich. Zuerst mussten wir in das Gesundheitszelt. Zum zweiten Mal half uns unser negativer Coronatest aus der Schweiz mit dem Stempel und Unterschrift von unserem Kantonsarzt. Fieber wurde uns gemessen und wir unterzeichneten einen Zettel, dass wir gesund sind. Dann ging es zur Immigration und eine halbe Stunde später hatten wir ein dreimonatiges Visum im Pass. War es das wirklich? Nur 1 Stunde? Kann es das gewesen sein? Wo bleiben die Schwierigkeiten bei afrikanischen Grenzübergängen? Die Diskussionen mit Beamten?

Wir hatten Recht, so einfach kann das nicht gewesen sein. Beim Zoll für die Einfuhr von Autos kam es endlich zu Diskussionen und Schwierigkeiten, wie sie an Grenzen üblich sind. Wir hatten nämlich unser Carnet de passage in Nairobi verlängern lassen und der kenianische Automobilclub hat es auch mit Stempel und Unterschrift abgesegnet, aber nur auf der Titelseite und nicht auf jeder noch verbleibenden Seite, die im jeweiligen Land bleibt. So meinte unsere Zollbeamtin, das könne sie nicht akzeptieren. Nach längerem hin und her, kam sie doch auf die glorreiche Idee unser Auto kurzfristig zu importieren, was 60 Dollar für 3 Monate kostet. Nun wir zahlten diese zusätzliche Gebühr und wir konnten einreisen. Trotzdem war unser Grenzübertritt einmalig, dauerte er nicht länger als 3 1/2 Stunden!

So kamen wir am Abend nach Moshi und fanden auch Shungu, den Besitzer der Lion B&B Lodge, der uns empfohlen worden war. Noch ein Bier, den Kilimandscharo begrüßen und dann hieß es ins Bett zu gehen.

Kili ohne Wolken von Moshi aus

Gestern hieß es zuerst wie üblich Geld wechseln und Simkarte besorgen. Den Nachmittag verbrachten wir ruhig und faul mit unseren Lodgebewohnern, Pippi und Bob.

Pippi
Pippi und Bob

Heute fuhren wir nach Arusha, unserem Ausgangsort für unsere morgige beginnenden dreitägigen Safari in den Serengeti Nationalpark. Wir lassen unseren Bänz in Arusha und fahren mit einer Gruppe durch den Park, weil das günstiger als alleine auf Entdeckungsfahrt zu gehen kommt. Mal sehen wie das wird. In Arusha mussten wir natürlich Mount Meru mit einer Flasche Bier begrüßen.

Es ist ein Highlight hier in Arusha zu sein, denn der Clocktower Platz ist genau der Mittelpunkt der Strecke von Kairo nach Kapstadt. Wir haben die Hälfte unserer Durchquerung geschafft!

06.01.2020, Wieder in Nairobi

Zuerst einmal wünschen wir allen „Happy New Year“!

Die letzten Tage des Jahres verbrachten wir mit Wanderungen durch den Regenwald in Masumbai. Es gehört zu einen der schönsten Erlebnissen von uns sich durch einen intakten Urwald zu kämpfen, einmal mit einem Führer, der den Weg mit Manchetenhieben herausschlug oder alleine ohne Erleichterung einer Manchete den Weg zu finden und über Wurzeln zu stolpern, durch Matsch und kleinen Flüsschen den Weg zu erobern.

Urwaldbäume haben ein spezielles Wurzelwerk, da die Humusschicht sehr gering ist. Sie konkurrieren mit den Nachbarn um Nährstoffe und die Bäume müssen sich gleichzeitig stabilisieren, denn die Wurzeln ragen nicht tief in den Boden. So war die „Erfindung“ von Stelzwurzeln erfolgreich.

Natürlich bewunderten und bestaunten wir die Vielzahl der Pflanzen

Blumen

Orchidee, die am Stamm eines Baumes wächst

und Pilze, manche sogar essbar!

Mit jedem Schritt entdeckten wir wieder etwas Neues. Ein Baum, der sich mit Dornen vor Fressfeinden wehrt.

Kaffeepflanzung

Und so viele bunte Schmetterlinge! Diese wunderschönen Tiere sind äußerst schwierig zu fotografieren. Niggi gelang es bei einem.

Wieder zurück beim Farmhaus Masumbai, das heute ein Hotel ist.

Bis vor 2 Jahren wurde hier erfolgreich Tee gepflanzt und gewonnen, aber weil die Straße nach Masumbai so schlecht geworden ist und die Lastwägen nicht die Teeblätter abholen konnten, und weil die Teefabrik in Bumbuli, dem nächst größerem Ort, schloss, werden die Teepflanzen von Wicken überwuchert. Bestenfalls werden Bohnen auf den Pflückwegen gepflanzt. Es tut einem richtig weh, dass die Dörfler kein Geld mehr verdienen können.

Und nun haben wir doch noch auf den Weg nach Nairobi den Kilimanjaro gesehen!

29.12.2019, Masumbai, Usambara Mountains

So leicht, wie das Foto einem Glauben machen möchte, geht WordPress schreiben oft nicht. Das Netz ist langsam und meine Geduld zu warten, bis ein Foto hochgeladen ist, hält sich in Grenzen. Den ganzen Tag am Laptop verbringe ich nicht, zu schön ist es hier.

So unternahmen wir vom Mambo View Point aus eine zweitägige Wanderung mit einer Übernachtung in einem Frauenkonfient.

Der Morgen war nach einer regenreichen Nacht klar und wir schritten wohl gelaunt mit unserem Führer durch Felder und Wälder.

Weg durch einen Rest eines Regenwaldes

Durch einen Wald zu laufen ist in den Tropen sehr abenteuerlich. Ganz klein kommt man sich unter den Urwaldriesen vor. Lianen lassen an Tarzan denken. Leider verschwinden die Wälder durch Abholzung zur Gewinnung von Feuerholz, Baumaterial oder für Landgewinnung immer mehr. Unser Führer erzählte uns von seiner Familie. Seine Großmutter sei jetzt 98 Jahre alt und nur 2 Kinder von 11 starben. Wenn man bedenkt, dass diese 9 Kinder nur 5 Kinder haben und diese nur 4, dann sind es doch immerhin 180 Menschen in 3 Generationen, Menschen, die ernährt werden müssen.

Doch bald regnete es wieder und Regenwolken zogen auf.

Die Aufgabe der Frauen ist es nebst Garten- und Feldarbeit, sich um Haushalt zu kümmern, Kinder zu gebären und zu tragen, Feuerholz und Wasser zu schleppen.

Größere Bäume werden zu Bauholz zersägt

und mit Lastautos weiter transportiert, falls sie funktionstüchtig sind.

Immer wieder mussten wir Ameisenstrassen mit einen großen Schritt überqueren. So klein wie die Arbeiterinnen erscheinen, sind doch dagegen die begleitenden Soldaten größer und sehr bissig und können einen recht zwicken.

Trotz dem vielen Regen gibt es sehr viele Blumen. Auch Büsche und Bäume blühen.

Als wir von unserer Wanderung zurückkehrten war Markttag in Mambo.

Die Ware wie hier Maniokwurzeln werden auf der Straße schön in Haufen gelegt und dann wird gewartet, bis jemand darüber stolpert.

Die Ware wird zum Dorf getragen oder mit Motorrädern, picki picki genannt, transportiert, die manchmal sehr farbenfroh geschmückt sind.

Motorradhaltestellen sind auch Männertreffpunkte, wie kann es auch anders sein!

Ein Schuster stellte seine Ware aus Altreifen aus.

Am Abend gab es vor der Lodge eine Aufführung vom Kinderzirkus. Der Musiklehrer sang in sein „Mikrophon“, Trommeln gaben den Rhythmus an und Mädchen zeigten ihre Kunststücke.

Zuschauer dürfen dann natürlich nicht fehlen.

Auch hier hieß es langsam Abschied zu nehmen. Wir haben es sehr genossen, Weihnachten an einen so schönen Ort verbringen zu dürfen. Schnell noch ein Abschiedsfoto mit Wachhund aufnehmen und dann ging es weiter nach Mazumbai.

Für die 67 km nach Lushoto brauchten wir nur 3 1/2 Stunden, also eine nicht so schlechte Straße, hatten wir doch eine Geschwindigkeit von 20 km/h. Wir übernachteten in Lushoto, denn wir wussten, dass die Straße nach Masumbai schlechter ist. Für die 55 km Lushoto – Soni – Bumbuli – Masumbai brauchten wir 5 Stunden, wobei wir das Ziel Masumbai von Bumbuli aus mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h erreichten. Niggi war als Fahrer gefordert!

Jetzt sind wir fast ein Monat in Tansania und sind mit unserer Rundreise fast fertig.

Wir wollen das neue Jahr hier in Masumbai begrüßen, einem kleinen wunderschönen Ort umgeben von einem Regenwald.

Dieser Regenwald ist noch intakt dank dessen, dass der Besitzer diesen der Universität von Dar es Salam schenkte.

Schon die Fahrt durch den Wald war nicht nur wegen der Straße abenteuerlich, sondern auch die Bäume ließen uns immer wieder anhalten und wir kamen aus dem Staunen nicht heraus.

Die Reste der großen Teeplantage von Masumbai sind noch zu sehen.

Am Hang Teepflanzen

Kurz vor der Einfahrt begrüßten uns Black and White Colobus.

Wilde Amaryllis

22.12.2019, Mambo View Point (3. Teil)

Landschaftlich gefiel uns der Park sehr gut. Er ist ursprünglicher und hat viel weniger Touristen. Am Fluss „Great Ruaha“ gibt es Krokodile, Flusspferde (kein Foto), Eisvögel (Pied Kingfisher), Webvögel, Perlhühner.

Perlhühner

Ganz stolz sind wir auf die Aufnahmen von „Lila brested Roller“.

Wie gesagt, Löwen haben wir jeden Tag gesehen,

aber Kudu, Schakal und Fledermausohren Fuchs war für uns spektakulärer.

Plötzlich befahl unser Führer den Fahrer zu halten. Er zeigte uns einen Baum, dessen Frucht einer geschälten Banane gleicht.

Leider waren 3 Tage schnell herum. Unsere Reise ging weiter nach Dodoma, der neuen Hauptstadt von Tansania. Die Hauptstadt gibt es erst 2 Jahren und ist eher ein verschlafenes kleines Städtchen, aber seit 3 Wochen besitzt es ein Supermarkt (mall). Auch für uns ein Highlight, weil wir unseren Vorrat an Milch, Käse, Wein und Äpfel (für unser Morgenmüsli) auffüllen konnten.

In der Nähe gibt es Felsmalereien zu besichtigen (UNESCO Kulturerbe), also nichts wie dahin.

Es wurden 150-450 Felsmalereien auf einer Fläche von 2300 km2 entlang des afrikanischen Grabenbruches gefunden. Nur 3 Stellen sind heute für Besucher erreichbar.

Nun sind wir wieder in den Tropen angelangt und die Pflanzenwelt nimmt mich wieder gefangen. Ein Baum mit zwei verschieden farbigen Blüten habe ich noch nie gesehen.

Auf den Weg hierher zum Mambo View Point sahen wir zum ersten Mal den Mount Meru. Kurz darauf verzog sich der Himmel und es regnete ….

Wir wünschen allen Frohe Weihnachten. Merry Christmas!

22.12.2019, Mambo View Point (2.Teil)

Bevor wir in den Ruaha NP fuhren, hatten wir noch Zeit die Miniaturausgabe von „Bryce Canyon“ oder „Mini-Mini-Kapadokien“ von Tansania zu besuchen, das nicht weit von Iringa liegt, dem Eingangstor zum Ruaha NP.

Ich weiß, der Vergleich mit den USA oder Türkei ist sehr übertrieben, aber es gefiel uns im Regen durch die Isamila Schlucht zu wandern, wo Steinzeitmenschen vor 270 000 Jahren gelebt haben, was die gefundenen Faustkeile belegen, also ein Ort der ältesten Steinzeitfunden.

Gibt es etwas schöneres als blühende Blumen am Wegrand?

Dann aber ging es für 3 Tage in den Ruaha NP. Diesmal entschieden wir uns mit einem Touroperator zu nehmen. Es war fast gleich so teuer als wenn wir mit eigenem Auto auf Pirsch gehen würden, denn unser Auto kostet 200 Dollar pro Tag, zusätzlich Eintritt und Campinggebühren und dazu kommen noch 18% Mehrwertsteuer. Niggi war froh einmal gefahren zu werden.

Unser Guide war super. Er wusste alle Tiere und Pflanzen und entdeckte die Tiere oft schneller als wir.

Fireball

Lilien

Manchmal verloren die Elefanten die Geduld, von uns Touristen angestarrt zu werden und fingen an uns zu drohen.

Abends vergnügten sie sich ein wenig und auch Giraffen sagten uns „gute Nacht“.

Am nächsten Tag bei Sonnenaufgang ging es weiter.

Baobab in der Morgensonne

Waren wir froh so viele Elefanten zu sehen, ist es für die Pflanzen problematisch. In der Trockenzeit schälen die Elefanten mit ihren Stoßzähnen die Rinde von den Baobabs, die Wasser gespeichert hat, ein saftiger Leckerbissen für sie.

Aber Baobabs heißen nicht umsonst „Baum des Lebens“. Sie halten noch viel aus.

Mit den Stosszähnen können aber die Elefanten auch Bäume umwerfen und entwurzeln.

Aber ihr Kot ist als Dünger sehr wichtig, da ihre Verdauung nicht so gut ist und der Rest der Nahrung schon nach 6 Stunden wieder ausgeschieden wird. Pillendreher stürzen sich auf den frischen Kot und legen Eier in eine Kotkugel, die sie drehen und in einiger Entfernung eingraben. Schwerstarbeit!

Natürlich haben wir Löwen gesehen, jeden Tag faul schlafend oder mit vollem Bauch liegend.

Leoparden sahen wir keine, aber eine Leopardenschildkröte.

22.12.2020 Mambo View Point (1.Teil)

Wir sind im nördlichen Zipfel in der höchst gelegenen Lodge der Usambara Mountains angekommen und wollen die Weihnachtstage hier mit Ruhe, Wandern und feinen Essen verbringen. Es ist kalt, liegt die Lodge doch auf 1880 m und so wurde die Bettdecke heute Nacht heiß geliebt.

Beim Schreiben von WordPress mit Weihnachtsdekoration im Hintergrund

Am Morgen war die Aussicht noch nicht so wie wir sie erwartet haben, Kilimanjaro umringt von mit einer kleinen Wolke, wie es sich für diese Zeit sein sollte, denn es ist ja eigentlich Trockenzeit.

Schon auf der Fahrt durch das Gebirge Usambara wurde uns ein wenig gezeigt wie die Straßen in der Regenzeit sein könnte, jetzt nicht so schlimm, aber wenn …

Das kleine Fluss Bangala ist ein reißender Strom und Stromschnellen und Wasserfälle wechseln sich ab.

Wir sind im Gebiet der früheren deutschen Kolonie. Es gibt ein Jägerhotel und eine Müllers Lodge. Auf dem Weg von Arusha hierher sahen wir wieder Sisal Plantagen. Schon an der Küste um Dar es Salam fuhren wir an riesigen Plantagen vorbei. Sisal wurde von den Deutschen eingeführt und Tansania war das Land mit dem höchsten Export.

Was haben wir seit unserem letzten Bericht alles erlebt, fragt ihr euch. Leider ist das Netz oft so schwach, dass wir die Berichterstattung immer weiter herausschrieben und wir weiterreisen. So fuhren wir von der Swisstan Lodge weiter Richtung Ruaha Nationalpark, Richtung Westen. Die Fahrt war wunderschön, denn wir fuhren durch das Land der Baobabs. Ich liebe diese Bäume, jeder Baum sieht anders aus, einer ist größer, dicker als der andere.

Baobabs leben in der trockenen und heißen Region Afrikas. Wir lassen uns aber nicht irritieren und erkennen sofort, dass die Kakteen nicht heimisch sind, aber die Blüten sind trotzdem wunderschön, waren sie doch am Vortag noch alle geschlossen.

Wo es trocken ist, gibt es verschiedene Abwehrmechanismen der Pflanzen nicht gefressen zu werden, ist der Kampf ums Überleben nicht so einfach. So sind Dornen neben Gift eine gute Erfindung.

12.12.2019, Mkumi

Wir sind in einer von einem Schweizer geführten wunderschönen Lodge und hatten gestern im Restaurant Züri Gschnetzeltes mit Rösti. Einfach sagenhafte Rösti, so richtig knusprig!

Heute Morgen sah es so aus, dass es nicht regnen würde und so legten wir einen Waschtag ein.

Außerdem klagte Niggi, dass er so schwitze und seine Haare gekürzt werden müssten. Also Schere und Kamm heraus und an die Arbeit. Ohren sind noch dran!

Als wir durch Dörfer in den Uluguru Mountains gekommen waren, sahen wir aus Erde hergestellte gerollte Röhrchen, wie Zigaretten aussehend, die in der Sonne getrocknet wurden. Jetzt wissen wir, dass diese Röllchen an schwangere Frauen verkauft werden, denn diese enthalten sehr viele Mineralien, die für das Embryo gut wären. 1 Röllchen kostet 100 Tansania Schilling = 4 Rappen. Wer welche essen möchte, kann sich bei uns melden. Wir verkaufen sie für 200 TSh wie in Dar-es-Salam.

11.12.2019, Morogoro

Ich liebe die Sprache Suaheli. Die vielen Wiederholungen in einem Wort klingen wie Musikrhythmen für meine Ohren. Ich werde „Mama“ genannt und wenn die Leute mich sehr respektvoll begegnen, nennen sie mich „Bibi“ (Großmutter), Niggi wird „Babu“ (Großvater) gerufen. Jede Begrüßung ist ein minutenlanges Singsang zwischen den Personen. Es geht so: Jambo (hallo) – karibu (willkommen) – asana santa (herzlichen Dank) oder Mambo (wie steht’s) – poa poa (cool).

Vom Selous Game Reserve fuhren wir an den Ulugurus Mountains vorbei nach Morogoro. Eigentlich muss ich sagen hoppelten wir an den Mountains mit 20 bis 25 km/h vorbei. Die Hauptstraße ist eine ungeteerte Dorfstraße mit Wasserrinnen, Löcher, Steinen, ….

2 Tage konnten wir in den Bergen trecken gehen. Diese Wanderungen waren wunderschön und unser Guide wusste wirklich sehr viel über Pflanzen Bescheid, sah Tiere, die wir nie entdeckt hätten, erzählte uns von der Geschichte der Dörfer und informierte uns über deren heutigen Situation.

Zuerst ging es zu einem Wasserfall. Wir genossen am Ziel Erdbeeren (deutsche Kolonialherren brachten sie hier in die Uluguru Berge) und das kalte Wasser, denn Wandern zu dieser Zeit ist anstrengend und schweißtreibend bei 32° und 100 % Luftfeuchtigkeit.

Blick auf Morogoro von den Ulugulu Mountains

am Ziel nach 2,5 h steil bergauf laufen

Erdbeeren!

Unser Führer weiß so viel! Endlich lerne ich den Moringa Baum (unter anderem auch Meerrettichbaum genannt) kennen! Früchte werden wie Grüne Bohnen als Gemüse verwendet, auch Blätter werden als Gemüse gekocht, Blätter werden zur Bekämpfung von Mangelernährung und um Diabetes Typ 2 zu behandeln ausgepresst. Samen enthalten wertvolles Öl. Selbst die Wurzeln von jungen Pflanzen kann verwendet werden. Getrocknete Blätter, die sehr viel Vitamin C enthalten, kann als Tee getrunken werden. Ein Wunderbaum!

farbenfrohe Insekten

riesige Raupen

aus bestimmten Blätter kann roter Saft gewonnen werden z.B. um Lippen oder Haare zu färben

es ist Jackfruit Zeit, riesige Früchte hängen am Stamm

wir bewundern riesige Bäume

Die Früchte platzen und Flaum kommt heraus, der gesammelt wird und als Matratzenfüllung dient

Kardamonpflanze mit Blüte

Wasserleitung wird von Wurzeln umwachsen

Leider wurden in den letzten Jahren die Wälder in den Uluguru Mountains abgeholzt, um neues Land und um Holzkohle zu gewinnen. Erosion macht sich bemerkbar. Das Jane Goodall Institut versucht in Schulen die Kinder und deren Eltern zu sensibilisieren, Bäume aufzuziehen und zu pflanzen.

Abends gönnten wir uns wie so oft ein Bier mit so tollen Namen Kilimanjaro, Savanna, Safari, Castel light.

Mein Freund

und Helfer beim Verfassen dieses heutigen Blogs und lesen vom Blog unserer Freunde Heidi und Werni Gloor.

09.12.2019, Selous Game Reserve

Der Übertritt von Kenia nach Tansania ging wie gehabt mit kleinen Problemen bei der Ausreise vonstatten, die nach längeren Diskussionen gelöst werden konnten. Dafür war die Einreise nach Tansania um so schneller und wir waren in einem anderen Land mit einer anderen Kultur. „Karibu“ (Willkommen), “ Asanta sana“ (Danke) und vor allem „Pole Pole“ (langsam, nimm dir Zeit) lernten wir sofort, da Suaheli die Landessprache ist und nicht English. Vor allem pole pole ist wichtig. Der Verkehr richtet sich auch danach. Am Dorfanfang wird die Geschwindigkeit mit Tafeln, 2 – 5 Humps und Polizisten mit Geschwindigkeitsmesser verlangsamt und am Ende des Dorfes kann wieder schneller gefahren werden bis zur nächsten Dorf, das gleich darauf beginnt.

Unser 1. Übernachtungsplatz war in einem Magrovenwald und wir werden von Winkekrabben begrüßt.

Dann ging es weiter nach Bagamoyo, einem verschlafenen Hafenstädtchen, das früher eine wichtiger Hafen war. Von hier aus wurden die Sklaven nach Arabien und in den Osten verschifft, später im 19. Jahrhundert Sisal. An die deutsche Kolonialherrschaft erinnern noch alte Häuser, die 100 Jahre Tropen überstanden haben.

Die Küste Kenias war unter arabischen Einfluss, so dass hier mehr Muslime gibt als in Zentraltansania. Aber die Natur erobert sich den Raum zurück.

Die Fischer verkaufen wie schon von jeher an am Morgen ihren nächtlichen Fang.

Leider ist so ein Fang selten, die meisten Fische sind klein und eignen sich eher für Fischsuppe.

Dhaus segeln wie schon seit Jahrhunderten von Jemen an die kenianische und tansanischen Küste bis Sansibar und zurück. Es wird alles gehandelt z.B. Holz.

Es ist Ananaszeit. Es duftet süß nach diesen Früchten und leider können wir nicht so viele essen, denn es gibt ja auch noch Mangos, Kokusnüsse, Bananen, Passionsfrüchte, und Orangen.

Von hier aus ging es weiter nach Dar-es-Salam, kurz Dar genannt. Auch hier können wir noch Spuren der deutschen Kolonialzeit sehen.

Aber Dar ist modern und der Hafen ist eher ein Containerhafen als ein Zwischenstopp für Dhaus.

Wie geht es weiter, haben wir uns gefragt. Wir haben Zeit. Am 14.02.2020 haben wir einen Flug von Nairobi in die Schweiz gebucht. 6 Wochen wollen wir wieder unsere Familie und Freunde sehen. Vor allem mich plagt manchmal sehr das Heimweh.

Eigentlich herrscht nun im Dezember die kleine Trockenzeit, aber wie auf der ganzen Welt kann man sich auf das Klima nicht mehr verlassen. Es regnet, nein es schüttet am Morgen, am Nachmittag und auch nachts.

So geht es südwärts in den Selous Game Reserve. Am Hauptgate rege ich mich über das Abzocken der tansanischen Tourismusministeriums auf. Zum Eintritt kommt eine Steuer für Tierschutz (!), Strassensteuer nach Gewicht des Autos, Camping für 1 Nacht (ohne Campingplatz, da diese wegen Wasser nicht erreichbar sind). Wir zahlen nur 309 Dollar für 24 Stunden, weil ich mich so aufrege, dass sie unser Auto auf kleinste Stufe eintragen (nur 59 Dollar) anstatt auf die richtige Stufe mit über 150 Dollar. Dafür gibt es eine Hydroprojekt im Reserve und zig LKWs donnern durch den Park und die Gamerouten werden nicht gewartet, so dass wir des öfteren umkehren müssen, weil an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist und das nicht nur für uns.

Aber wir genießen die Zeit im Game Reserve mit vielen Giraffen, sehr vielen Impalas, Flusspferden,….

Auch die sehr selten gewordenen Afrikanischen Wildhunde können wir zum ersten Mal beobachten.