Nur drei Klöster von mehreren hatten wir uns heute vorgenommen, immerhin zwei mit dem Titel UNESCO Kulturerbe, denn wir wollten noch über die Grenze zurück nach Georgien.
Zuerst besuchten wir, wie immer, ganz allein Sanahin . Früh am Morgen um 10.00 Uhr waren selbst die Kerzenverkäufer in der Kirche noch nicht da. Dann ging es weiter nach Haghpat, das uns in seiner Mächtigkeit sehr imponierte.
Es ist noch gut erhalten, selbst die Übergabe der Kirche vom Klosterstifter ist noch zu sehen und die wunderschöne Steinmetzarbeiten.
Als letztes Kloster vor der Grenze haben wir Achtalat angesehen, das einzigartig für Armenien mit byzantinisch georgische Fresken ausgemalt ist. In ganz Armenien sind die Kirchen ohne Wandgemälde.
Armenien hat uns sehr gut gefallen, die Menschen sind gastfreundlich, die Landschaft ist grossartig und die Kultur einmalig. Armenien ist arm, sehr arm. Sie haben in den letzten 30 Jahre sehr viel erdulden müssen: 1988 ein Erdbeben in einer wichtigen Industreizone mit 25 000 Toten, der Zerfall des Sowjetreiches, der Konflikt um Berg-Karabach zu Beginn der 90-Jahre, das Embargo von Aserbeidschan von Gas und Strom, so dass in den Winter 1993 und 1994 keine ! Elektizität vorhanden war ( und die Winter sind sehr lang und sehr kalt! In Armenien), das Schliessen der Grenze von der Türkei, so dass notwendige Güter nicht mehr ins Land kamen. Viele Armenier wanderten aus oder gingen nach Jerevan, eine Stadt die boomt. Über 1/3 Armenier leben dort und der Rest auf dem Land, in einem Staat der fast so gross wie Begien ist.
In den Dörfern sieht man Gasleitungen mit Zähler, über der Strasse gelegt. Ich hoffte nur immer, dass niemand zufällig in so einer Leitung hineinfährt!
Industrieanlagen stehen still, sei es weil die Produktion sich nicht mehr lohnt, sei es weil die Ersatzteile nicht mehr geliefert werden kann (Russisch), sei es, weil es …
Trozdem sahen wir immer wieder den Willen zum Weitermachen, zum Neuanfang, zum Bleiben im Dorf, zum Glauben es geht wieder aufwärts! Wir wünschen es diesem Land!