06.09. Issyk Kul See: 3. World Nomad Games (2. Teil)

Pünktlich zur Eröffnung der World Nomad Games am Sonntag, den 2.9. kamen wir in Cholpan Ata an. Leider ohne Tickets! Nur für die Eröffnung- und für die Abschlussfeier braucht es Tickets. So schlugen wir unser Nachtlager an der Beach am See auf. Ein Abendbier sollte unsere Enttäuschung lindern und siehe da, das Restaurant hatte einen riesengrossen Bildschirm mit Liveübertragung. Super! Welch eine Eröffnungsfeier! Jetzt wussten wir, warum wir stundenweise im Stau standen und die Strassen für schwarze Limousinen abgeriegelt wurden. Fünf Präsidenten waren zugegen. Selbst Erdogan war mit von der Partie, denn die nächsten Spiele finden 2020 in der Türkei statt.

Das Feuerwerk sahen wir live vom Beach aus.

Am nächsten Tag ging es los. 37 Sportarten wie Armdrücken, verschiedene Wrestlingsarten, Seilziehen, Frauenseilziehen, Adlerrennen, Adlerjagd, Hunderennen und vor allem verschieden Pferdespiele.

3 ! Tage verfolgten wir die Austragungen und es war supermegagigageil!!! Diese Spiele, diese Menschen, dieses Land sind eine totale Wucht. Wir haben uns köstlich amüsiert!

Leider können wir keine Videos zeigen. Wer mehr sehen will, sollte unbedingt den offiziellen Trailer oder YouTube Filme ansehen. Wir empfehlen vor allem Kok Boru, das nationale Pferdespiel aus Centralasien, unsere liebste vorgetragene Sportart. Hier sieht man, was Reiten heisst!

Hier einige Impressionen!

Pferde und Reiter dürfen nicht fehlen!

Natürlich gibt es Gerichte der Nomaden zu kosten:Fleischsuppe und Plov, dieses wie es sich gehört von Männer zubereitet.

Es gibt auch Nomaden, die als Transportmittel Yaks haben.

Selbst Rennen mit Adler konnten wir bewundern. Diese flogen vom Startpunkt 1 km weit bis zu einer anderen Person. Die Geschwindigkeit zählte. Nicht jeder Adler fand dies lustig und segelte mit einer königlichen Würde zum nächsten Baum.

Ein anderes Rennen war, einem Pferd zu folgen, das einen Fuchs nach sich zog. Es ist einfach bewundernswert, mit welcher Grazie diese riesigen Vögel fliegen können.

Warten auf den Einsatz!

Nicht nur Adler wurden zur Schau gestellt.

Auch Hunderennen gab es. Wunderschöne Afghanen rannten hinter dem Fuchs her. Die Hunde waren oft schneller als das Pferd und überholten trotz Vorsprung das Pferd. Die Hunde mussten abbremsen und bellten den Reiter wegen seiner Langsamkeit an.

Es gab auch Gesangs-, Musik-, Tanz- und Geschichtenerzählwettbewerbe.

Ein Lied über den Issyk Kul See wurde mit Stoffschwingen begleitet.

Für Kinder gab es Schaukeln.

Wir wurden oft in eine Jurte eingeladen und mit Händen und Füssen wurde erzählt.

Wrestling ist sehr beliebt und darf nicht fehlen.

Erinnerungsfotos von einem super Festival!

Danke Kirgistan!

06.09. Issyk Kul See (1. Teil)

In Almaty wurde unser Auto repariert und wir konnten am nächsten Tag, den 30.08. durch ein leeres ! Almaty düsen. Welch ein Gefühl! Es war der kasachstanische Nationalfeiertag und alle hatten frei. Natürlich konnte man noch einkaufen, denn das ist doch das Schönste an einem freien Tag. Dafür stauten wir an der Ausfallstrasse nach Bischkek, der Hauptstadt von Kirgistan. Hier wurde Niggis Staufahren wieder verlangt, denn auch die anderen wollten zeigen, wie gut sie im drängeln mit ihren tollen Autos sind.

Der Grenzübergang verlangte dafür keine Geduld. Überraschenderweise wurden wir so schnell durchgeschleust, dass wir plötzlich in Kirgistan standen und wir uns fragten, war das alles? Kein Spass, keine Diskussion mit Zöllnern, kein Ausfüllen von zig Formulare, kein langes Anstehen?

Dafür gab es in Bischkek den üblichen Feierabendstau und die kirgisische Reitermentalität kam hier wieder zum Vorschein. Mann fährt wild drauf los und drängelt, bremst den anderen aus und ist eine Autolänge eher am Ziel.

Am Freitag, den 31.08. war hier Nationalfeiertag. Es gab Paraden und Vorführungen am Parlament.

Polizei sorgte für Sicherheit.

Natürlich gab es viele Kirgisen mit ihren speziellen Hüten.

Wir genossen es im besten Café der Stadt zu sitzen und Croissant und richtigen Cappuccino zu trinken. Kein Nescafé! Und was für tolle Torten es gab!

Langsam endet auch hier der Sommer und es gibt Gemüse und Früchte auf den Märkten, dass es einem ganz schwindlig wird vor Schauen.

Niggi fand Himbeeren und Einmachgläser, so dass wir jetzt selbstgemachte Himbeerkonfitüre im Kühlschrank haben. Hmm!

Von Bischkek ging es nach Burana, einer uralten Hauptstadt, das zur UNESCO Weltkulturerbe zählt.

Das Minarett ist aus einfach gebrannten Ziegeln aufgebaut.

Von oben hätte man einen wunderbaren Blick, wenn es nicht so bewölkt gewesen wäre.

Papier gab es nicht dafür Steine!

Besonders geachtete Personen wurden in Stein (Stelen) verewigt.

Schnell verliessen wir fröstelnd den Ort. Von den hohen Bergen des Tian Shan blies ein kalter Wind. So wurden wir angenehm überrascht, als wir an den Issyk Kul See gelangten und die Sonne schien. Cholpan Ata war unser nächstes Ziel.

28.08. Wieder zurück in Almaty

Seit dem letzten Blogbeitrag sind schon wieder 6 Tage vergangen, in denen wir in der Umgebung von Almaty gereist sind, da wir auf das Paket aus Deutschland mit den Ersatzteilen ( Stossdämpfer, Druckverteiler für Turbolader) gewartet haben. Diese sind gestern angekommen und dank Freunde wurden wir sofort darüber informiert. Nun heisst es, morgen in die MB Garage zu fahren und hoffen, dass wir am Abend wieder in unser Bett im reparierten Auto schlüpfen können.

Nach den Charyn Canyon fuhren wir zu den Kol’say-Seen, süd-westlich von Almaty. Hat uns der Charyn Canyon an den Grand Canyon in den USA erinnert, so dachten wir bei den Kol’say-Seen wir wären in Bayern am Königsee, so dunkelgrün waren seine Farben, so umringt waren sie von hohen Fichten (Tien Schan Fichte). Nur das Echo des Trompeters, der das „Echo vom Königsee“ bläst und von der Königseewand zurückschallt, hat gefehlt.

Die Wanderschuhe wurden ausgepackt und schon ging es los.

Wie zwei Flachlandtiroler haben wir uns benommen, ohne Regenschutz in die Berge zu gehen. Prompt gerieten wir in ein heftiges Gewitter mit Hagel und heftigem Regenschauer.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Altyn Emel Nationalpark. Auf den Weg dorthin gelangten wir zu einem Reliktwald aus einer Zeit vor der letzten Eiszeit mit sogdianischer Esche (nur hier und in Canada) und Turanga-Pappeln, die älter als 10000 Jahre sind. Kein Tourist, nur wir und die immens hohen Baumriesen. Wir fühlten uns sehr klein.

Dann ging es in den Nationalpark Altyn Emel. Auch hier gibt es eine 700 Jahre Weide, die so gross und ausladend ist, dass die Seitenäste abgestützt werden müssen. Unser Auto sieht im Vergleich zu dem mächtigen Baum zwergenhaft aus. Und das in dieser Wüsten-Steppenlandschaft!

Das Leben ist nicht zu bremsen!

Im östlichen Teil des Nationalparks kamen wir zu den roten und weissen Bergen, Ablagerungen eines Ozeans, der sich vor 15 Millionen Jahren hier sich erstreckte. Wind, Regen, Temperaturschwankungen schufen bizarre Gesteinsformen.

Ein paar Wachteln schauten misstrauisch vom Felsen auf uns herab.

Bei den weissen Bergen schlugen wir unser Nachtlager auf, allein in der Wüste.

Die Umgebung erinnerte uns an die Sahelzone in Niger oder Mali, an unsere 1. grosse Afrikareise.

Am nächsten Tag ging es in den westlichen Teil des Nationalparks zu den singenden Dünen.

Eine 180 m hohe, 3 km lange Düne, die einen dunklen Ton von sich gibt, hervorgerufen von Winden aus verschiedenen Richtungen, die hier Sand ablagern. Auch hier meinten wir eher in der Sahara zu sein als in der Steppe Kasachstan.

Im Nationalpark war auch „Obelix“ mit seinen Hinkelsteinen. (Grabstelen aus dem 6.- 3. Jahrhundert v. Chr.)

Unterwegs werden wir eingeladen zum Picknicken

oder es wird uns besondere Dinge (junger Raubvogel) gezeigt.

Am Abend geniessen wir nach einer langen Fahrt (Kasachstan ist riesig) die Abendstimmung in der Einsamkeit.

Die Reise durch den Nationalpark auf 300 km übelstem Wellblech war machbar, weil wir vor der Reise neue Pneu kauften.

Unsere Reise um Almat (blauer Punkt), grüne Fläche ist der Nationalpark Altyn Emel.

22.08. Grand Canyon – Kasachstan

Am Dienstag hiess es für kurze Zeit Abschied von Almaty nehmen. Wir müssen auf die Ersatzteile (Stossdämpfer (Luxus), Druckwandler Turbolader (notwendig)) warten, die ein guter Mercedes Motoren Freund besorgt und per Kurier zusendet. Den Abschied feierten wir mit einem guten Kaffe, Croissant und Pain au chocolat. Dann ging es ostwärts zum Charyn Canyon. Grossartig! Der Charyn River hat sich eine tiefe Schlucht in roten Sandstein gegraben.

Am Ende des Canyons gelangten wir zum Charyn-Fluss.

20.08. Almaty – Wochenende

Almaty ist eine boomende Wirtschaftsmetropole mit europäischen Angebot an Restaurants und Cafés.

Das Wochenende verbrachten wir im Süden von Almaty in den Bergen wie viele Almater, nur eine halbe Stunde entfernt, wo es viel kühler ist und eine frische, reinere Luft zum Atmen gibt.

Wir kamen uns vor wie in den Alpen: Fischten (Tien Shan Fichte), Edelweiss (1 !), Enziane, Glockenblumen und Margeriten.

Da es das Wochenende vom 18.08.2018 war, herrschte auch hier ein Hochzeitboom. Überall posierten Brautpaare, Brautjungfer schossen Selfies, Freunde mit schwarzen oder blauen Anzügen und Sonnenbrillen wurden vor ihren gemieteten Mercedes fotografiert.

Wer ist neben der Braut die schönste?

Cola und Wodka lässt die Stimmung heben.

Nun ist es Montag morgen, auch für uns ein Arbeitstag: Auto abklären (Reparatur, Ersatzteile, Wäsche waschen einkaufen, Reifenkauf abklären. So was man so auf Reisen machen muss.

17.08. Almaty – the town of milk and honey

Wir sind im Schlaraffenland (-stadt) angekommen. Ich schwebe von einem Luxus zum nächsten. Jetzt sitze ich gerade in einem klimatisierten Café (gerade angenehm kühl), draussen herrschen Temperaturen von 38°, vor mir steht ein eisgekühlter Kaffe Latte und das Internet ist so stark, dass ich bloggen kann. Was will man mehr?

Gestern morgen besuchten wir Tamgaly, einem Ort mit über 5000 Felsgravuren aus Stein-, Bronze- und Eisenzeit (UNESCO Weltkulturerbe). Dann ging es nach Almaty, um unser Auto auf Vordermann zu bringen. Schon die Ankunft in die Stadt, der Verkehr, war atemberaubend, waren wir die Begegnung von einem Auto alle halbe Stunde gewöhnt. Zum Glück kann Niggi seine Fahrweise anpassen.

Und dann kam die erste Begegnung mit Luxus: Einkaufen.

4 verschiedene Cherrytomaten, 7 Tomatensorten, Brokkoli, Blumenkohl. Was will ich?

150 Tenge entsprechen 40 Rappen.

Am Abend gab es Spaghetti mit Brokkoli mit frisch geriebenen Parmesan (auch gefunden!). Auf Rotwein haben wir verzichtet und genossen dazu kaltes Bier.

Heute waren wir in der Mercedes Garage. Die helfende Hand von Urs hat uns Kontakt in Almaty besorgt, so dass wir ohne Probleme ein Termin mit der Garage bekommen haben und begleitet wurden. Wir sind so froh, da die englisch sprechenden Mitarbeiter der Garage gerade in den Ferien sind. Unser Problem mit unserem Auto wird nicht kleiner, aber wir stehen nicht alleine da.

Nun geht es ins „Interfood“, um Käse, Apero und andere leckere Sachen zu kaufen. Schweben!

13.08. – 15.08. Grenze Kirgistan – Kasachstan

Es ist früh am Morgen und kühl, nur 21° warm. Wir waren in Osch 40° gewohnt und selbst in der Nacht hatte es über 30°.

Am Freitag ging es ja weiter Richtung Norden, Richtung Kasachstan. In Dschalal Abad übernachteten wir im Park eines Sanatorium aus Sowjetischer Zeit. Alles war noch gut erhalten, aber eben über 30 Jahre alt. Wir kamen uns vor wie in einem Freilichtmuseum mit Statisten. Eine riesige Kantine, in denen das Essen mit Rollwägen serviert wird, ein Menü wird vom Personal mit weissen Schürzen serviert, dIe Halle so riesig und hoch, dass die Menschen klitzeklein vorkommen.

Kurgäste wandelten von einer Quelle zur anderen, um schwefelhaltiges, gesundes Wasser zu trinken oder badeten in diesem. Natürlich in einem Bad, streng getrennt zwischen Mann und Frau, mit kleinen, engen Türen, die vom Personal mit weissen Schürzen streng bewacht werden.

Am Abend gab es auf der Piazza Disco, Bewegungstherapie für Nacken, Arme und Füsse. Hier wird beim Tanzen der Körper mehr oder weniger starr gehalten und nur Hände, Arme und Schultern werden bewegt.Keine sexy Verrenkungen mit der Hüfte, sondern grazile, kleine Schritte zeigt der Tänzer und die Tänzerin.

Am nächsten Tag ging es in ein Gebiet mit Walnusswälder. Wirklich Wälder aus uralten riesigen Walnuss- und Wildobstbäumen! Im Frühling muss es hier wunderschön sein, wenn die Bäume blühen, wilder Äpfel-, Pflaumen- und Birnbäume. Wir geniessen der Jahreszeit entsprechend zuckersüsse Wassermelonen, Pfirsiche und Weintrauben.

Am Abend entdeckten wir eine Badi ! am Toktogul-Stausee. Nichts wie hin, ins Wasser! Schliesslich war es immer noch 36° warm. Mit langem T-Shirt habe ich als Frau auch ins Wasser gehen können. Normalerweise stehen die Frauen nur im Wasser, angezogen und die Hosenbeine hochgekrempelt. Männer dürfen Badehosen, Unterhosen tragen. Eine gegrillte Forelle war dann das absolute Highlight von diesem Abend.

Auf den Strassen sehen wir Heutransporte, denn das Getreide ist reif und das Heu wird in die ärmeren Regionen transportiert.

Am Sonntag erlebten wir Regen. Seit dem 16. April hatten wir die Scheibenwischer nur zum Putzen für die Frontscheibe laufen lassen. Wir überquerten die kirgisische Kette mit Pässen von 3100m und 3500 m und zogen Socken und Jacken an, denn es war 9° warm! 30° Unterschied zu den vorherigen Tagen!

Zwischen den zwei Pässen liegt eine riesige Hochebene.

Kirgisische Nomaden lassen ihre Tiere hier im Sommer weiden. Es gab riesige Schafherde und mehr Pferde als Kühe! Nun verstehen wir auch die kirgisische Autofahrweise, sie fahren als ob sie reiten würden. Der schnellere, stärkere, grössere gewinnt!

Auf der Passhöhe hätten wir kugelförmige Schafskäse kaufen können, die ewig haltbar sind und sehr eigentümlich schmecken. Am Besten mit viel Bier! Seit Usbekistan gibt es immer wieder diesen Käse zu kaufen, aber nachdem wir einen gekostet haben, zieht Niggi alles andere vor.

Der Grenzübergang Kayyngdy (Kirgistan) – Merke (Kasachstan) verlief super schnell. Nach einer Stunde waren wir in Kasachstan. Was für ein Unterschied zu Kirgistan und erst recht zu Tadschikistan! Eine Autobahn, tolle Strassen, Supermärkte (Plural!). Man merkt den Reichtum des Landes.

In der Nähe von Talas besuchten wir das Grabmal von Aischa Bibi, das gerne als Hochzeitsujet benutzt wird. Die Liebesgeschichte von der usbekischen Fürstentochter Aischa und dem kasachischen, aus Talas stammenden Kasachen Karachan kennt jeder Kasache. Der Vater von Aischa war gegen ihre Hochzeit, sie floh und kurz bevor sie in Talas ankam, wurde sie von einer giftigen Schlange gebissen. Im Sterben gab sie ihm ihr Jawort. Er heiratete keine andere und wurde 100 Jahre alt (deshalb?), war ein gerechter und weiser Herrscher, der Aulie Alta (Heilige Vater) genannt wurde.

Am Dienstag, den 14.08., kamen wir nach Türkistan an, um die Grabmoschee von Hodzha Achmed Jassawi in unsere UNESCO Weltkulturerbe Liste aufzunehmen. Endlich wieder Kultur! Kinder beim Schaukeln!

Türkistan war eine wichtige Oase nebst Samarkand und Buchara an der Seidenstrasse.

Die Grabmoschee gilt als eines der schönsten Bauwerke aus der Zeit der Temuriden (14. Jahrhundert).

Majolika Fragmente, einfach schön!

Heute 15.08. fahren wir nach Almaty um unser Auto auf zu frischen. Es leidet an plötzlicher Müdigkeit. Der Turbo wird ausgestellt, so dass wir mit einerEselsgeschwindigkeit die Berge erklimmen.

10.08. Osch Ade – hello Dschalal Abad

Heute passierte etwas eigenartiges: wir wollten unsere Schulden bei MuzToo (Motorrad Garage und Motorradverleih in Osch) begleichen, weil sie gestern Nacht die Stossdämpfer ausgewechselt haben, die sich nicht so stabil herausgestellt haben.

So standen wir dort und quasselten, als 2Motorräder mit CH-Nummernschildern, ein Päarchen, eintrudelten. Wir kamen in das Gespräch und da fragte mich der junge Mann, ob ich nicht Lehrerin an der BM in Obwalden wäre. Er war vor ungefähr 8 Jahren ein Schüler von mir! Welcher Zufall!

Brot ist hier etwas besonderes. Man isst zu jeder Mahlzeit Brot oder auch nur zum Tee.

Es wird gestempelt und mit schwarzen Sesamkörner bestreut. Dann kommt es in den Backofen.

Der Bäcker hat nur 3 Werkzeuge, die er zum Backen braucht, Wasser zum Beträufeln, ein Spaten für die Kohle und eine Schaufel zum Herausholen des Brotes.

Das ganze kostet dann 30 Rappen, aber schmeckt je nach Bäcker super. Vor allem wenn es noch ganz heiss aus dem Ofen kommt.

So nun heisst es wieder on the road again. Wir fuhren von Osch nach Uzgen und bewunderten ein 28 m hohes Minarett aus dem 11./12. Jahrhundert. So hatten wir nach langer Zeit wieder Kontakt mit der Seidenstrasse.

Hier noch ein paar Leckerbissen aus dem Bartang Tal in Tadschikistan. Wir konnten sie nicht senden, weil wir kein power WiFi hatten. Aber jetzt!

Matterhorn vom Pamir.

Der wilde Batang wird zu einem See.

Blick von oben.

Parkplatz. Eine kleine Wanderung begann über eine schmale Brücke.

Immer wieder wird der Fluss durch Berge eingeengt und wir hatten das Gefühl durch Schluchten zu fahren.

8.08. (2. Teil)

Das untere Bartang Tal ist noch besiedelt, immer wieder durchquerten wir Dörfer mit freundlichen Menschen.

Es war Aprikosenzeit!

Entsteinte Aprikosen wurden zum Trocknen auf Steine, Mauern gelegt,

Um dann in die Vorratsräume gelagert zu werden.

Die Sonnenenergie kann auch zum Kochen genutzt werden.

Oft wurden wir zum Tee eingeladen.

Und dann kam das Highlight für Offroader (und Niggi), aber nicht für mich!

Gegen Ende des Bartang Tal hört die Besiedelung auf und damit die Brücken. Die Flüsse müssen so durchquert werden. Am Abend war der Fluss noch Hüfthoch und so reissend, dass wir die Steine rollend hörten. Also hiess es, übernachten und am nächsten Morgen probieren, wenn der Fluss nur kniehoch ist. Die Flüsse entstehen durch geschmolzenes Gletschereis und der Wasserspiegel sinkt in der Nacht.

Um 6.00 Uhr fuhr ein Jeep aus dem letzten Dorf vorbei und wir fuhren hinter her. Die Männer diskutierten den Weg und das weitere Vorgehen, während unser Auto feststeckte. Ihr Jeep kam mit viel Geholpere und leer gut durch das Wasser. Das Wasser war eiskalt!

Sandbleche können auch bei Wasserdurchquerungen helfen!

Nach gelungener Arbeit das Siegesbild.

Einer hatte sogar eine Skijacke aus der Schweiz an.

Aber dann kam die Strecke, wo ich nicht mehr fotografieren konnte, weil ich mich so am Autositz vor Angst festhielt und nur noch bibberte. Nach zwei Flussdurchquerungen dachte ich, jetzt ist alles wieder gut, aber dann kam der !Bergaufstieg. Eine 1.8 km lange Strecke für die Überwindung von 400 Höhenmeter mit nur 4 Serpentinen. Natürlich nur knapp einspurig, am Hang klebend und immer mit den Blick in den immer grösser werdenden Abgrund!

Gott sei Dank kam kein Auto entgegen.

Auf der Hochebene heil angekommen mussten wir erst ausruhen um den Adrenalinspiegel zu senken.

Tadschikistan ist für Fahrradfahrer eine spezielle Herausforderung, so dass sehr viele diese Herausforderung meistern wollen. Wir luden die 5 jungen Velofahrer zum Mittagessen ein und verbrachten eine schöne Zeit mit ihnen. Zwei radelten von Belgien nach Tadschikistan, zwei andere fanden es toll von Australien aus nach Tadschikistan zu fahren, der fünfte fand, er hätte noch nicht genug und möchte über Afrika wieder nach Europa.

Am Schluss kamen wir zum Karakul See. Ein Hund begrüsste uns.

Nun fuhren wir die gleiche Strecke zurück nach Osch. Wir sind überwältigt vom „grünem“ Kirgistan. Wir freuen uns auf Kirgistan!

8.08. und wieder in Osch (Kirgistan) (1. Teil)

Wir sind wieder zurück in der Zivilisation! Früchte am Strassenrand zu kaufen, ein Café mit drei ! verschiedene Icekaffes, mit eiskaltem Icetea ohne Zucker, WiFi, ….

Eine Woche im Outback, mehrere Situationen mit sehr hohem Adrenalinspiegel, eine beinahe Herzattacke lässt das Café Brio in Osch (mit Klimaanlage) paradiesisch schön erscheinen. Aber ich greife vor. Ich will alles nach der Reihe erzählen…

Am Freitag, den 3.08. sagten wir Khorugh Ade. Bis wir uns von allen verabschiedet hatten, war es schon Mittag. Auf dem Bazar wurde noch Früchte und Gemüse gekauft und dann ging es schon nordwärts Richtung Ruschon in das Bartang Tal.

Mal zwängte sich der Fluss durch enge Schluchten und das Tal wurde ausgefüllt mit Wasser und einer Strasse, die am Felsen klebt. Natürlich nur einspurig! Das führte zu Komplikationen, als tatsächlich ein LKW entgegenkam. Das war dann so eine Stelle, wo mein Herz schneller schlug.

Hier könnte Niggi noch ausweichen!

Dann ging die Strasse weg vom Fluss in die Höhe.

Kleine Brücken führten über den reissenden Fluss. Diese Mutprobe war nichts für mich!

Manchmal nagte der Fluss so an die Strasse, dass wir Mühe hatten alle 4 Räder auf der Strasse zu haben. Und meistens war ich es, die direkt in das Wasser schauen konnte.

Dann kamen wir ins obere Bartang Tal, zum „Matterhorn“ von Tadschikistan.

Das Getreide war schon reif für die Ernte.

Blick zurück!