Nach 11 Stunden Fahrt kamen wir um 22:00 Uhr in Ruschon an, noch 80 km von Khorugh entfernt. Wir wären erst nach Mitternacht in Khorugh und da haben wirklich alle Hotels zu, ausser sie wissen von der Ankunft später Gäste. Ein junge Frau meinte, dass ist doch kein Problem, wir könnten im Haus ihrer Eltern in Ruschon gut übernachten. Ich war sehr froh über diese Einladung, war ich nicht nur hungrig sondern auch hundemüde und verschwitzt, die Haare von Staub steif.
Wir stiegen also aus und wurden freundlichst empfangen. Es wurden Eier gebraten, Wurst und getrocknete Früchte aus dem Garten gereicht. Nach einer warmen Dusche krochen wir unter die Decke. Wir durften in der Wohnstube übernachten, während die anderen draussen schliefen.
Am nächsten Morgen gab es selbstverständlich Frühstück und ein Freund der Familie fuhr uns zur Minibusstation, immerhin in 10 km Entfernung. Alle wollten nichts, es wäre eine Freude uns zu helfen.
In Khorugh begrüssten wir unser Auto und stellten fest, es funktioniert wieder. Ein Ölwechsel wurde auch noch gemacht.
Im Hotel, Pamir Lodge, wurden wir herzlich empfangen. Es war wirklich schön wie Freunde begrüsst zu werden. Es war auch das 3. Mal, dass wir auftauchten.
Grosses Thema war die Terrorattacke am Sonntag in der Nähe von Duschanbe. Es ist schrecklich! Wieder leidet die Bevölkerung. Wir sind traurig, dass es Touristen in diesem schönen und freundlichen Land so etwas erleben mussten.
Heute geht es ins Bartang -Valley. Mal sehen, ob wir es schaffen bis zum Karakulsee zu gelangen. Die Strasse soll ein Highlight für offroad Fahrer sein! Ausserdem müssen ein paar Flüsse überquert werden. Essen haben wir genügend dabei, der Tank ist gefüllt, der Autocomputer meint wir sollten Addblue einfüllen, aber das Auto muss sich mit Diesel zufrieden geben.
Auch wir haben heute den 1. August gefeiert, nicht mit Raketen und Feuer (wäre vermutlich an der afghanischen Grenze nicht so gerne gesehen) sondern mit einem leckeren Kuchen vom Bazar, den wir mit den anderen Lodge—Bewohner teilten.
Am Sonntag verliessen wir Schaffhausen um 11.30 Uhr und landeten dann in Duschanbe um 3:00 Uhr morgens am Montag. Der Flug war angenehm und der Zwischenstopp in Istanbul ging schnell vorbei. Nur die Einreise nach Tadschikistan dauerte 1 Stunde, so dass wir froh waren endlich frische Luft zu atmen.
Wir waren überzeugt, dass wir wieder mit dem kleinen Flugzeug nach Khorugh weiterfliegen können. Um 7.00 Uhr hiess es aber, heute gibt es wegen technischer Wartung keinen Flug. So nahmen wir ein Taxi zum Busbahnhof (Jeepbahnhof), um dort ein Jeeptaxi zu finden. Das war nicht schwierig und der Jeepbesitzer versicherte uns, dass es in 10 Minuten weitergeht. Ich war todmüde, hatte ich seit Schaffhausen nicht mehr geschlafen. 2 Stunden später zerriss mir der Geduldsfaden und ich suchte einen neuen Jeep, der noch gute Reifen hatte und schon fast vollbesetzt war, denn das hiess, dass wir bald losfahren können. Wussten wir doch, dass die Fahrt nach Duschanbe mindestens 12 Stunden dauert.
Viele meiner Leser und Leserinnen verstehen es nicht, dass ich über unsere Erlebnisse aus Tadschikistan berichte und gleichzeitig in der Schweiz bin, wo ich zum ersten Mal seit langem WiFi habe. (Welcher Luxus!)
Wie gesagt, bemerkten wir nach dem Trecking, dass unser Auto gar nicht mehr die Power verfügt und nur mit halber Kraft fährt. Mit einem Stosssäufzer erreichten wir Khorugh.
In der Pamir Lodge waren sie erfreut uns wiederzusehen. Dort klagten wir von unserem Problem. Sofort bekamen wir die Adresse des besten Automechanikers von Khorugh. Nun war der Tag ein Festtag, das 60 Jahre Jubiläum der Ernennung von Aga Khan zum höchsten Iman der Ismaeliten. Alles war schön geschmückt, trotzdem wechselte der Mechaniker den Dieselfilter aus. Leider brachte dies nichts. So hiess es einen Tag später um 8.00 Uhr erscheinen, um den Katalysator zu reinigen.
Aber zuerst wurde das Jubiläum gefeiert.
Strassen wurden geputzt, Gebäude geschmückt und natürlich auch die eigenen Häuser. Vor allem wurde auf den Strassen die grossen Teppiche gewaschen. Das beanspruchte eine Strassenseite. Mit Gelassenheit umkreiste der Verkehr die Frauen am Boden.
Im City Park von Khorugh, wo ein Pappelwald (!) und andere Bäume für Schatten und Kühle sorgt,
gab es ein super Konzert.
Alle waren schön gekleidet. Vor allem Frauen tanzten „ausgelassen“.
Am nächsten Tag hiess es für die Männer arbeiten. Ich als Frau war nicht erwünscht. Die Autogarage (2. von links) war noch zu.
Aber bald war der Katalysator ausgebaut und mit Wasserdruck gereinigt.
Die schwarze „Sauce“ ist die zentralasiatische Zugabe im Diesel.
Nach dem Einbau kam es trotzdem zur Fehlermeldung. Der Boardcomputer brauchte ein Update. Es wurde herumtelefoniert und siehe da, an der University of Central Asia gibt es in der Abteilung „School of Professional and Continuing Education“ eine solche Maschine. Nichts wie hin.
Auch hier wollten sie uns gerne helfen, aber leider war die Lizenz der Software im März abgelaufen und das Geld für die Weiterführung fehlt.
Nun stellte sich die Frage, schaffen wir es nach Osch (Kirgistan), wo wir das Problem lösen können? Es gibt 2 Möglichkeiten nach Osch zu gelangen: Entweder über Murgab mit 729 km und einem 4600 m Pass oder über Chumdon mit 950 km.
Beide Möglichkeiten waren riskant. Der Pass war schon arg hoch und die andere Route war sehr weit, wenn wir uns ins Gedächtnis riefen, dass das Auto nach 800 km still steht, wenn die Nachricht aufleuchtet, die nächste kompetente Mercedes Werkstatt zu besuchen. Aber, ab wann werden die Kilometer gezählt? Seit Batchor? Seit dem Auswaschen des Katalysators? Schon eher?
So haben wir uns entschlossen in die Schweiz zu fliegen und das Steuergerät hier upzudaten. Manchmal bin ich für die sichere Variante, obwohl wir wissen, no risk – no fun.
So buchten wir den Flug in die Schweiz ab Duschanbe, der Hauptstadt, und liessen unser Auto in der Obhut der Universität.
Das nächste Abenteuer wartete schon auf uns.
Wir wollten mit dem Flugzeug, einer kleinen 16 plätzigen Propellermaschine von Khorugh nach Duschanbe fliegen.
Am Samstagmorgen um 8.00 Uhr waren wir am Flughafen, denn Tickets kann man nicht vorher kaufen, denn je nach Personenzahl und Wetterbedingungen wird entschieden, ob geflogen wird. Wir hatten Glück! Wir waren 11 Personen und das Wetter war klar. Auch landete das Flugzeug von Duschanbe kommend pünktlich um 9.00 Uhr.
Tickets (Papierbüchlein) wurden verkauft
und so konnten wir in die Machine einsteigen. Selbstverständlich läuft man zum Flieger! Das Gepäck wurde am Eingang verstaut und wir konnten uns setzen.
Da der Propellerflieger nur eine bestimmte Höhe erreichen kann und die Berge höher sind, fliegt er mit Sichtkontakt zwischen den Bergen das Panj–Tal entlang. Einmal hat er auf beiden Seiten nur 20 m Entfernung!
Und schon ging es in die Luft. Unter uns ist der Panj, der Grenzfluss zwischen Khorugh und Afghanistan (links vom Fluss).
Nach einer Stunde mit ohrenbetäubenden Fluglärm erreichten wir Duschanbe.
der Simoni –Platz
der Präsidentenpalast
Trotz Hitze (35°) pilgerten wir zum Archäologischen Nationalmuseum, um den liegenden Buddha von Ajina Tepe (Süden von Tadschikistan), der 12 m lang ist, zu bewundern. Er gehört zu den grössten Buddhadarstellungen Asiens. Mir gefielen auch die Wandmalereien aus Panjakent (Buddha und Wandmalerei stammen ungefähr aus dem 7. – 8. Jahrhundert).
Bei einem kühlen Bier sahen wir mit den anderen Fussballfans das Endspiel an.
Am nächsten Tag ging es um 5.00 Uhr über Istanbul nach Zürich.
Es ist toll Kinder und Enkelkinder zu umarmen. 2 Wochen Ferien in der Schweiz!
Langsam kamen wir dem Ausgangsort näher und wir genossen das Grün und die sommerliche Wärme.
Am Abend bekamen wir Fische aus dem Fluss geschenkt. Ein Festschmaus!
Wie immer machte uns der Abendwind beim Kochen zu schaffen. So zogen wir die Küche um.
Den Abwasch übernahm ich heute, das Flusswasser war nicht mehr so kalt.
Der letzte und 8. Tag des Treckings kam und nun wurde der Esel und das Pferd zum letzten Mal beladen.
Batchor kam in Sicht und schon hiess es Abschied nehmen.
Bei der Rückfahrt nach Khorugh merkten wir, dass unser Auto nur mit halber Kraft fuhr. Kleine Berge schlichen wir bei Vollgas hinauf. Zum Glück kamen wir in Khorugh an und jetzt hiess es, sofort einen Mechaniker suchen.
Am 2. Tag unseres Treckings zeigte sich schon die Wetterverschlechterung. Der Morgen war bewölkt und wir waren froh unsere Hände am warmen Teebecher zu wärmen. Nach einem harten Aufstieg über endlose Geröllfelder mit grossen Steinen erreichten wir den 1. See. Wir hatten Glück, die Wolkendecke brach auf und wir konnten uns ein wenig wärmen und ausruhen.
Dann ging es schon weiter. 120 km lang war die Wanderung.
Immer mehr Schneefelder mussten überquert werden. Keine Freude für die Tiere. Aber über 4000 m kommt zu dieser Jahreszeit auch hier noch Schnee.
Auch an diesem Abend waren wir froh ein Plätzchen zu finden mit so wenig Steinen wie möglich!
Der nächste Morgen sah dann nicht mehr so freundlich aus!
Zum Glück kam die Sonne doch noch, so dass die Temperatur über 0° war.
Am Weg sahen wir ein frisch gerissenes Yak. Die Führer meinten, dies sehe eher nach einem Bär als Wölfe aus. Wolfriss kennen sie. Heute gibt es immer mehr Wölfe, keiner schisst sie ab. Da sie nicht genug Futter immer Winter finden, kommen sie in die Dörfer und reissen dort Tiere. Letzten Winter wär ein Rudel mit 9 Wölfen in ihr Dorf gelangt und hätten ein Pferd getötet.
Aber es ging weiter.
Wir trafen eine deutsche Wandergruppe.
Deren Pferdeführer war nicht so gewandt und er war froh mit einem Gast im Geleit über einen Fluss zu gelangen.
Bald stellte sich heraus, dass er wirklich nicht gut war. Er wählte einen schlechten Pfad und sein Pferd rutsche zwischen Felsen aus und klemmte sich ein.
Alle halfen mit, irgendwie das Pferd zu retten. Es war wirklich sehr dramatisch und alle litten mit.
Wir waren glücklich als die Rettung gelang. Das Pferd war geschockt, hatte sich nichts gebrochen, aber das Hinterbein war verletzt.
Nun hiess on the route again.
Der nächste See war noch zugefroren,
so dass eine Suppe als Luxus empfunden wurde.
Die Landschaft war immer wieder überwältigen.
Am nächsten Morgen wollte ich gar nicht aus dem Schlafsack.
Der Winter hat uns endgültig eingeholt.
Teekochen war äusserst schwierig.
Aber wir waren nicht allein. Hirten wanderten mit ihren Schafen zu der Sommeralp.
Ich war froh laufen zu können, denn so hatte ich doch ein wenig warm.
Immer wieder tauchte ein See auf.
Am Mittag wurde es wärme. Diese Gelegenheit benutzte ich den Schlaf der Nacht nachzuholen. Weil ich so kalt hatte und in dieser Höhe schlief ich nicht so gut.
In der Einsamkeit der Bergwelt werden wir von Alpwirtschaft auf 4000 m überrascht.
Es gibt selbstgestrickte Socken zu kaufen.
Meine Küche war mir besonders gut gelungen.
Vorbereitung und Kochen war nur draussen möglich,
aber gegessen haben wir im Zelt.
Blumen zeigten uns, dass wir langsam in wärmere Gebiete kamen.
Flüsse kreuzten immer wieder unseren Weg.
So kamen wir auch zur Sommerweide der (domestizierten) Yaks.
Hausyaks haben oft eine abweichende Fellfarbe von den Wildyaks z.B. weiss, sind kleiner und haben oft keine Hörner.
Und immer wieder ging es weiter, auf und ab …..
bis zum nächsten Campingplatz
Am nächsten Tag sahen wir ein „totes“ Murmeltier, das plötzlich zum Leben erwachte und das Fotoshooting blitzschnell abbroch.
Die Landschaft faszinierte uns weiterhin …
Es wurde wärmer ….
Pause…
Nach jeder Rast hiess es wieder Tiere laden.
Niggi freundete sich schnell mit vorbeikommenden Hunden an.
Nach dem wunderschönen Wakhan–Korridor gelangten wir nach Khorugh, der Bezirkshauptstadt, d.h. wieder frisches Gemüse und Obst vom Bazar und kaltes Bier am Abend.
Wir nahmen Kontakt zu einem Reisebüro auf, das Trecking durchführt und so hiess es, sich bald wieder in das nächste Abenteuer stürzen. So ging es nach Batchor, einem kleinen Dorf in der Nähe des Pamir Highway. Der Pamir Highway war früher von chinesische Lastwägen sehr viel befahren, aber jetzt benutzen diese die neuen Routen über Kasachstan. Die Silk Route – Plastic Route ist dadurch ruhiger geworden.
Zuerst mussten wir überhaupt nach Batchor gelangen. ein Fluss versperrte uns den Weg. Zum Glück half uns ein Lastwagen aus der Klemme.
Der nachfolgende Minibus (Taxi) wurde fast hinübergetragen.
So kamen wir doch noch nach Batchor , dem Ausgangspunkt unseres 8tägigem Treckings.
Am nächsten Tag kamen schon die beiden Guides mit Pferd und Esel. Wir hatten ausgemacht, dass wir ein Pferd als Reittier bräuchten, wenn ich zu müde würde. Ausserdem mieteten wir ein Zelt, 2 Matratzen (eine davon war kaputt) und Kochgeschirr. ( 1 Gasflasche, 1 Wasserkessel, 1 kleine Pfanne, 1 kleiner Kochtopf, 4 Tassen, 4 Schüsselchen, 4 Esslöffel. 3 Gabel, 1 Teelöffel, ein Brett, ein grosses Messer, eine Tischdecke, ein Schöpflöffel und 1 Plastikteller).
Und schon ging das Trecking los!
Das Reiten war wunderschön! Vor allem waren wir beide froh, als der erste Fluss kam. Hoch zu Ross war das eiskalte, tiefe, reissende Gletscherwasser einfach zu überqueren.
Die ersten Edelweisse bestaunten wir noch, aber dann hiess es schon bald, schon wieder Edelweiss.
Am Abend wurde das Wetter schlechter und sehr kalt. Niggi fror beim Tortilla–Drehen.
Das war derAbendablauf: Ich baute mit Steinen ein Kochplatz, während die Männer die beiden Zelte aufstellten. Dann hiess es für mich Tee kochen und Essen kochen. Als Abendmahl gab es wie gesagt spanische Tortilla, Nudeln mit Ei (eine Art Spaghetti Carbonara), Bratkartoffeln mit Ei, Reis–Paprikaschoten–Eintopf, Reis–Karotten–Eintopf (ein Art Plov), Kartoffel–Kohl–Eintopf, Fisch). Am Morgen gab es Tee, Brot mit gesüsster Kondensmilch, Käse und Wurst. Später Haferflocken mit Trockenobst. Übrigens wir verbrauchten in 71/2 Tagen 1 1/2 kg Zucker, wobei ich keinen gesüssten Tee drinke!
Der Abwasch wurde übernommen, so dass ich das Geschirr Gott sei Dank nicht im Gletscherflusswasser abwaschen musste.
Im Panj–Tal, auch Wakhan–Korridor genannt, hat es nicht nur 5! verschiedene Sprachen, sondern auch eine sehr eigene Kultur, die bis in die Zeit vor Christus reicht. Wir haben uns von einem kleinen Führer die Steinritzungen in Langar zeigen lassen.
Häuser mit besonderer Bedeutung werden mit Köpfen, Gehörn von Marco Polo Schafen oder Steinböcken geschmückt. So auch die beiden Museen. Vor allem war der Besuch dieser Museen interessant, weil sie in sehr schönen alten Pamirhäuser untergebracht sind und weil die Lebensgeschichten der Museendirektoren einzigartig sind. Einer sprach deutsch und erzählte von seinen Besuchen in Berlin (Ost-Berlin). Ausserdem konnten sie noch wunderschöne Lieder auf alten Musikinstrumenten vorspielen.
Die Äcker sind so klein oder die Bauern sind so arm, dass die Äcker noch mit Stieren gepflügt werden. Hier wurden Kartoffelpflanzen nochmals mit Erde angehäuft.
Wir sind in der Hauptstadt und haben WiFi. Endlich!!! Aber der Grund, dass wir hier sind, ist leider nicht so erfreulich. Unser Auto hat Probleme und es bleibt uns nichts anderes übrig, als in die Schweiz zu fliegen. Genaueres später.
Zuerst sind wir vom Karakul–See Richtung Murghab gefahren und von dort nach
Charty Gombez. 1 Tag lang fuhren wir durch die Hochwüste vom Pamirgebirge.
Marco Polo Schaf zeigte uns sogar einmal den Weg!
In Charty Gombez konnten wir ein sehr heisses Bad nehmen in einer der vielen Hot Springs, die es im Pamir gibt.
Im Homestay verschenkten wir eines der vielen Gummi–Twiste mit Anleitung an den Mädchen, die sofort versuchten zu hüpfen. Und das auf 4000 m Höhe!
Wir wollten weiter zum Zorkulsee, einem Nationalpark an der Afghanischen Grenze. Wir wussten, dass es dort sehr sumpfig ist, aber wie Niggi immer sagt,no Risk, no fun! Aber dass der Sumpf so heimtückisch ist, mussten wir erst mit eigenem Auto erleben. Oben auf ist der Boden trocken, aber darunter ist durch die warmen Temperaturen der Jahreszeit der Boden aufgetaut. Mit einem schweren Auto sinkt man unweigerlich ein.
Jetzt hiess es auf 4300 m Höhe, Auto leeren und Sandbleche unter die Räder legen.
Zum Glück kam ein tadschikischer Jeep mit 3 Hirten vorbei, die mithalfen das Auto anzuschieben. Und tatsächlich mit vereinten Kräften kam das Auto wieder auf wirklich trockenem Grund. Nun hiess es einpacken und mit eiskaltem Gletscherwasser putzen.
Nach diesem kleinen Abenteuer ging es wieder zurück und den Besuch im Nationalpark mussten wir abschreiben.
Dafür kam der nächste Teil von unserer Reise im Pamirgebirge: der Wakhan–Korridor, ein breites Tal, gebildet von dem Zusammenfluss vom Wakhandarya und Pamir, der die Gebirge Pamir und Hindukusch trennt, somit Tadschikistan und Afghanistan. Der Zusammenfluss heisst nun Panj und den fuhren wir nun auf guter bis schlechter Piste entlang.
Diese Tal ist einzigartig von der Vegetation her, von der Kultur und Geschichte. Hier stiess der sowjetische Einflussbereich und der britische zusammen.
Immer wieder grüsste uns der schneebedeckte Hindukusch. Wilde Rosenbüsche zeigte uns, dass es wärmer wurde.
Immer wieder hatten wir das Gefühl von einer Oase zur nächsten zu fahren. Zwischen den Dörfern breitete sich die Wüste aus.
Vor allem die schnellwachsenden grazilen Pappeln waren wunderschön. Diese werden angepflanzt und gehegt als Schattenspender, Bauholz und so vieles mehr.
Am Mittwoch Morgen, war das Wetter so schön, dass wir uns entschlossen einen „Spaziergang“ Richtung Camp 1 bis zur Schneegrenze zu machen. Niggi wollte zum Pass der Reisenden, links vom Fluss (4130 m). Zuerst hatte ich Angst den Fluss zu überspringen, so gingen wir flussaufwärts, wo bekanntlicher Weise ein Bach wenigerWasser führt.
Wunderschöne Blumen entdeckten wir.
Nach 300 Höhenmeter und Flussüberquerung (2 Stunden!) ging es zurück zum Auto. Dieses Mal schaffte ich die Überquerung, aber Niggi bekam nasse Füsse.
Nun hiess es Abschied von (Peak) Lenin zu nehmen und wieder nach Sary Tash zu fahren. Im Tal erwartete uns ein Sandsturm!, dafür 20°Grad heiss. Wir schwitzten im geschlossenem Auto. Bald darauf war der Spuk zu Ende und es war dafür auch nur 5° kalt. In Sary Tash wartete wirklich unser Rucksack!
Wir assen noch kirgisische Lasagne (Teigplatten mit Hammelfleisch und Kartoffeln gefüllt).
Und schon ging es zur tadschikischen Grenze.
Heute morgen überquerten wir die Grenze.
Absolut korrekt wurden wir von Kirgistan verabschiedet und ebenso und freundlich wurden wir in Tadschikistan empfangen. Wir quasselten mit einem perfekt deuschsprechenden Zöllner, so dass der Grenzübertritt ein wenig länger dauerte.
Es begrüssten uns auch Marco Polo Schaf und Yak.
Bald darauf sahen wir den Karakul See, umringt von Bergriesen des Pamirgebirge.
Wir tranken einen Tee in einem typische Guesthouse in Karakul und schon erreichten wir unsere Nachtplatz.
Morgen ist schon der 1. Juli und ihr habt schon lange nichts mehr von uns gehört. Am 21.06. sind wir nach Tadschikistan eingereist und sind gleich Richtung Süden ins Pamirgebirge gefahren. Seit 9 Tagen will ich euch so gerne von unseren Abenteuer erzählen und die wunderbare Landschaft beschreiben, natürlich mit Fotos, aber entweder gibt es kein WiFi oder es ist wie hier in Khorugh so langsam, dass nichts geht. Schade!
Gerne hätte ich euch die Gebirgswüste, die gewaltigen Hörner von Marco Polo Schafen, Niggi beim Baden in der heissen Quelle gezeigt. Aber auch unser Einmatschen und Befreiung aus dem Sumpf wäre ein Beitrag gewesen.
Nun sind wir schon in Khorugh, haben den wunderschönen Whakan—Korridor durchquert, haben 3 Tage lang über den Fluss Panj nach Afghanistan geblickt und Männern zugewunken und haben heute mit den Einwohnern von Khorough das 60. Jubiläum von Agha Khan mitgefeiert.
Morgen geht es weiter das Gunttal, den Pamir—Highway, entlang nach Bachor, um dort ein 7 Tagestrecking zu machen. Dann geht es weiter im Outback durch das Shohdaratal zurück nach Khorugh. Mit anderen Worten, ihr werdet erst in14 Tagen vielleicht von uns etwas hören. Bis bald, In Sh’Allah!