06.06.2022, Flensburg

Unser TomTom ist gerade ausgestiegen. Zum Glück haben wir eine zweite Möglichkeit zu navigieren, nämlich mich.

Ich schreibe unseren Blog für unsere Familie, Freuende und Interessierte. Ich bin mir bewusst, dass er für Reiseinformationen nichts taugt, es ist eine Beschreibung von unserem täglichem Leben auf unseren Reisen, was wir erleben, wie es uns geht. Dagegen gibt es Superblogs mit vielen Informationen und Hinweisen, richtig zum Reisen zu gebrauchen. Wir fanden für Skandinavien den Nordlandblog.de, der uns gut über die Mautgebühren an den Fähren, Brücken und Autobahnen hinwies. Wir besuchten gerade unsere Freunde in Norddeutschland und dachten, super, jetzt noch schnell so ein „Brobizz“ bestellen, eine Prepaidkarte für Fähren in Norwegen kaufen und schon könnten wir gut gerüstet nach Skandinavien weiterreisen.

Denkste! Das Gerät „Brobizz“, das an der Windschutzscheibe klebt und automatisch die Mautgebühren von der Kreditkarte abrechnet, wurde von Dänemark nach Norddeutschland an die Adresse unserer Freunde gesendet mit der Höchstgeschwindigkeit von 2 Wochen. Die Prepaidkarte brauchte auch so lange von Bergen (Norwegen), da sie den Weg über die Schweiz, Sarnen nahm.

An dieser Stelle möchte ich mich an alle Helfer und Helferinnen, die uns im Hintergrund unterstützen, danken. 🙏🏻🙏🏻🙏🏻 Ohne ihre Hilfeleistungen könnten wir nicht so unsere verrückten Ideen in die Tat umsetzen.

Zwei Wochen in Norddeutschland ist nicht langweilig. Zuerst konnten wir einen schönen Ausflug in einen Gartenpark mit unseren Freunden unternehmen, die genauso sich für Blumen begeistern können, und mit uns an Rhododendrons und Azaleen erfreuen. Wahnsinn diese Blütenpracht!

Niggi wurde dann doch zu kribbelig, so dass wir die Wartezeit mit einem Ausflug nach Ditzum und Norddeich an der Nordsee verkürzten.

Ditzum
Endlich Matjesbrötchen und Bier. (Es ist mein Bierglas! Niggis Bierflasche sah anders aus)
Strandkörbe sind bei diesem Klima äusserst wichtig, Schutz vor Wind und Sand
Dagegen lieben die Kitsurfer den Wind
Kopf eines Pottwals, der vor ein paar Jahren hier strandete.

Und dann ging es endlich gestern los. Von unseren Freunden Abschied zu nehmen, fiel uns dann doch nicht so leicht, sodass wir erst gegen Mittag wegfuhren und am Nachmittag in Hamburg ankamen. Wir fanden einen Stellplatz am Hafen neben dem Fischmarkt (stillgelegt), direkt bei St. Pauli und so konnten wir mit vielen Hamburgern am Pfingstsonntag promenieren und auf den Beginn unserer Reise mit einem Bier anstossen.

Alter Fischmarkt
Elbphilharmonie
Niggi bewunderte einen Ferrari und ich eher die Fahrer

Heute geht es Richtung Flensburg.

11.-30.03.22, Sudan zum zweiten Mal

Liebe Freunde!

Eine turbulente Zeit liegt hinter uns. Seit Mitte Januar wirbeln wir um uns und um die Welt. Wir nehmen uns etwas vor, organisieren es auf das Kleinste und dann kommt es anders als wir denken. Und jedes Mal erscheint zu guter Letzt die Glücksfee und wir haben wieder Schwein gehabt. Langsam geht mir der “Wirbelwind “ auf den Wecker, meine Zündschnur wird immer kürzer.

Zuerst verschob sich im Januar das Verschiffen von unserem Auto “Bänz” aus Südafrika nach Europa drei Mal ( anderer Hafen, zwei Mal ein anderer Termin). Zum Glück war Mercedes Benz in East-London so freundlich, unser Auto zum Hafen zu bringen, während wir schon Schweizer Luft atmeten. Glück gehabt!

Dann verschob sich die Ankunftszeit vom Bänz in Zeebrugge mehrere Male ( Sturm in der Nordsee, …). Drei Wochen später, am Montag den 7.März, konnten wir ihn einlösen, in die Schweiz zurückfahren und am Mittwoch, zwei Tage später, in die Garage zur Beauty-Behandlung bringen, PCR-Test über uns ergehen lassen und Freitag nach Khartoum, in den Sudan fliegen. Wieder Glück gehabt, der Test war negativ.

Es klingt gar nicht so aufregend. Aber kurz vor der Fahrt nach Zeebrugge hatte ich einen fast Bandscheibenvorfall, gedoppt mit Schmerzmitteln konnte ich die Zugfahrt überstehen und der Physiotherapeut half mir mit Übungen meine Kreuzschmerzen zu ertragen. Glück gehabt, war ja nur ein “fast” Bandscheibenvorfall.

Am Freitag, den 11. März war es so weit! Wir können unseren Traum, in den Sudan zu fliegen und die Felsbilder vom Djebel Uweinat an der Libyschen/ägyptischen Grenze zu besichtigen, erfüllen. Seit 42 Jahren warten wir auf diese Gelegenheit!

Wir fuhren mit dem Zug zum Zürich Flughafen. Alles wunderbar! Da kam die nächste Überraschung, der Flug nach Istanbul verschob sich wegen Schneesturm am Bosporus um etliche Stunden. Glück gehabt, die Restaurants sind offen.

Schnee und Eis in Istanbul

Natürlich hatten wir den Anschlussflug nach Khartoum verpasst. Das Hotel von türkisch Airways liegt im Zentrum von Istanbul, sicher sehr schön, nur wir hatten zu kurzen Aufenthalt, um je eine Stunde Hin-und Rückfahrt zu erleben. So durften wir auf dem Boden im Flughafengebäude kurz schlafen. Glück für meinen Rücken!

Über Kairo gelangten wir nach Khartoum, wo wir am Samstagabend landeten. Und unsere Gepäck auch! Glück gehabt!

Unser Expeditionsleiter Andras holte uns ab, ein paar Bettwanzen genossen mein süßes Blut und schon am nächsten Morgen ging es nordwärts in die Wüste.

Blick aus unserem Hotelzimmer in Khartoum
Vor unserem Hotel
Natürlich musste vorher noch Obst eingekauft werden.
Ob die Ziegen wissen, dass sie bald auf dem Tisch landen?

Bevor es in die Wüste ging fuhren wir nordwärts zu einem 3000 Jahre alten Tempel.

Amun-Tempel von Soleb, einer der größten Tempel in Sudan
Was das heissen soll?
Die Macht des Pharao wurde durch Sklaven dokumentiert
Zum letzten Mal konnten wir in einem Haus schlafen
Dann ging es in die Wüste. Gleich zu Beginn musste ein Reifen gewechselt werden.

Wir, sechs Touristen aus der Schweiz, Ungarn, England und Frankreich, unser Expeditionsleiter und unser sudanesischer Guide teilten sich drei Toyotas. Zusätzlich transportierte ein Toyota Pickup 1 500 Liter Treibstoff und Wasser. Zwei Wochen wollten wir in der Wüste im Grenzgebiet Libyen / Ägypten/ Sudan verbringen.

Geschlafen wurde in Zelten, gegessen und getrunken am Boden
Am Morgen bereiteten unsere Fahrer Tee oder Kaffee
Die Wüste ist voller Überraschungen. Nicht nur Faustkeile wurden gefunden,
sondern auch ein Lastwagen aus dem 2. Weltkrieg mit canadischen Reifen
Natürlich musste das Fahren sofort ausprobiert werden

Dann passierte es! Schon am 5. Tag unserer Reise explodierte der Kühler vom Pickup. (Glück gehabt! Und nicht im Grenzgebiet Libyen/Ägypten/Sudan)

Auch wiederum zum Glück hatten wir ja noch drei Autos und wir brauchten uns nicht zu fürchten wie das Kamel zu enden.

Was nun? Was sollen wir tun? Wie geht es weiter?

In der Wüste gibt es kein Wasser zum Rasieren.

Wir schleppen das Auto ab. In der Nähe, in 50 km Entfernung, gab es ein “Cafė “, ein Treffpunkt für die Fahrer der Route Libyen – Sudan.

Das “Café” mit noch anderen liegengebliebenen Autos
Warentransport aus/nach Libyen
Unser Mechaniker ist bereit für die Rückfahrt, um einen neuen Kühler zu organisieren, umzukehren und den Pickup zu reparieren
Andras (rechts), unser Organisator, diskutiert mit Gábor das weitere Vorgehen
Bevor es zurück geht, wird nochmals getankt

Mit schweren Herzen entscheiden wir zum Nil zurück zu fahren, um dann mit drei Autos in einer nicht so ganz verlassenem Teil der sudanesischen Wüste Felsbilder anzusehen, falls ein weiteres Auto den Geist aufgibt.

Der Nil, ein Wunder in der Wüste
Felstafeln am Nil zeigen die Zollstationen der Pharaonen
Da Brücken fehlen können mit kleinen Fähren der Nil überquert werden. Schnell wird mit Sand noch eine Rampe gebaut und schon kommt der erste Lastwagen
Nachdem unsere drei Autos geladen wurden fand dieser kleine Transporter noch Platz
Stromschnellen und unterschiedliche Wasserstände verunmöglichen die Schifffahrt auf dem Nil
Dank dem Nil kann an den Ufern Weizen und Gemüse angebaut werden
Am schönsten für mich sind die Dattelpalmen
Unterwegs bei einem Kaffeehalt
Sie kochte uns einen wunderbaren Kaffee
In Kerma besuchten wir ein wunderschönes Museum, das mit Hilfe Der Schweiz aufgebaut wurde.
Falls jemand sich näher für das Projekt interessiert, hier die Web-Seite.
Das alltägliche Leben in den Dörfern finde ich ebenso interessant wie der Besuch von archäologische Stätten
Zuerst wollten sie sich nicht fotografieren lassen als ich um ein Foto bat,
dann fanden sie es auch lustig.
Kinder freuen sich jedes Mal, wenn sie fotografiert werden.
Es ist eine Augenweide, blühende Bougainvillea (Drillingsblumen) in den Dörfern zu sehen.
Und dann ging es zu den Pyramiden von Merowe,
wo wir zwei Pharaonengräber besichtigen konnten.
Staunend sahen wir uns die Gräber an.
Viel ist noch zu entdecken, viel liegt noch unter dem Sand begraben,
aber die Neuzeit braucht auch Platz am Nil.
eine kurze Nilfahrt
verlassener Bahnhof in der Wüste

Und dann kam die böse Überraschung. In der Wüste wurde Gold entdeckt! Riesige Bagger tragen die obere Wüstenerde ab, verfrachten diese auf LKWs, um in Mühlen das Gestein klein zu mahlen und Gold mit Nilwasser auszuwaschen. Dabei entstehen Schutthalden.

Selbst “Straßen” werden zugeschüttet und wir müssen umkehren und eine neue Route finden.
Junge Männer suchen mitten in der Wüste unter unmenschlichen Bedingungen mit Metalldedektoren nach Gold.
Einfache Hütten aus Plastik und Jutesäcke bieten Schutz vor Sonne, Wind, Hitze und Kälte. Es gibt kein Essen und Wasser. Mit Glück kommen Lastwagen vorbei und tauschen Gold mit Lebensmittel.
In der nächsten Goldmine erhalten wir Diesel.
Es gibt eine Autoreparaturwerkstatt. Müll liegt wie in ganz Sudan überall herum.
Männer werden zu den Goldminen transportiert. In dieser Stadt gab es nur Männer. Ich stieg deshalb nicht aus dem Auto und fotografierte durch das Fenster.
Es gibt Obst- und Gemüsehändler, die acht hundert km weit durch die Wüste ihre Waren transportiert haben.
Datteln dürfen nicht fehlen.
Dann ging es weiter. Wo es kein Gold gib, ist die Wüste noch intakt und wunderschön.
Und dann erreichen wir unser Ziel!
Noch einmal schlafen, dann ist es soweit ….
Am nächsten Tag entdecken wir die ersten Felsbilder.
Ältere sehr schön und tief eingeritzte Bilder
Neuere mit Menschen, die melken.
Rinder, Rinder, Rinder, ….
Wir suchten Abbildungen von anderen Tieren, aber vor 3000 Jahren gab es schon keine Wildtiere mehr, sei es, dass sie in dieser Gegend schon ausgerottet waren, oder sei es, dass die Künstler nur Rinder im Kopf hatten, sei es, dass sich das Klima schon so verändert hatte, sei es, dass nur Rinderbuchhaltung wichtig war, sei es,…
Vielleicht hatten sie nur eine Abbildung, die sie abkopierten. Jedenfalls kann man viel in die Gravuren hineininterpretieren.
Chris, ein Pensionär und Geologe, suchte mit uns Felsbilder.
Francis war der fleißigste beim Fotografieren. 3003 Fotos, welche Arbeit, diese zu betrachten!
Aber es war spannend und über Mittag erholten wir uns im Schatten.
Jacques, unser Senior, erst 81 Jahren liebt wie wir die Wüste.
Dann ging es schon wieder zurück zum Nil, um ein paar Ruinen anzusehen.
Brutal wird das Köpfen von eroberten Menschen gezeigt. Selbst der Löwe frisst Menschen.
Die Götter sind mit dem Pharao

Interessant war,dass die nubischen Pharaonen negroid dargestellt wurden, so wie sie aussahen, mit großen Lippen und gekräuselten Haaren. Nicht stilisiert und modellhaft wie in den späteren Zeiten in Ägypten.

In der Nähe der Tempel zogen Männer mit den Händen und mit Hilfe von Eseln das Wasser aus 70 m Tiefe.

Mit Ledersäcke wird das Wasser geschöpft.
Nun sind wir wieder in der Schweiz und genießen den Frühling,
Frühling, na ja! Aber als Nomade sind wir alle Wetter gewohnt.

02.01.-14.01.2022, Port Elisabeth

Wenn jemand zu gerne genau wissen möchte, wo Steytlerville liegt, kann ich gerne ihm die Koordinaten zusenden, sonst ist es ein kleines Dörfchen in der Karoo, Eastern Cape Provinz, auf dem Weg zum Addo Elephant NP. Wieder schwärme ich von der blühenden Halbwüste, die sich uns grün und gelb zeigt, hat es doch nach 7 Jahren wieder geregnet. Wir können uns das nicht vorstellen 7 Jahre auf Regen zu hoffen.

Nachdem wir uns von unseren Freunden verabschiedet hatten, fuhren wir zum südlichsten Landpunkt vom Kontinent Afrika, zum Cape Agulhas. Wir sind stolz auf unseren Bänz, dass er uns 60 000 km durch Afrika, von Alexandria bis hierher, geführt hat. Am 26.02.2019 konnten wir ihn endlich aus den Fängen der ägyptischen Zollbehörde befreien und seitdem brachte er uns an alle von uns gewünschten Orte, mochten sie so verrückt sein wie sie wollten. Manchmal wartete er geduldig auf unser Wiederkommen aus der Schweiz, sei es in Addis Abeba, als Niggi krank wurde und wir 6 Monate in der Schweiz waren, oder in Nairobi 9 Monate wegen Lock down der Welt, oder in Windhoek 5 Monate wegen Kinder- und Enkelkinderheimwehsehnsuchterkrankung von mir. Dafür bekam er einmal grossen Service und neue Finken in Windhoek und 7890 l Diesel tankten wir.

Cape Agulhas Leuchtturm mit Bänz

Die Attraktion von L’Agulhas ist ein riesiges Modell vom Kontinent Afrika. So gross bzw. klein ist Afrika! Es war schon lustig, dass wir in 5 Minuten unsere Reise abschreiten konnten. Sehr schnell statten wir allen Länder Afrikas einen Kurzbesuch ab, verfolgten die grossen Flüsse von der Quelle bis zur Mündung. Kein Gipfel war uns zu hoch! Mit einer Leichtigkeit berührten unsere Zehenspitzen Kilimandscharo, Mount Kenia, Emi Koussi. Mit Wehmut gedachten wir an die wegen Regen nicht durchgeführten Bergbesteigungen in den Drakensbergen. Wir erinnerten uns an die früheren Reisen und traurig gedachten wir an die vielen Regionen, die jetzt wegen militärischen Auseinandersetzungen gesperrt sind. Wie viele, freundliche, uns wohlgesinnten Menschen haben wir getroffen, die uns für Afrika schwärmen lassen. DANKE!

Wie geht es weiter? Die Ostroute zurück geht nicht mehr, weil Äthiopien und Sudan gesperrt sind, die Westroute wollen wir nicht, wir fühlen uns schon zu alt für Kongo und Nigeria, Grenze Niger – Algerien ist gesperrt, so dass wir keine „weisst-du-noch“- Erinnerungsreise durch die Sahara durchführen könnten, ausserdem ist Nordkamerun durch Boko Haram Entführungen zu unsicher. Also was nun? Wir trennen uns kurz von unserem Bänz. Er schippert am Montag, den 24.01. von East-London nach Seebrücke und wir fliegen am Samstag nach Zürich. Wir werden ihn 3 Wochen später wieder abholen können.

Wir verabschieden uns vom Atlantik
und schauen zuversichtlich in die Zukunft.

Die Küste von L‘Agluhas nach Port Elisabeth ist einfach phantastisch. Kulinarisch,

mit Trocken Eis gekühlte Austern

und botanisch wegen des Gartenroute NP, einem riesigen Stück erhaltenem Urwald.

Urwaldriesen
Eigenartige Pilze

Aber das schönste ist die Touristenattraktion „Birds of Eden“, eine der grössten Freiflug-Voliere der Welt. Einfach phantastisch! Tausende Vögel leben frei unter einem Netz, das mehr als 2 ha grosssen Urwald mit Flussschluchten überspannt. Von ganz nah konnte ich die Vögel bewundern, betrachten, bestimmen, fotografieren. Und schon war ich in einem Dilemma. Darf ich die Vögel aus dem südlichen Afrika zu meiner Liste dazuzählen oder nur die frei lebenden? Dann würde diese nicht nur 256 Arten zählen, sondern ich käme auf fast 300! Was soll’s. Der Besuch war phantastisch!

Zuerst begrüßte uns ein Flughund.
Knysna Turako (Helmturako)
Ganz nah ließ er sich fotografieren. Er kann sonst nur fliegend zwischen den Bäumen gesehen werden. Und ist endemisch für Südafrika.
Ross’s Turako. Mir kam es vor, dass er sagen würde, bin ich nicht schöner?
Nicobar Pigeon ist eine Taube!
Wer von uns ist das Weibchen? Das rote! (Eclectus Parrot)
Die Schönheit von der Caroline Wood Duck hat uns angetan.
African Grey Parrot, der für den Verkauf als Haustier in der Freiheit beinahe ausgerottet ist. Deshalb züchtet Südafrika diese Tiere. An die 100 000 Papageien werden jährlich exportiert!
Vulturine Guinea fowl (Geier-Perlhuhn wegen ihres nackten Kopfes und Halses)
Crested Guinea Fowl (Haubenperlhuhn). Der Schopf ist wirklich irre.
Night Heron (Nachtreiher), den hatte ich schon in meiner Liste, obwohl er nachtaktiv ist.

Also, ich könnte noch viel ! mehr Fotos euch zeigen, aber ich weiß nicht, ob ihr so viel Geduld habt wie Niggi. Zum Schluss unserer Reise wollten wir noch einen Nationalpark besuchen, ohne zu fotografieren, einfach nur genießend beobachten. Naja, ein Foto habe ich dann doch noch gemacht, als unzählige Elefanten in einem kleinen Wasserloch baden gingen und schwimmend sich amüsierten. Wie kleine Kinder genossen sie das Wasser, spritzten sich an, versuchten sich gegenseitig zu tauchen, ließen andere nicht ans Ufer kommen, halfen den jüngsten, den Babys ans rutschige Ufer, einfach ein Getümmel.

30.12.2021 – 01.01.2022, Gainsbaai

Wir haben uns in ein Hotel einquartiert, werden mit leckeren Frühstück verwöhnt, das uns ins Zimmer gebracht wird (social distance), spazieren am Meer, schreiben Blogg (endlich wifi, natürlich mit Unterbrechungen, wir sind ja immer noch in Afrika!), gehen ins Restaurant (ich muss nicht kochen), lesen, faulenzen, haben es einfach schön!

Bucht von Gainsbaai

Sylvester feiern wir mit unseren Freunden Marlis und Kurt im Garten eines Restaurant mit feinem Essen

tollen Gesprächen
und Tanz.

Wir wünschen allen ein gutes Neues Jahr! Bleibt gesund!

21.-29.12.2021, Gansbaai

Nach dem vielen Regen und Kälte wollten wir etwas von dem südlichen Sommer erleben. In unseren Gedanken sahen wir uns am Strand am Indischen Ozean liegen, lesen und die Füße ins Meer tauchen. So planten wir “schnell” die 400 km nach Coffee Bay, an die “wild coast” zu fahren. Wir brauchten für diese Strecke zwei Tage, da ganz Südafrika in die Sommerferien fuhren und außerdem regnete es fast den ganzen Tag. Es erinnerte uns sehr an daheim.

Oft werden wir von der Kreativität der Südafrikaner überrascht, wie hier vom Erbauer dieses Wohnhauses
Im Coffee Bay besuchen wir das berühmte “Hole in the Wall”, einem natürlichem Bogen, der durch die Kraft der Gezeiten durch einen Sandsteinfelsen gebrochen wurde. Wir denken an unseren Freund Felix Peter, der sich immer wieder für solche Naturbegebenheiten begeistern konnte.
“Hole in the Wall”
Der Regen begleitet uns und Niggi lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

Dank moderner Kommunikationsmittel sind wir in Kontakt mit Freunden, die zur Zeit auch Südafrika besuchen. Wir verabreden uns, Sylvester gemeinsam in Gansbaai zu feiern, nur 1500 km von Coffee Bay entfernt. Wir berechnen 7 Tage für diese Strecke und so bleiben wir nicht faul am Strand liegen. On the road again!

In Südafrika gibt es viele kleine Nationalparks und dank unserer “wild carte”, einer Eintrittskarte, die ein ganzes Jahr gültig ist, brauchen wir kein Eintritt zu zahlen. Die Campingplätze sind dort auch super, so planen wir gleich 3 Parks zu besuchen.

Der erste, der Camdeboo NP ist berühmt für seine Felsformationen, dem “Valley of Desolution”. Wir bewundern die Aussicht, gehen kurz auf die Pirsch und schon geht es weiter zum nächsten Nationalpark.

Der Karoo NP (Höhepunkt in der Halbwüstenlandschaft) bleibt uns als derjenige im Gedächtnis, der wegen Regen alle Straßen geschlossen hat, außer derjenige zum Campingplatz. Normalerweise regnet es im Dezember 84 mm. Nur diese Jahr fiel an einem Tag 100 mm. Strassen und Hänge rutschten ab. Wir blieben trotzdem zwei Nächte. Warum? Auf den Campingplätzen in den NP gibt es immer Waschmaschinen und Trockner. Das war das erste Mal, dass Waschtag vor Tierbeobachtung auf dem Programm stand.

Warum nicht ein weiteres “World Heritage Site” besuchen? Wirklich etwas Besonderes stand uns bevor.

Durch enge Schluchten fahren,
auf Serpentinen den Pass erklimmen,
Felsformationen bestaunen,
in eine wilde Landschaft schauen.
Und für mich? Riesenprotea (Protea cynaroides) bestaunen,
Protea-Wald (!) (Protea roupelliae) bewundern,
Delosperma cooperi, eine bodenbedeckende sukkulente Pflanze bestimmen,
blühende Rundblättrige Dickblatt (Cotyledon orbiculata) im Fynbosch betrachten.
Sind die Blüten nicht wunderschön?

Der dritte Nationalpark auf unserer Fahrt war der seht kleine Bontebok NP, der nur 20 km2 groß ist, aber der berühmt für den Schutz der Buntböcke ist.

Buntböcke leben in Fynbos-Vegetation. Für mich war es auch erstaunlich, dass die Jungtiere erst einfarbig hellbraun sind.

Und dann waren wir wieder in der Walker Bay, vis-a-vis von Hermanus , wo wir Ende August versucht hatten, Wale zu beobachten, die sich leider in diesem Jahr entschieden hatten, mehr Richtung Mossel Bay sich zu zeigen.

Mit nicht Corona konformen Umarmung begrüßten wir unsere Freunde. Warum nicht mit Fisch und Chips das Wiedersehen feiern?

13.-20.12.2021, Blade-River und Drakensberge

Nur 90 km westwärts vom Kruger NP und das Wetter kippte. Es war kühl, regnerisch und nebelig.

Manchmal konnten wir die Berge erahnen
Dafür gab es wunderschöne Naturerscheinungen
Wenn der Nebel sich verzog, erblickten wir in eine wunderbare Berglandschaft
Wäre klare Sicht, hätten wir bis nach Mozambique sehen können
Spaziergänge brachten uns an kleine Wasserfälle
oder große
Wasser schuf in Tausenden von Jahren “Potsholes”
Es gab glücklicherweise Wege und wir mussten uns nicht durch Dickicht kämpfen

Jetzt war Niggi’s Geduld wieder gefragt, denn wenn man spazieren geht, entdeckt man kleine Tiere wie Insekten, Spinnen und Blumen! Und diese müssen bestaunt, bewundert, bestimmt und fotografiert werden.

Dank der hohen Luftfeuchtigkeit kommen Orchideen vor, die auf Bäume wachsen
Auch in Wiesen wachsen Orchideen, weiße Orchidee
Lila Orchidee
Protea, nur in Südafrika vorkommend

Aber nach einer Woche Regen und Kälte hatten wir genug und wir beschlossen in den Süden an den indischen Ozean, zur “wild Coast” zu fahren.

15-12.12.2021, Kruger National Park

Vor ein paar Tagen hat es in unserem Auto lecker nach Raclette gerochen. Wir fanden in einem Supermarkt Swiss Raclette!

Unser Abendessen mit Salat! Hmm

Schade, dass ich mit diesen Bloggbeiträgen nicht die Gerüche weiterleiten kann, denn als wir im Kruger NP waren blühten die Accacien und ein Schwall süßer Honigduft schwappte jedes Mal beim Vorbeifahren durch unsere Fenster.

Acacia albida

Heute ist der letzte Tag im Jahr und ich möchte so gerne euch von den letzten Wochen erzählen. Im Kruger NP wurde Niggi krank. Zwei Stiche am Bein infizierten sich, sein Körper reagierte mit Fieber und schlussendlich bekam er eine kleine Blutvergiftung. Zum Glück ist der Kruger NP sehr gut organisiert. Der Arzt verpasste ihm eine Antibiotika-Injektion und gab ihm Antibiotika mit. Trotz seiner Krankheit konnten wir ein wenig im NP auf die “Jagd” gehen und die Tiere beobachten.

Wasser-Waran
Wasserschildköte
Krokodile bewachen eine Straße

Aber nicht nur Reptilien war ein Stop wert, sondern auch Vögel wollten bestimmt und beobachtet werden.

Southern Ground-Hornbill, dessen Gebiet und Anzahl sich in den letzten Jahren um 2/3reduzierte
Perl-Zwegkauz (Pearl-spottet Owlet)
Auch Fischadler lieben zur Abwechslung fliegende Termiten
White-backed Vulture (Weissrücken Geier) genießt die Morgensonne
Red-billed Oxpecker Rotschnabel-Madenhacker) bei der Arbeit

Natürlich sahen wir auch die großen Tiere.

Elefanten nach dem Morgenbad
Elefanten-Baby sucht Schutz bei seiner Mutter
Und sie werden wirklich groß!
Plötzlich liegen Löwen auf der Straße und wärmen sich in der Morgensonne
Morgen Toilette muss auch sein
Auch Paviane lieben die Wärme der Morgensonne
Tüpfelhyäne Junges beobachtet uns neugierig
Bald kommt auch sein Geschwisterchen aus dem Bau und mutig nähern sie sich uns
Nicht lange, da scheucht die Mutter beide in den Bau zurück

Leider konnte Niggi sich nicht von seinen Fieberschüben im Kruger NP erholen. Die Nächte kühlten sich nicht ab, tagsüber wurde es immer heißer und so beschlossen wir in die Berge zu fahren, nur 90 km westwärts vom Kruger NP entfernt.

04.12.2021, Südafrika again

Nach zwei Tagen warten in Lusaka auf eine Reaktion von Malawi, nachdem wir versucht haben zu telefonieren (falsche Nummer auf Webseite), Helpcenter anzuschreiben (falsche email-Adresse bzw. keine Antwort von der endlich gefundenen richtigen Adresse), gaben wir auf, uns vorzustellen und vorzubereiten, was würden wir unternehmen, wenn wir in Malawi sind. Nein, es sollte nicht sein. Malawi, will uns nicht. Gut, das Warten war ja nicht schlimm. Es gibt ja immer etwas zu tun wie Kühlschrank putzen, Wäsche waschen, Kaffee trinken, schoppen, … Der Entschluss war schnell gefasst, auf nach Zimbabwe!

So schön Sambia auch ist, macht es mich enorm traurig, wenn ich in jedem Dörfchen, Weiler, Kral die vielen Holzkohlensäcke zum Verkauf sehe. Jeder brennt Wälder ab und versucht so ein paar Kwachas zu verdienen und bedient sich in der Natur. Sambia brennt!

Solch versteinertes Holz wird man in Millionen von Jahren nicht finden.

Bevor wir zum PCR-Testcenter in Livingston, dem Grenzort zu Zimbabwe gehen, lassen wir uns (unfreiwillig) in einen Partnerlook versetzen.

So kurze Haare hatte ich noch nie. Aber praktisch ist es bei dieser Hitze schon!

Das wichtigste Dokument bei einem Grenzübertritt ist heute ein negativer PCR-Test. So fuhren wir zum Krankenhaus und bekamen am Eingangstor die Anweisung, als erstes zur Administration zu gehen, das mit großen Buchstaben sehr gut ausgeschildert war. Dort angekommen bekamen wir die Auskunft, der Preis wäre 1000 Kwachas (ca. 50 US$) pro Person und das natürlich Cash. So mussten wir erst zur Bank, dann konnten wir wieder zum Startpunkt zurück kehren. Nachdem wir gezahlt hatten, wurde uns die Lage des Testortes geschildert. Dort hinten, die Straße entlang!

Also wieder ins Auto und die Straße weiterfahren. So lernten wir die verschiedenen Häuser des Krankenhauses kennen, das Totenaufbewahrungshaus, daneben das Geburtshaus, dahinter das Wartehaus für die hochschwangeren Frauen. Aber kein Testcenter. Nach ein paar Schulternzucken bekamen wir doch den Hinweis, viel zu weit zu sein und zum kleinen Häuschen zwischen den Mangobäumen, umgeben von einem hohen Sicherheitszaun, zurückzufahren.

Nur vor dem Eingang des Areals war ein riesiges Plakat “Achtung! Höchste Gefahr! Quarantäneort für Covidpatienten!” Gut, mit der Gewissheit wir sind am richtigen Ort, fuhren wir auf den Parkplatz. Ja, goldrichtig, meinte die Sekretärin, schrieb uns in ein großes Buch, nahm sehr vorsichtig den Test in der Nase vor und schon waren wir draußen, aber nicht bevor zu fragen, wo und wann wir das Testergebnis bekämen, natürlich an einen ganz anderen Ort mitten in der Stadt um 9:00 Uhr.

Den Abend genossen wir bei einem Gintonic im The Victorian Waterfronts Hotel, einem vornehmen, alten Kasten, wo wir schon letztes Mal waren.

Wasser tischt von den Fällen in der Abendsonne

Als wir wieder auf den Parkplatz wollten, versperrten uns Giraffen den Weg. Wie groß sie in Wirklichkeit sind, weiß man erst, wenn man sich am Laternenpfahl festhalten will und merkt, dass es ein Giraffenbein ist!

Pünktlich standen wir mit vielen anderen Leidensgenossen vor einem Container und warteten bis 10:00 Uhr auf die Ergebnisse, die mit einem Courier ankamen. Laut wurden die Namen aller vorgelesen. Damit wir nichts verpassten, standen wir alle dicht gedrängt. Ich konnte mich bei Maria und Niggi bei Frank melden. Danach mussten wir unsere Passnummern auf die Rechnungsquittung vom letzten Tag schreiben und mit dem Testergebnis wieder abgeben. Nach 1 1/2 Stunden warten bekamen wir das Blatt mit dem negativen Ergebnis wieder zurück, aber dieses Mal mit Stempel! Und wieder standen wir dicht gedrängt.

Diesen Abend verbrachten wir oberhalb des Sambesi, der sehr wenig Wasser zu dieser Zeit führt.

Der Grenzübertritt war schnell vorüber und wir waren überrascht, dass uns keine Geldwechsler in Zimbabwe behelligten. Hier wird alles in US$ gezahlt.

Nach diesen anstrengenden Tagen suchten wir uns einen Campingplatz nach unserer Vorstellung, in der Natur mit vielen Tieren.

Elefanten hört man nicht, außer sie vergnügen sich im Wasser.

Unser Hauptziel in Zimbabwe war Kultur zu sehen. So waren wir überrascht eine kleine Kapelle in Nirgendwo zu finden, die wunderschön bemalt wurde. Sogar außen! Wie wir es schon in Rumänien sehen durften, nur hier mit Menschen aus Afrika!

Altarraum

Im Matobo NP, im südlichen Zimbabwe, gibt es die größte Ansammlung von Höhlen mit Felsbildern im südlichen Afrika, die ca. vor 10 000 Jahren von San gezeichnet wurden. Nichts wie hin!

Der Aufstieg zu einer diesen vielen Höhlen begann wunderschön an einem kleinen Fluss entlang.

Danach ging es steil bergauf.

Dazwischen wurden wir mit Feuerball-Lilien belohnt.

Und dann erreichten wir unser Ziel! Eine riesige Höhle, Felsüberhang, mit sehr vielen Felszeichnungen. Leider waren die Bilder der unteren Hälfte des Fries von Neuzeitmenschen zerstört worden.

In einer zweiten Höhle waren die Tiere sogar in Bewegung gezeichnet worden. Galoppierende Giraffen, fliehende Rinder, Menschen bei der Jagd gaben den Eindruck von einer Lebendigkeit, die uns staunen ließ.

Diese Landschaft erinnerte uns an Myanmar! Wäre der balancierende Stein mit Goldblättchen beklebt worden, dann hätten wir geglaubt, dass der Fels wie der “Golden Rock”mit drei Haaren von Buddha hält!

Und dann kam die Nachricht von Omicron, der neuen Variante des Coronavirus. Wir stellten uns die Frage, wollen wir bleiben und eventuell hier in Zimbabwe in Lockdown eingeschlossen werden oder so schnell wie möglich das Land verlassen und nach Südafrika reisen. Südafrika ist größer und beim letzten Lockdown war Zimbabwe eines der Länder, die am längsten die Grenzen geschlossen behielt. So war unsere Entscheidung schnell gefallen.

Nun sind wir in Limpopo, der nördlichsten Provinz von Südafrika. Morgen geht es in den Krugerpark. Freue mich schon riesig auf das Treffen von Tieren und Beobachtung von Vögel!

14.11.2021, Lusaka

Ich habe ein neues Game! Ich habe das App “Roberts Bird Guide 2” heruntergeladen und nun “birde” ich noch mehr. Mich hat es wie viele Südafrikaner gepackt, die “birding” betreiben, mit Fernglas die Bäume betrachten und diskutieren, welcher Vogel dies sein könnte. Zum Glück habe ich kein meterlanges Objektiv, wie so viele andere “Birder”, sonst hätte ich enorme Arbeit all die Fotos zu sichten und zu selektionieren.

Sambesi

Der Grenzübertritt Namibia – Sambia verlief super, nur 3 Stunden dauerte er. Die Straßen zu den Liuwa Plains NP waren bis Kalabo, ungefähr 100 km vom NP entfernt, geteert. Welch ein Luxus!

Eine mit Hand betriebene Fähre brachte uns über den Luanginga Fluss

und dann musste sich unser Bänz die letzten 100 km durch den Sand wühlen. Vier Tage lang erlebten wir die kleine Migration von Gnus und Zebras. (Die große findet in der Serengeti statt.) Tausende Gnus wandern zu Beginn der Regenzeit vom Norden in die Liuwa Plains, um dort ihre Jungen zu gebären. Es war interessant die Herden zu beobachten und das Mutter-Kind-Verhalten zu sehen.

Gnu-Kinder gehen auch in einen Kindergarten
und dürfen sich in kleinen Gruppen von der Mami entfernen

Gibt es Wasser, so sind Vögel nicht weit.

Senegal Coucal (Spornkuckuck)
Tawny Eagle (Savannen Adler)
Great white Pelican (Rosa Pelikan). Weiß jetzt nicht, warum der Pelikan zwei verschiedene Farben als Namensgebung besitzt.
Long-tailed Widowbird (Hahnenschweifweber) Ich bin so glücklich, dass wir dieses Männchen so sehen konnten. Nach der Paarungszeit verwandelt er sich wieder in ein unauffälligen braunen Vogel, kaum vom Weibchen zu unterscheiden. Diese Hochzeitspracht dient zum Weibchen anzulocken.
Grey Crowned Crane (Kronenkranich)
Versammlung von Marabou Storcs

Da es schon ein paar Mal regnete sahen wir auch Blumen sprießen.

Lilie
Narzisse
Feuerball-Lilie

Die Landschaft vom Boot aus betrachtet ist immer wieder faszinierend.

Plötzlich tauchte vor uns dieses tote Hippo auf, das höchstwahrscheinlich bei einem Kampf zu schwer verletzt wurde. Leider war es noch nicht lang genug tot, so dass sich noch keine Krokodile zu diesem Festschmaus versammelten.

Nun sind wir in Lusaka auf einem schönen Campingplatz und probieren ein e-Visa für Malawi zu bekommen. Niggi arbeitete gestern 5 h am Computer, leider mit mäßigem Erfolg. Die Applikation von fünf Seiten schaffte er, aber leider nicht die Bezahlung mit der Kreditkarte. So ist es noch ungewiss, wohin unsere Reise uns führt. Malawi? Oder Simbabwe? Oder wieder Botswana? Wir warten gelassen den morgigen Tag ab und sehen, was uns die Administration von Malawi antwortet, falls sie es tut.

31.10.2021, Caprivi Streifen, Cuando River

Langsam nähern wir uns Sambia, wo wir in den Liuwa Plain National Park fahren wollen. Die Regenzeit kündigt sich schon mit Wolken und kleinen Regengüssen an. Morgens ist es angenehm kühl, dagegen wird es Mittags sehr heiss, sodass wir den lauen Abend genießen. Die Sonnenuntergänge sind einfach spektakulär.

Es ist einfach wunderschön hier am Cuando River, der vier verschiedene Namen hat (Kueno, Linyanti oder Chobe). Wir unternehmen Bootstouren, um die Fauna und Flora von diesem riesigen Wassersystem besser kennenzulernen.

Nachts blühende Wasserlilie
Tagblühende Wasserlilie, von beiden Arten können die Stengel als Gemüse verzehrt werden

So ist es auch nicht verwunderlich, dass meine Vogelliste auf 218 von mir bestimmte Vögel angewachsen ist.

Squacco Heron (Rallenreiher)
African Pygmy-Goose (Afrikanische Zwerggans)
Purple Heron (Purpurreiher)

Niggis Lieblingsvögel sind die Eisvögel. Gleich drei verschiedene Arten konnten wir sehen.

Malachite Kingfisher (Malachiteisvogel), ein sehr kleiner Eisvogel
Pied Kingfisher (Graufischer), Männchen, das durch ein zweites, schmales Band über der Brust zu erkennen ist
Weibchen
Woodland Kingfisher (Senegalliest), auch ein Tourist hier. Er brütet im südlichen Afrika zwischen Oktober und April, zieht aber dann nördlicher in andere Gebiete Afrikas. Es war ein Glück ihn zu sehen.

Natürlich habe ich diese Vögel auch in mein Herz geschlossen und finde es einmalig, wenn sie sich von ihrem Beobachtungszweig erheben und in der Luft am gleichen Fleck schwirren, um dann Kopf voran ins Wasser stürzen und mit einem Fisch herauskommen. Trotzdem schlägt mein Herz höher, wenn ich Bee-eater beobachten kann. Leider war das Licht schon so schwach, dass die Fotos ein wenig dunkel geworden sind.

Little Bee-eater (Zwergspint)
Southern Carmine Bee-eater (Scharlachspint), konnten sie auch nur sehen, weil sie hier brüten.

Auch alte Bekannte trafen wir wie der African Openbill (Afrikanischer Klaftschnabel), den wir letztes Jahr im Dezember im Chobe NP schon sahen.

Wandern, Spaziergänge am Ufer oder Schwimmen in diesem warmen Wasser kann man leider nicht. Zu viele Krokodile warten auf ein Essen.

Selbst die Bootstouren sind nicht risikofrei. Elefanten lassen sich ungern beim Trinken oder Baden stören und greifen das Boot an. Büffel in der Herde sind sogar scheuer als einer alleine. Die alten, einsamen Büffel zeigen gerne, wer Herr der Ufer ist.

Aber am meisten muss man sich vor den Herrschern der Flüsse in Acht nehmen, den Hippos. Diese sehen den ganzen Fluss als ihr Revier an und jeder Eindringling wird verjagt. Am liebsten schwimmen sie dann unter das Boot, werfen es um und greifen die im Wasser zappelnden Menschen an.

Jedes Mal mussten wir aufpassen, ob nicht hinter einer Kurve Hippos lauern. Plötzlich strecken kleine Köpfe aus dem Wasser und Augen beobachten dich. Dann wird das Maul aufgerissen, damit jeder die grossen Zähne sehen kann und sich fürchtend zurückweichen kann. Unsere Bootsführer verstehen die Sprache der Hippos. Zuerst wird der Rückwärtsgang eingelegt, um ein paar Meter mehr Distanz zu zeigen. Übersetzt heisst es, wir Haben euch gesehen, wir fürchten uns vor euch, wir erkennen eure Macht. Das finden die Hippos in Ordnung. Sie tauchen nach einer Weile unter und machen den Weg frei, indem sie an ein Ufer oder Seitenarm des Flusses „schwimmen“, um sich zu beraten. Schnell nützt unser Bootsfahrern die Situation aus und düst mit Höchstgeschwindigkeit vorbei, immer zurückschauend, ob nicht doch noch ein Hippo nachrennt, um seine Grösse und Macht zu zeigen.

Rotschnabelmadenhacker (Red-billed Oxpecker) dürfen auf die Köpfe der Hippos Platz nehmen

Auf Reisen lernt man sehr viele interessante Menschen kennen. Man kommt ins Gespräch und da erfährt man aussergewöhnliches, wie z.B. von Dedré und Chris, die Agrar-Ingenieure sind und in der Nähe von Rundu eine Heidelbeerfarm leiten (48 ha gross!). Wir verabreden uns und sie nehmen sich Zeit, uns die Farm zu zeigen. Danke vielmals!

So klein beginnt es. Die Pflanzen werden aus Spanien eingeflogen und gepflanzt.
Mit Segeltücher werden sie von der Sonne geschützt, Wasser und Nährstoffe werden unterirdisch dazu geleitet.
Riesige, süsse Heidelbeeren können 4 Monate lang gepflückt werden,
dann werden sie gekühlt,
sortiert und verpackt,
bereit für Namibia, Südafrika und dem internationalen Markt.

Wir vermissen nicht nur unsere Familie, sondern auch unsere Freunde. So ist es nicht verwunderlich, dass wir ganz schnell 350 km (5 h) fahren, um Kurt und Marlis zu treffen.

Zwei Abende können wir mit ihnen und Barbara und Wolfgang quatschen. Es war unheimlich toll mit euch!

Morgen geht es zur Grenzstadt Katima Mulilo, um den PCR-Test zu machen, damit wir nach Sambia einreisen können.