Wir sind in der Oasenstadt Djanet, im Süden von Algerien, im Länderdreieck von Algerien, Libyen und Niger. Und wieder stürmen Erinnerungen ein, wie es damals vor 44 Jahren war, als wir von Libyen einreisten, weil wir von Libyen aus nicht südwärts in den Tschad einreisen konnten/durften. Beide Staaten hatten Krach miteinander, wie üblich… Die Ausreise nach Algerien verlief damals ohne Probleme und auch die Einreise konnten wir ohne Schwierigkeiten meistern. Natürlich wollten wir gerne in einer Oasenstadt wie Djanet Gemüse einkaufen. Nix da! Selbst Datteln gab es nicht! Obwohl diese Früchte im Winter geerntet werden. Nur einmal sahen wir Männer mit Eier aus einer Nebenstrasse kommen. Niggi legte einen Stopp ein, ich sprang aus unserem Landrover heraus und ging im Gegenstrom von den Eiermänner zu einer Garage, wo Eier verkauft wurden. Die Pfannkuchen am Abend waren köstlich! Danach buchten wir mit einem belgischen Päarchen eine Treckingtour zu den berühmten Felsbildern. Auf das Wiedersehen dieser sensationellen Zeugnisse von der Sahara, die vor 4000 – 10000 Jahren subtropisch war, freuen wir uns jetzt schon!
Heute ist das alte Djanet verlassen und die Menschen leben in neu errichteten Siedlungen. Alt-Djanet wird für Touristen wieder aufgebaut, die Idee vom Ballenberg-Museum gibt es überall auf der Erde.
Einzig die vielen Dattelpalmen zeigen uns, dass wir in der richtigen Oase angekommen sind.
Heute geniessen wir einen Cappuccino mit Millefeuile und beobachten Cafėbesucher.
Gab es damals ausnahmsweise Eier, so kann man heute alles erstehen, was das Herz begehrt: Fleisch, Kutteln, Früchte, Gemüse, Datteln und UHT-Milch!
Es geht uns gut und wir werden vom Koch und seiner Crew von unserem algerischen Reiseunternehmen jeden Tag verwöhnt. Jeden Mittag zaubern sie riesige Platten von Salate her und in einem riesigen Dampftopf werden Eintöpfe gekocht. Und das für 32 Touristen, die Crew nicht mitgezählt! Dazu haben wir einen deutsch sprechenden Guide, der uns sicher durch das Gelände führt.
Zuerst mussten wir die Hürde „Grenze Tunesien/Algerien“ (19.1.24) überwinden. Wie es auch vom deutschen Reiseunternehmen vorausgesagt wurde, brauchte das Prozedere einen ganzen Tag. Ich habe die tunesischen und algerische Zollbeamten bewundert, die den ganzen Tag über riesige Schlangen von PKWs auf beiden Seiten der Grenze kontrollieren und abfertigen müssen. Junge Burschen mit den ältesten, klapprigsten, mit Schnüren zusammengehaltenen Autos fahren täglich mehrmals hin und her und es stinkt nach auslaufenden Benzin, die auch die Strasse rutschig macht. An scharfes Bremsen dürfen die Fahrer gar nicht denken! Warum machen sie das? Der Benzinpreis ist in Tunesien 3 mal so teuer. Also wird in Algerien die erste Tankstelle anvisiert, voll getankt und vielleicht auch noch 2-3 Kanister gefüllt. Dann geht es zurück nach Tunesien und beim ersten Unternehmen wechselt das Benzin den Besitzer. Und dann wiederholt sich das gleiche Prozedere von neuem: leer nach Algerien, voll zurück nach Tunesien. So kann ein Fahrer 3-5 mal die Grenze am Tag wechseln. Und das ist alles legal! Unfälle, Streitigkeiten sind an der Tagesordnung, die Nerven sind gespannt, wie oft schafft man an diesem Tag den Grenzübergang? Je öfters, desto höher der Gewinn.
Von der Grenze rollten wir auf super Strassen 1200 km nach Süden Richtung Djanet. Eine kleine Extratour ins Gelände liess einige unserer Teamkollegen off-Road üben. Dazu gehört auch durch sandiges Flussbett fahren, einsandeln, Luft aus Reifen lassen, später wieder Reifen aufpumpen, (zum Glück gibt es Kompressoren!), Sanddünen erklimmen und wieder herunterdriften.
Aber die Gegend war wunderschön und das lange Warten auf die anderen, weil sie wieder einmal eingesandet waren, im Konvoi fahren gehört bei so einer grossen Gruppe von Selbstfahrern dazu! Wurde uns gesagt! Aber wäre es nicht zu überlegen, dass wir versetzt fahren könnten?
Und dann haben wir die ersten Felsbilder bewundert!. Traumhaft!
Natürlich lieben wir unseren Bänz und diese wundervolle Landschaft!