Wir haben viel Zeit, Selfie zu üben, spazieren zu gehen, zu lesen oder ein Museum, wie das King Abdulaziz Center for world culture (Ithra) zu besuchen. Wir sind von der Architektur ganz begeistert.
IthraEs ist Freitag und viele besuchen das CenterEingangAuch im Museum gibt es gestylte CafésIm Ithra gibt es Museen und Theater. Der Informationsdesk ist aus Holz gefertigt und wird fachmännisch begutachtet.Ein Museum behandelt die einwöchig dauernde Flucht vom Prophet Mohammed aus Makkah nach Medina. Faszinierender Blick auf das Center in der Nacht
Warum haben wir so viel Zeit? Unser lieber Bänz wollte einfach nicht mehr. Anfang dieser Woche passierte dieses Malheur: wir wollten zu einer Parklücke an den Strand einbiegen, Picknick hatten wir schon eingekauft, der Magen knurrte und da machte es einen Knall und nichts ging mehr. Wir standen zum Glück nicht auf einer der sechs- oder achtspurigen Autobahnen und die Autos konnten auf dem Parkplatz uns ausweichen. Während wir so ratlos da standen und uns fragten, was da gerade passiert war, kam schon Polizei und mit Google Translate konnten wir unsere Situation erklären. Sie organisierten einen Abschleppwagen, während wir noch geschockt waren. Schnell wurde der Bänz aufgeladen und zur nächsten Mercedes Garage gebracht.
In der Garage wurde schnell das Übel lokalisiert: die Seitenwelle der Hinterachse war abgemurkst.
und auch festgestellt, solches Ersatzteil bekommt man nur in Deutschland oder in der Schweiz, aber nicht in Saudi Arabien. Nun hatten wir schon seit geraumer Zeit Kontakt mit einem Freund aus der Schweiz, der KSA besuchen wollte und wir wollten uns treffen. So fragten wir ihn an, ob er dieses Ersatzteil uns mitbringen könnte. Und wirklich! er konnte das Ersatzteil in Stans abholen, von Zürich nach Dubai fliegen, durch den Zoll bringen und nun warten wir auf die Übergabe am Dienstag. Inshallah!
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn der Bruch vor ein oder zwei Wochen passiert wäre! Da waren wir wirklich im Outback um Felsbilder oder besonders schöne Wüstenlandschaften zu besuchen.
Zeitschrift vor 3000 JahrenVorne nichts,dafür auf der anderen SeitePferde,Kühe waren wichtigSchön ist es nach der Einsamkeit wieder Kontakt mit der Zivilisation zu haben.Red Dunes in der Nähe von Riyadh.Und dann waren wir in Riyadh!Eines der modernen BautenBesuchten Ad Dir‘iyah, die erste Hauptstadt, UNESCO Kulturerbe,grösste Stadt aus Lehm erbautKonnten Kalligraphen bei der Arbeit zusehen (schreibt gerade Eskarina)Kalligrafie in höchster Vollendungnach einem Museumsbesuch muss man sich stärken
Wir hoffen, dass wir weiterhin so unendlich viel Glück haben und die Ersatzteile eingebaut werden können, dass der Bänz wieder schnurrt und wir wieder sagen können: on the road again.
Ich sitze in einem Café, allein, arabische Pop-Musik unterhält mich und es ist angenehm kühl. Mein Kopftuch und meine langen Kleider wärmen mich. Draussen ist es sommerlich warm und es gibt kein Schatten. Hier in Saudi Arabien lieben die Menschen die Kälte und moderne Gebäude, was verständlich ist, herrscht die meiste Zeit im Jahr sommerliche Hitze. Dieses Wüstenklima bestimmt das tägliche Leben. Am Morgen zwischen 8:00 und 9:00 beginnt das Leben auf der Strasse. Autos fahren von Tür zu Tür. Gelaufen wird nichts. Um 12:30 ruft der Muezzin zum Gebet und die Strassen sind bis 16:00 Uhr, wenn er wieder zum Gebet ruft, leer. In dieser Mittagszeit ist alles zu, vielleicht ein paar Supermärkte oder riesige moderne Malls sind offen. In einer Stadt in der Nähe von Makkah (Mekka) waren sogar alle Tankstellen über Mittag zu und wir mussten wie viele andere weit ausserhalb der Stadt fahren, bis wir eine fanden.
Cafė, eher für FrauenCafė, eher für Männer
Cafės finden wir zur genüge, überall. Hier können sich Frauen mit Frauen, Männer mit Männer treffen. Restaurants gibt es auch, sogar sehr viele, aber eher als take away. Auswärts essen gehen ist nicht in, da Frauen, Familien in Nebenzimmer versteckt essen wollen und nicht alle Restaurants haben so viel Platz. Darum wird Essen abgeholt und man fährt zum Picknicken in den Park oder am Strand. Auch wir lieben diese Parks, da sie sauber sind. Viele Putzleute gehen jeden Tag, vor allem nach einem Freitag, durch die Parks und säubern sie vom liegengebliebenen Müll.
Etwas ganz seltenes! Eine Strandbar mit kalten Getränken!
Und aufgeblieben wird dann bis nach Mitternacht! Familien sitzen auf Teppiche, gestützt mit Kissen und Kleinkinder spielen und tollen auf den Plätzen. In jeder Stadt, in jedem Dorf gibt es Spielplätze. Plätze, Parks werden mit Kunstwerken geschmückt.
Oder wie hier in Jeddah kann man von der Corniche aus den höchsten Springbrunnen der Welt bewundern. Wir ergatterten noch einen Parkplatz, bevor um 16:00 alle sich zum Picknicken am Strand eintrafen.
Man legt Wert auf mit Blumen und Bäume bepflanzte Strassen, auf verzierte Kreisel, die nach Region bestimmte Themen symbolisieren.
Saudi Arabien ist stolz auf seine Kultur. So werden die alten Städte renoviert. Oder Dörfer als Herritage villages total museumsartig wieder aufgebaut.
Old Jeddah besitzt sogar UNESCO Weltkulturstatus.Alt RenoviertOb dieser Baum der Erneuerung Stand hält?Wird sicher bald „verschönert“
Immer mehr Touristen kommen. Diese hier waren Touristen von einem Kreuzfahrtschiff, ausser dem Schweizer im Vordergrund! 😅
Renovierter Palast in At Taif
Dieses Beispiel einer gelungenen Instandsetzung mussten wir uns mit riesengrossem Umweg verdienen, denn die Stadt liegt in der Nähe von Makkah, wo Nicht-Muslime nicht einmal ein wenig in die Nähe dürfen.
Ist am Roten Meer das Klima heiss und feucht, so ist es in den Asir Mountains kühl und sogar kalt. Nebel ist in dieser Jahreszeit keine Seltenheit.
Aber auch hier werden ganze Dörfer restauriert.
Dhi Ain, Nähe Al Bahah, in meiner Karte als Ruine bezeichnetAlt aussehende Tür, die nach Vorbild nachgebaut wurdeRival Alma in der Nähe von Abha
Dieses erinnerte uns am meisten an Saana in Jemen.
Renovierter MarktplatzAber die Natur erobert sich seinen Raum zurück
Jeden Tag versuche ich besondere Tiere und Pflanzen zu bestimmen. In Jeddah waren es Fische und Meeresfrüchte aus dem Roten Meer. Auf dem Fischmarkt konnte ich mich gar nicht satt sehen.
Verkaufspersonal sind Inder oder Bangladescher.Hosen und Kleider werden vor dem nassen Boden geschützt.Und noch auf dem Markt werden Fische kunstgerecht ausgenommenen und entschuppt.In den Asir Mountains habe ich diese Euphorbie entdeckt
Mantelpaviane in den Bergen zu entdecken, war nicht schwierig. Horden bevölkern die Strassenränder, da sie von vorbei fahrenden Autos aus gefüttert werden oder von den Fahrern den herausgeschmissenen Müll nach Essbarem untersuchen.
46 Vogelarten konnte ich auf dieser Reise schon bestimmen. Nicht viel, wenn ich daran denke, wie viele wir täglich im südlichen Afrika sahen. Das Üben von Birding half mir jetzt, schneller die Familie der Vögel zu erkennen. Ich weiss, jeder Afrika Besucher kommt gleich ins Schwärmen, wenn ich von Hornbills und Roller erzähle, die ich hier an der südlichen Spitze von Saudi Arabien an der Grenze von Jemen sah.
Abyssinian Roller (Coracias abyssinicus)
Als ich diesen wunderschönen Vogel so nah am Strassenrand entdeckte und Niggi sofort stoppen konnte, waren wir auch ein wenig verwundert, dass hinter uns das saudische Auto auch anhielt und uns nicht überholte. War der Fahrer ein Vogelbewunderer so wie wir?
Langsam fuhren wir weiter und gaben ihm Gelegenheit uns zu überholen, aber er wollte nicht. Langsam wurde es Abend und dunkel. Wir fanden einen netten Platz zum Übernachten. So um 20:30 Uhr, als es stockdunkel war, klopfte es an unser Auto. Sicherheitspolizei meinte, wir dürften hier an der jemenitischen Grenze weit weg von einer Stadt nicht übernachten. Dangerous, bad boys, not safe, drive back to the next town hiess es. „Unser Vogel Mitbeobachter“ war auch da.
Wir mussten zusammenpacken und 40 km zurückfahren. Zum Glück sind saudi arabische Strassen gut erhalten und keine Überraschungslöcher machen das Fahren spannend. Wir fanden einen gut beleuchteten Platz an einer Kreuzung und mit Ohropax und Schlafbrille schlief ich nicht schlecht. Unser Aufpasser hatte nicht so eine bequeme Nacht in seinem Auto.
Der Sicherheitspolizist ermahnte uns, weit weg von der Grenze zum Grenzort Najran (Nadschran) zu fahren. Was wir auch taten. Viele Bumps, viele Check-points erinnerten uns, dass die Grenze zu Jemen nah wäre. Najran ist eine grosse Stadt, die in der Geschichte eine grossen Rolle als Handelszentrum der Weihrauchstrasse spielte. So können wir einen renovierten Palast und die Altstadt bewundern. Ein Visitor Center informierte uns über die Geschichte. Selbst Niggi war von der Kürze der Beschreibungen erstaunt.
Eingang zum PalastIm Innenhof werden Informationstafeln fertiggestelltDas historische Najran (Ukhdood)mit Inschriften und SteingrafurenPferd, als die Wüste noch mit Pferden durchquert werden konnteSignatur vom Architekt?Selbst der Souk wird erneuertes werden Touristen erwartetUhrzeit? Ganz sicher vor! 16:00 Uhr. Alles ist noch leer.Wunderschöne StoffeWelcher würde zu mir passen?
Bei einer Tasse Tee lernen wir ein deutsches Ehepaar kennen. Wir geniessen es zu plaudern, über fremde Länder zu sprechen, Erfahrungen auszutauschen, ist es doch sehr selten, dass wir Leute treffen, mit denen wir kommunizieren können. Englisch ist nicht weit verbreitet. Saudi Araber freuen sich aber, wenn sie uns fotografieren können.
Seit zwei Wochen regnet es immer wieder vor allem nachts. Nicht unbedingt an dem Ort, wo wir sind, aber wir merken es, dass es kühler geworden ist. Am Morgen ist es nur 6°, tagsüber „nur“ 13°-15°. Und vor allem bläst jetzt ein kalter Wind. Heute Morgen steckten wir sogar im dichten Nebel. Gut wir sind auf einem Hochplateau bei den Needles auf 1700 m.
Dafür sehen wir wie langsam die Wüste ergrünt. Es ist wunderschön wie die ersten Blumen blühen. Einmalig, welche Kraft Pflanzen haben, wenn es Wasser hat. Ein Jahr oder vielleicht schon länger haben sie als Samen in der Erde ausgeharrt, bis der erlösende Regen kam.
Aber Regengüsse können Wadis und Senken so plötzlich mit Wasser füllen, dass die Wassermassen Autos wegspülen können. So erhielten wir von unserem Provider die Nachricht mit dem Titel „CivilDef“, dass Unwetter in unserem Gebiet vorkommen könnten und wir aufpassen sollten, wo wir parkieren. So sah die Nachricht aus:
Zum Glück gibt es Google-ÜbersetzerEinmalig! Ein See in der Wüste! Nur die Enten fehlen …
So konnten wir in einem schönen Tal, dem Wadi Disah, nicht weiterfahren, weil die Strasse überflutet war. Niggi lies es sich nicht nehmen, die Durchfahrt zu wagen. Das Wasser ging bis zum Trittbrett!
Aber weit kamen wir nicht. Die Polizei scheuchte uns zurück und versperrte die Strasse mit drei Autos, damit auch wirklich keiner mehr durchfahren konnte. So kurvten wir durch den restlichen Teil der Oase, ein kleines grünes Juwel in der Wüste.
Am Morgen nach dem RegenWie im Paradies: Gärten mit DattelpalmenHier in der Oase konnten wir auch einen Smaragdspint (Green Bee-eater) beobachten. Für uns ein Highlight!Wadi Disah
„Was ist so schön in einer Wüste?“ wurden wir oft gefragt. Wir können es kaum beschreiben, wie schön die Landschaften sind und wie skurril der Wind Steinformationen im Laufe der Zeit geschaffen hat. Wir kommen nicht mehr aus dem Staunen heraus.
Rainbow Arch bei Al‘UlaElephant Rock (Al‘Ula)Mushroom Fenster mit NiggiAl‘Ula vom Viewpoint aus
Al’Ula ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern die Nabatäer hatten hier vor 2000 Jahren eine wichtige Karawanenhandelsstadt und bauten Gräber für ihre Toten: Mada‘in Saleh (Hagra). Heute ist Hagra ein UNESCO Weltkulturerbe.
Für Reicheund für ärmere NabratäerInnenansicht eines Grabes für eine Familie
Vorteil von touristischen Zentren ist, dass man sich einmal ein Kaffee gönnen kann (mit Popmusik!).
Mir gefallen die Kreisel! Richtig phantasievoll unterbrechen sie die manchmal eintönige Strassen, die wir auswählen mussten, damit wir schneller vorwärtskommen. Saudi Arabien ist so schön und soooo riesig!
Einer von vielen!
Wie ihr schon wisst, kann uns nichts mehr halten, wenn wir erfahren, dass man an einem Ort Rock Art und noch dazu UNESCO Weltkulturerbe bewundern können. Da müssen wir hin und wir lassen nicht locker bis wir die Felszeichnungen gesehen haben. Hier mussten wir viermal die gleiche Strecke fahren. Einmal zum verschlossenem Tor, zurück zur Polizeistation um Schlüssel zu organisieren, zurück zum Tor, öffnen und bewundern und wieder zurück zur Hauptstrasse. Dafür kennen wir jetzt auf dieser Strecke jeden Bump. Und es hat sich gelohnt! 14000 Jahr Felsgravierungen!
Löwe und KüheLöwe oder Pavian? SteinbockJagdszene: zum ersten Mal der Menschheit helfen Hunde dem Jägerwilde Kamele
Und dann ging es wieder in einen besonderen Teil der Wüste, in eine Vulkankrater-Region: schwarze Lavamassen, erloschene schwarze Vulkane und plötzlich mitten darin ein weisser Vulkan!
Zum Glück konnten wir die erstarrte Lava umfahren. Den weissen Vulkan konnten wir erklimmen und in den Krater hinein blicken.
Ein bisschen verwöhnen muss sein! Zum Neuen Jahr ging es nach Yanbu, ans Rote Meer. Wärme, Shoppingcenter, grüne Parks, Strand! Und Wäscherei!
Heute begann unser Tag supermässig! Wir sind im Roten Meer schnorcheln gewesen. Wir hätten auch von einem Glasbodenboot aus die Korallenbänke und deren Vielfalt von Lebewesen beobachten können, aber selber in die Meereswelt abzutauchen, ist natürlich viel spannender.
Frieren mussten wir dank Neoprenanzüge nicht. Die Sauerstoffflaschen waren nicht für uns gedacht.Wer taucht, kann nicht nur die Unterwasserfauna bewundern, sondern auch Schiffwracks oder Panzer oder wie wir militärische Jeeps.Von Madaba aus fuhren wir nach Petra.Petra by Night von unserem Übernachtungsplatz aus.
Petra ist eigentlich „nur“ die historische Stadt der Nabatäer. Die heutige Stadt wird Wadi Musa genannt, weil hier Moses an einem Felsen mit seinem Wanderstab schlug und Wasser sprudelte. Um nach Petra zu gelangen, muss man durch eine lange Schlucht, Siq genannt, wandern. Der Basler Johann Ludwig Burckhardt entdeckte anfangs 19. Jh die vergessene Stadt und durch den Film „Indiana Jones“ mit Harrison Ford und Sean Connery wurde sie weltberühmt. Petra gehört auch zu den Sieben Weltwunder, von denen uns nur noch Taj Mahal, die chinesische Mauer und die Christusstatue von Rio fehlt.
Am Ende des Siq taucht plötzlich das „Schatzhaus des Pharaos“, Khazne Faraun, auf.
Aber nicht nur das Schatzhaus gibt es zu bewundern. Grabstätten, die in den Sandstein gehauen wurden, zeugen vom Reichtum der Nabatäer, die durch Handel von Seide aus China, Gewürze aus Indien in die damalige „europäische“ Welt wohlhabend wurden. Ausserdem hatten sie das Monopol für Weihrauch und Myrrhe.
Noch heute können die Häuser ungenutzt werden.Natürlich gab es auch ein Theater. Noch nicht alles wurde ausgegraben. Was wohl noch unter dem heutigen Boden versteckt ist?Nachdem Petra ins grosse römische Reich aufgenommen wurde, kamen die Byzantiner, die Kirchen bauten und die Fussböden mit Mosaik schmücktenoder einen Tempel zur Kathedrale umfunktionierten.Ich bewundere nicht nur die grossen Highlights, sondern auch die kleinen am Wegesrand.Petra muss man nicht zu Fuss erkunden, sondern kann sich schaukelnd von Kamelen zu den Sehenswürdigkeiten bringen lassen.Nach dem Trubel waren wir froh ins Wadi Rum zu fahren, einer grandiosen Wüstenlandschaft, wo auch T. C. Lawrence of Arabia zeitweise wohnte.Zur Wüsten gehört auch Sand. Unser „Bänz“ hat zum Glück schon Erfahrung, so dass wir kein einziges Mal einsandeten. Die Sandbleche mussten nicht ausgepackt werden.
Wüsten können sehr langweilig sein, aber Wadi Rum gehört wirklich zu einen der schönsten Gebiete. Felsbrücken, Arches, Mushrooms, Siqs und das alles auf einen „kleinen“ Raum. Jedes Mal, wenn wir einen Felsbogen sehen, müssen wir an unserem Freund Peter Felix denken, der fasziniert war von diesen Wunderbauten der Natur.
In einem Siq gab es sogar Wasser!Es ist immer schön „Kamele“ in der Wüste zu sehen.Was gibt es schöneres, wenn man zurück in der Zivilisation ist?Natürlich fiebern wir mit.
Sind wir in einer Stadt, müssen wir auch arbeiten. Vorräte auffüllen (nicht nur Bier), Wäscherei suchen, Preis verhandeln, Wäsche abliefern und dieses Mal ein Frauen Beauty Salon finden.
Vor dem Besuchnachdem BesuchUnd natürlich Wasser auffüllen.Hier in Jordanien ist dies einfach, weil es in allen grösseren Ortschaften Wasseraufbereitungsanlagen gibt.Ein Hoch auf die Technik sauberes Wasser literweise ohne Plastikflaschen kaufen zu können.
Morgen heisst es, von Jordanien Abschied zu nehmen. Ein wenig traurig, aber voller Tatendrang ein neues Land zu entdecken. Good bye Jordan – hello Saudi-Arabia (KSA)!
Heute habe ich ein sehr internationales Essen gekocht: Linseneintopf. Wer dieses Essen nachmachen will, muss verschiedene Länder wie wir bereisen. Speck aus Montenegro, Knoblauch und Chili aus der Türkei, Rübli und Zwiebel aus Israel, Lauch und Kartoffeln aus Jordanien, Linsen aus der Schweiz und Rapsöl aus der Innerschweiz. Als Desert gab es für Niggi Baklava und Weintrauben, während ich mir eine Guave gegönnt habe.
Uns gefällt Jordanien extrem gut. Wir taumeln von einem historischem Highlight zum nächsten. Alle waren hier, wenn nicht zur gleichen Zeit, aber sie verewigten sich, wenn sie eine Stadt oder Königreich erobert hatten oder deren Nachkommen, die Personen verewigen wollten: Amoriter, Nabatäer, Abraham, Moses, Jesus, Byzantiner, Kalifen, Kreuzritter, Mamluken, Osmanen, Engländer, …
Die Jordanier sind extrem freundlich. Sie beschenken uns, versuchen mit Google mit uns zu kommunizieren, freuen sich einfach, dass wir da sind. Wie können wir Jordanier von Touristen unterscheiden? Ganz einfach Touristen lächeln nicht, grüssen nicht und schauen weg, wenn wir es wagen zufällig die gleichen Steine anzusehen.
Weil Kaiser Hadrian Jerash (Gerasa) 129 n.Chr. besuchte, hat man ihm zu Ehren dieses Eingangstor erbaut.Man liess sich nicht lumpen. Jeden Tag gab es Gladiatorenkämpfe oder Wagenrennen im Hippodrom. Wer von diesem Spektakel genug hatte,ging ins Theater. Entweder in das grosse Südtheater mit 4000 Plätzen oder in das kleinere Nordtheater mit nur 1400 Plätzen.Wer beten wollte ging in den Zeustempel
oder in den Artimistempel. Später wurden Kirchen und eine Synagoge gebaut.
Mosaikboden einer Kirche
Wer etwas einkaufen wollte, konnte die Schoppingmeile entlang schlendern. Noch heute sieht man die Läden, die sich aneinander reihten. Prachtstrassen führten durch die Stadt.
SüdtorÜberall liegen noch Puzzlesteine für die Archäologen bereit.
In Umm el Jimal haben die Archäologen es besser gemacht. Sie haben die Steine nummeriert, um sie wieder zum Hausbau zu verwenden. Diese schwarze Stadt liegt in einer Basaltwüste und wurde von den Nabatäern gegründet, die Handel von Damaskus bis Petra trieben. Zuerst fragten wir uns, warum sie diesen schwarzen Steine benutzt haben, zieht Schwarz die Sonnenstrahlung doch an. Aber tatsächlich waren die Häuser im Sommer kühl und im Winter warm, weil der Stein enorm porös ist.
Weil Holz rar in der Wüste ist, und die Nabatäer zweistöckig bauen wollten, wurde der Zwischenboden mit flachen Steinen befestigt.
Und plötzlich waren wir im Azraq Wetlands. Und das mitten in der Wüste! Für Zugvögel ein wichtiger Rastplatz!
Meine Vogelliste wuchs um zwei Vogelarten!
Am Abend gönnten wir uns noch ein Betthupferl, das Wüstenschloss Qasr Amra, es 710 n.Chr. erbaut wurde und mit wunderschönen Bilder geschmückt wurde.
Diese Nacht schliefen wir zum ersten Mal auf dieser Reise mitten in der Wüste.
Gestern überquerten wir die Grenze von Israel nach Jordanien. Sehr schnell und unbürokratisch ging es von Israel nach Jordanien. Auch die jordanischen Zollbeamte waren sehr nett und freundlich, so dass wir nach zwei Stunden in Jordanien waren. Bei der Ankunft in Haifa war der Zoll nicht so schnell vorüber. Von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr hiess es warten, Pässe zeigen, drei Security-Checks durchführen lassen und Hafengebühren zahlen. Dann wurden wir entlassen und kamen direkt in den Stau von Haifa.
Unsere Mitstreiter: Johann aus Bregenz, der weiter nach Uganda fahren will und Olga mit Thierry aus Marseilles, die nach Indien weiter wollen.Haifa bei Night
Als erstes fiel uns in Isreal die vielen Schnellstrassen, Autobahnen, die kreuz und quer gehen, auf. Zum Glück können wir mit TomTom und mit meiner Wenigkeit Niggi den Weg aus der Stadt zeigen. Die erste Nacht verbringen wir am Meer auf einem Parkplatz. Ein Schakal begrüsst uns. Nach dem Abendessen gehen wir erschöpft ins Bett.
Acre
Am nächsten Tag besuchen wir Acre, eine Hafenstadt der Kreuzritter, befestigt durch eine Mauer.
Die Kreuzritter benutzten ein Tunnelsystem unter der Stadt bis zur ihrer Festung.Die Festung ist riesig und zum Glück gibt es Wegweiser, sonst hätte ich mich verlaufen.
Unsere Reise in Israel ist nicht nur ein Besuch der Altertümer, sondern auch der Orte, wo Jesus lebte.
Niggi badet seine Füsse im See Genezareth. In Capernahum am See Genezareth hat Jesus Petrus und drei weitere Jünger gefunden. Hier unter der modernen Kirche war die erste Kirche.Hier in diesem Dorf wohnte Petrus.Die vielen Pilgergruppen, wie diese aus Brasilien, verbreiteten eine ergreifende Atmosphäre. Selbst aus Papa-Neuguinea kamen sie angereist, um die Orte von Jesus zu besuchen.Am Abend ging es wieder zum Mittelmeer zurück. Am Aquädukt von Caesarea, einem jüdischem, römischen Hafen, übernachteten wir.Und das im November!Auf den Weg zu den Ruinen von Caesarea finden wir immer wieder ausgegrabene Mosaike.
Wie die Karte verdeutlicht, war Caesarea ein enorm wichtiger Hafen. Mit allen wichtigen Hafenstädten wurde Handel betrieben. Sogar bis nach Bordeux! Caesarea war der erste Tiefseehafen der damaligen Welt.
König Herodes baute die Stadt und den Hafen aus. Von seinem Palast ging ein Swimmingpool zum Meer.Der Boden von den Palästen musste mit Mosaiken verziert werden.Mir hat dieser Löwenkopf beeindruckt, der einen Eingang zu einem Haus schmückte. Wie war es noch? Welche Säule war korinthisch, ionisch oder dorisch? Ich bewundere jeden Archäologen, Archäologin, die so viel Geduld haben, aus Scherben Töpfe, Vasen zusammensetzen.Dann ging es zum grössten Highlight von Israel, nach Jerusalem.Treppauf, treppab, durch enge einsame Gässchen erkundeten wir Old Jerusalem.Der nächste Tag zeigte uns eine saubere, gepflegt Stadt. Jerusalem hat immerhin 1 Mill. Einwohner!Wie überall dominieren in der Altstadt die Souvenirläden.Aber immer wieder kann man dem Gewusel entkommen.Die Grabeskirche ist in Häusern eingeklemmt. Ganz schmal sah sie von aussen aus. Und dann? Wir waren erstaunt wie riesig sie im Innern war. Gleich im Vorraum ist der Heilige Grabstein. Jeder Gläubige wollte diesen Stein einmal berühren.Im Innern ist nochmals eine Kirche, dort wo das Grab Jesus war. Die vielen Pilger standen stundenlang an, um ins Grab Jesus zu gelangen und zu beten.Kerzen und Andenken konnte erstanden werden.Juden beten an der Klagemauer.Männer müssen eine Kippa tragen, um zum für Männer zugelassen Teil der Klagemauer gehen zu können.Während einige Männer beteten, feierten andere Gruppen Bar Mizwa. Die männliche religiöse Volljährigkeit wird gross gefeiert. Die Jungen lesen zum ersten Mal aus der Tora.Auch die Frauen haben einen Teil der Klagemauer zum Beten.Und können über den Zaun blicken, was die Männer so treiben.Teil vom Salomons TempelDer Felsendom ist der älteste monumentale Sakralbau des Islams und ist zwischen 687 und 691 errichtet worden.Viele Muslime treffen sich am Felsendom und essen dort ihr Mittagessen.Die goldene Kuppel leuchtet von weitem.Die Häuser der Altstadt Jerusalems liegen dicht beieinander.Wegen der Hitze im Sommer hat man den Bazar überdacht.Es gibt das muslimische Viertel, das jüdische und das christliche Viertel. Am Abend konnten wirksame Spiel Schweiz : Brasilien miterleben.Das letzte Ziel unserer Israelreise war das St. Georg Kloster bei Jericho, das in einer Schlucht am Felshang gebaut wurde.Anstatt den beschwerlichen Hang hinaufzusteigen können die Mönche hinauffahren.
Nun freuen wir uns auf Jordanien, seinen historischen Bauten, seine Landschaften und seinen Bewohner.
Unsere Fähre steht vor dem Hafen in Haifa. Um 4:00 Uhr wachten wir auf, als der Anker herunter ratterte. Wir konnten noch ein wenig schlafen, leider ohne das Schaukeln des Schiffes. Der Meeresgott Poseidon war uns gnädig gestimmt und hielt sein dreizackigen Stab 🔱 fest in der Hand, so dass wir auf kleinen Wellen bei gutem Wetter zwei Nächte und ein Tag das Meer überqueren durften.
Fähre in Mersin vor der Abfahrt: Warten, warten, Warum das Warten nicht angenehm ausharren?
Das offizielle Abfahrtsdatum wäre der Montag, der 21.11. vom Mersiner Hafen gewesen, aber wegen zu hohen Wellen musste die Fähre von Haifa kommend langsamer fahren, so dass wir erst am Dienstag zum Hafenbüro der Fähre aufgerufen wurde. So hatten wir einen Tag länger Zeit in diesem wunderschönen Land zu bleiben. Wie Schweizer so sind, waren wir eigentlich schon eine Woche vorher in der Gegend von Mersin, um genügend Zeit zu haben, falls etwas unvorhergesehenes passieren würde.
So besuchten wir die kleinen historischen Schmankerln, die wir auf dem Weg von Konya nach Mersin fanden. Es machte uns enorm Freude auf Entdeckungsfahrt zu gehen, alleine frühchristliche Kirchen aus dem 4. Jh. zu bestaunen, in römischen Tempeln zu wandern. Türkei ist voller Zeugnisse aus zig-tausender Jahre Geschichte.
Für mich ist auch die Entdeckung der Natur immer ein Erlebnis. Vor allem, wenn vor dem Kloster sich eine Gottesanbeterin „sonnt“ oder war sie auf Beute aus?
Nach so einem ereignisreichen Tag mussten wir uns am Strand im Dörfchen Tasucu, in der Nähe von Silifke, erholen und einkaufen.
Was für eine Überraschung! Alles war zweisprachig angeschrieben: türkisch, klar, und russisch! Auf dem Markt sahen wir fast nur Russinnen einkaufen. Dieser Abschnitt der türkischen Riviera liegt in russischer Hand. Auch Russen fliehen vor dem Winter 🥶! Oder vor dem Krieg?
Langsam wurde ich auch schon ungeduldig. Meine Vogelliste von „Birds of the Middle East“ beinhaltete bis anhin erst 1 ! Vogel, den ich bestimmen konnte. O.K., es war ein Gänsegeier, worauf ich sehr stolz bin, aber es ist doch sehr wenig. Habe ich Falken, Bussarde oder andere Vögel entdeckt, konnte entweder Niggi nicht halten oder sie waren schon zu weit weg und entzogen sich dadurch ihrer Bestimmung. So fuhren wir in ein kleines Naturschutzgebiet um ein Flussdelta und zu einer Lagune. Und wirklich wir entdeckten einen sehr seltenen Vogel, nämlich Porphyrio porphyrio (Purpurhuhn, zu den Rallen gehörend und ungefähr so gross wie ein Birkhuhn). Eine Stunde beobachteten wir ihn. Einfach ein wunderschöner Vogel! Ausserdem Aquila pomarina (Schreiadler) und Pycnonotus xanthopygos (Gelbsteissbülbül). Von diesen dreien will euch eine Abbildung zeigen. Fotografieren konnte ich sie nicht, weil ich leider kein so gutes Tele habe. Nur die Flamingos (Phoenicopterus roseus) in der Lagune konnte ich festhalten. Nun habe ich schon 10 Vögel auf der Liste!
PurpurhuhnSchreiadlerGelbsteisbülbül
Da wir noch Zeit hatten, besuchten wir noch die Felskirche von der Heiligen Thecla, die mit dem Apostel Paulus als Junge verkleidet wanderte und dann als Einsiedlerin in der Nähe von Mersin in der Höhle lebte und starb. Auch in Maalula, in Syrien, soll sie begraben sein. Dank Google erfahren wir mehr, erkennen, dass wir schon in Maalula waren und sind wieder einmal unendlich traurig, wie ein Krieg ein Ort, ein Land, seine Menschen zerstört.
Wie gesagt, wir besichtigten noch römische Städte.
Aquädukt Felsengräber Tal des Todes, überall HöhlengräberFür die Nachkommen, damit sie wissen, wer begraben wurde
Wir hatten ja einen Tag mehr Zeit, so fuhren wir nochmals an einen Strand und wurden wie üblich von Hunden begrüsst. Sie sind gross und sehen „gfürchtig“ aus, aber sie sind sehr lieb.
Jetzt kommt das Signal aufzuladen. Schnell packen wir unsere Sachen und fahren in das gelobte Land. Das erste neue Land, wo wir noch nie waren.
Beim letzten Blogbeitrag habe ich euch geschrieben, dass wir Thessaloniki ansehen wollen. Das haben wir am nächsten Tag auch wirklich getan. Wir parkten ausserhalb der Stadt auf dem riesengrossen IKEA-Parkplatz und fuhren mit dem Bus in die Stadt. Das war eine weise Voraussicht, denn die Stadt überquillt von Autos, LKWs und Motorräder.
Alte griechisch-orthodoxe Kirchen eingeengt in Neubauten,römische Triumphbögen, errichtet nach gewonnener Schlacht,Freiheitsheld,„Weisser Turm“, Wahrzeichen von Thessaloniki, errichtet von dem grossen Architekten Sinan.
Der kurze Tagesaufenthalt lies uns nur einen klitzekleinen Teil von Thessaloniki sehen, aber uns hat die Stadt unheimlich gefallen. Wir fuhren noch ein wenig aus der Stadt und übernachteten auf einem Parkplatz eines Klosters, das nur von einem einzelnen Mönch gepflegt wird. Er lud uns zum Tee ein. Wie haben wir uns verständigt? Er sprach perfekt deutsch, das er als Gastarbeiter in Deutschland gelernt hatte.
Ein kleines Highlight am Tag war, „Safran“-Krokus und riesengrosse Eicheln mit ihrer Hülle zu finden.
Kaum waren wir in der Türkei, suchten wir den Basar in Busra auf. Eigentlich shoppen wir beide nicht gerne und sind froh, wenn wir nicht all zu viel Zeit in Läden verbringen müssen. Aber durch die engen Strassen einer türkischen Altstadt, durch den Basar zu schlendern, ist absolut ein Vergnügen.
Was für ein Angebot!So viele verschiedene Dattelsorten. Wir kosteten mehrere und alle schmeckten verschieden. Wer die Wahl hat, hat die Qual! Wir entschieden uns für zwei Sorten. Das nächste Mal …Gewürze, schon der Duft lässt einen von „1001 Nacht“ träumen.Nichts für Vegetarier! Aber keine Bange die türkische Küche kennt enorm viele vegetarische Gerichte. Wir probieren gerade Auberginen-, Zucchini-, Tomaten-, Bohnen-Eintöpfe aus. Alles „delicious“!Zum Glück – leider – bin ich Diabetikerin. Mein Gewicht bleibt, aber ich hätte so gerne diese himmlischen Süssigkeiten probiert.Der Traum von Mädchen und Jungen. Oder nicht?Das Warenangebot ist so gross, dass der Geschäftsraum nicht langt. So muss der Bürgersteig her halten.
Die Altstädte von Bursa und Cumalikicik besitzen UNESCO-Weltkultur Status. Zwei weitere auf unserer Liste und die Jagd geht weiter ….
Aber die Türkei hat nicht nur alte Städte zu bieten. Die Städte boomen, die neuen Wohnvierteln sind riesig. In nachhaltige Energien wird investiert. Wir haben noch nie so viele Flügel von Windräder auf der Strasse gesehen.
Auf unserer Reise kamen wir auch in Kütahya, der Porzellan und Kachelstadt an. Springbrunnen, öffentliche Brunnen und sogar Kioske sind mit Kacheln verkleidet.
Wir besuchen die Grosse Moschee , die 1410 errichtet wurde. Die Holzsäulen wurden vom grossen Baumeister Sinan durch antike Marmorsäulen vom nahen Zeustempel ersetzt.
Wenn die Säulen vom Zeustempel aus der antiken Stadt Aizanoi stammen, dann müssen wir ja den Tempel uns ansehen. Nichts wie hin.
Das dachte der Fotograf und das Brautpaar auch.Und das wurde im 1. Jh. errichtet, ohne Mörtel und Kran!Sehr viele schön gemeisselte Grabstelen umgaben den Tempel.Wenn Römer etwas gebaut haben, dann hält das auch 2000 Jahre. Wie sieht das mit unseren Bauwerken aus?Halten unsere Stadien oder Theater so lange?Und dann ging es weiter ins Innere von Westanatolien.
Hier könnten wir die Ruinen des Reiches der Phryger besichtigen. Keine Ahnung von diesem Grossreich. Aber als wir lasen, dass Midas einer ihrer Könige war und dass der Gordische Knoten von ihrem 1. König stammte, fiel uns all die Sagen und Erzählungen ein.
Eine wichtige Grabstätte Midas-Monument in Midas-StadtAusgehöhlter Tufffelsen mit Grabkammern (hellenistischer Zeit)Eine Grabkammer aus phrygerischen Zeit.Blick zum heutigen DorfManchmal haben wir Glück beim Erkunden. Ein wunderschöner Rittersporn! Das Besondere an der Blume war, dass der Stengel total dürr war und solch eine schöne Blüte hervorbrachte.Jedes Kind in der Türkei kennt ihn: Nasreddin Hoca (Hodscha), der im 13. Jh. gelebt hat, haben soll. Er ist wie Till Eulenspiegel, Simplicissimus oder Don Quichote, bauernschlau, Narr und Idealist. Seine Geschichten sind witzig, lehrreich, philosophisch. Warum sitzt er verkehrt auf seinem Esel? Hoca meinte dazu: Ich möchte nicht in dieselbe Richtung schauen wie der Esel.Konya
In Konya muss man das Mevlana-Kloster besuchen, wo der Mystiker Celaleddin Rumi, (Mevlana, unser Meister), der als Volksheiliger verehrt wird, begraben liegt. Hier hat er gelebt und gelehrt und die „Bruderschaft der Tanzenden Derwische“ gegründet.
Mauer um das Mevlana-KlosterSarg vom Celaleddin Rumikunstvolle Kalligrafie Decke des SchreinsPuppen in Klosterzellen zeigen das Leben zu Zeiten des Mystikers
Auf die Plitvička Seen (Kroatien) habe ich mich schon gefreut, waren wir schon einmal dort im Februar 2018 auf unserer Reise nach Zentralasien und machten eine kleine Wanderung im Schnee.
Laut Aussage des Nationalpark Personals hat es seit damals fast kein Regen und Schnee gegeben. Es wäre ein einmaliges Erlebnis gewesen.
So ist auch meine Erinnerung vom Nationalpark: romantisch, wild und sehr kalt.
1. Blick Herbst 2022
Heute ist diese Gegend immer noch faszinierend romantisch und wild.
Dieses Mal war es wärmer.Das kalkhaltige Wasser überzieht jeden Ast und es verrottet fast nichts.Forellen tummeln sich im klarem Wasser.Die Bachamsel fühlt sich auch hier wohl.Misteln mit Früchten zeigen den nahen Winter an.Leider gab es von ihm nur Warnschilder. Gerne hätte ich einen Braunbär gesehen und natürlich fotografiert!
Und dann ging es zur Küste nach Zadar. Ein kleines Städtchen, das seine historische Altstadt erhalten konnte.
Das Schöne ist, dass Zadar „lebt“ und nicht ein Museumsdorf geworden ist. Heute war Schulausflug!
Von den kroatischen Küstenstädten gefällt mir Split am besten. Eine quirlige Stadt, in der ein Bummel Spass macht.
Split in der Abendsonne
Nach diesem schönenAusflug wurde leider das Wetter schlecht. Es stürmte und regnete heftig. So entschlossen wir uns, Bosnien, Montenegro, Albanien zu durchfahren. Alle drei Länder sind sehr arm, was man am Abfall an den Strassenrändern sieht. Müll grenzt die Strassen ein. Aber wir nehmen uns vor, auf der Heimreise mehr Zeit in diesen Länder zu verbringen.
Heute wurde das Wetter viel besser und wir verbrachten den Tag mit einem langen Strandspaziergang in Thessaloniki.
Von unserem Stellplatz können wir das Lichtermeer von Thessaloniki bewundern.Eine von den wilden Katzen, die auch die Sonne nach dem starken Regen geniesst.
Morgen wollen wir noch die Highlights von Thessaloniki ansehen und dann geht es in die Türkei!
Endlich sind wir am Mittelmeer, an der Adria in Kroatien.
Jedes Mal, wenn ich an das Mittelmeer komme, überfällt mich eine Ruhe und am liebsten würde ich gar nicht mehr weiterreisen, sondern nur noch das Meer ansehen, den Wellen zuhören und in das Wasser eintauchen. Manchmal denke ich, dass dies mit Epigenetik zu tun hat. Meine Vorvorfahren haben mir die Liebe zum Mittelmeer vererbt.
Der Abschied vom Engadin viel uns sehr schwer. Niggi konnte sich kaum von den Bergen lösen. Am liebsten hätte er seine Wanderschuhe angezogen und wäre tagelang trekken gegangen. Verstanden habe ich es, denn die Farbenpracht der Wälder ist einmalig. Die Natur ist einfach faszinierend. Drei Flechtenarten auf einem kleinem Holzblock!
Bernina
Die ganze Reise geht es bei uns schon so: weisst du noch, als wir …, kannst du dich erinnern, als wir …, wie hiess doch noch einmal … . Als wir das Bernina-Massiv sahen, erinnerten wir uns, wie wir vom Diavolezza den Gletscher überquerten, um zur Bovalhütte zu gelangen. Ein anderes Mal wanderten wir zur Tschiervahütte. Immer tolle Erinnerungen, aber mit dem Wissen, dass wir dies nicht mehr wiederholen können. Sei es, dass durch Klimaerwärmung die Gletscher nicht mehr überquerbar sind, sei es, dass ich zu alt bin. Erinnerungen können für die Zukunft brutal sein.
Kurzer Überblick von der BerninagruppeAbschied von der Schweiz
Nach 40 Kehrwendungen sind wir auf dem Stilserjoch. Ist es das letzte Mal, dass ich Schnee in diesem Winter spüre?
Villa Mani
In Italien übernachten wir neben der Villa Mani, der Sommerresidenz des letzten Dogen. Wahnsinn, so ein kleines Sommerhäuschen.
Wandelhalle
Beeindruckend fanden wir die Fotoausstellung von Pasolini, der dieses Jahr 100 Jahre alt, wenn er nicht 1974 umgebracht worden wäre.Natürlich erinnern wir uns an seine Filme, natürlich erinnern wir uns an seine Person. Zum Glück hilft uns Wikipedia unsere Wissenslücken ein wenig aufzufüllen. In der Nacht diskutieren wir über Faschismus, Sexualität und Gewalt.
Foto: Pasoliniin Rom, 1952. Welche Armut!Markttag in ItalienBald ist Allerheiligen/Allerseelen. Blumenschmuck für die Gräber.
Morgen wollen wir im Nationalpark auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand wandeln. Die Plitviče Seen waren der Drehort des „Schatz im Silbersee“ von Karl May.